Politik und Medien sind erfolgreich: Deutschland wird islamfeindlich

Es gibt Studien, nach deren Inhalten möchte man einfach nur auswandern. So zum Beispiel eine Studie der Universität Leipzig, nach der mehr als ein Drittel der Befragten ein Deutschland ohne Islam besser finden. Hallo? Geht’s noch?

Also, das mit den Juden, das hatten wir schon. Erinnert ihr euch noch? Adolf Hitler hat schon sehr früh darauf aufmerksam gemacht, dass er den „Kampf gegen die Juden“ instrumentalisieren wollte. Im Moment geschieht ähnliches in Deutschland mit den Muslimen. Und dafür schäme ich mich.

Meine 14Jährige Tochter scheint intelligenter zu sein, als 34% der deutschen Bürger, denn Sie lehnt Menschen nicht aufgrund des Glaubens ab. Sie liest den Koran, besuchte letztes Wochenende eine Moschee um sich über den Islam zu informieren und findet es erschreckend, wie viele Menschen über den Koran urteilen ohne ihn je gelesen zu haben.

Es sind „gewisse Kriese“, die uns – das Volk – glauben machen wollen, dass die Muslime ach so böse Menschen sind. Warum wohl? Um etwaigen Unmut (der sich aus ganz anderen Gründen aufbaut…) zu kanalisieren?  Um dem einfachen Menschen einzureden, dass die Schuld an der Verarmung der Deutschen Bevölkerung nicht die Gier der Kapitalisten, sondern die ach so bösen Katholiken, Protestanten, Juden, Atheisten, Buddhisten, Muslime, Raucher, Nichtraucher, Politiker sind?  Wie durchschaubar und dennoch – dank der Medien – ein anscheinend erfolgreiches Vorgehen.

Hallo, aufwachen: Es sind die Aufhetzer, die eine Gefahr für die Menschen sind. Aufhetzer auf allen Seiten. Völlig egal ob sie Seehofer, Wilders, Sarrazin oder Bush heissen.  Jeder, der andere Personen auf denunzierte Personengruppen aufhetzt ist schuld an Terror, Missgunst auf diesem Planeten.

Schuld an der derzeitigen Situation und etwaigen Migrationsproblemen sind (auch) mangelnde Bildungsmöglichkeiten für alle jungen Menschen und die Erfahrung, dass man als junger Mensch ohnehin keine Chance in diesem Land hat. Warum sprechen auch deutsche Kinder „Türksprech“? Sie tun es, um sich zu solidarisieren. Um ihre Verbundenheit mit den Kindern und Jugendlichen zu zeigen, die ebenso wenig eine Perspektive in ihrem leben sehen, wie sie selbst.  Es sind nicht Muslime und der Islam, es ist die seit Jahrzehnten kaputtgesparte deutsche Bildungspolitik, die Grenzen baut. Und auf diese Grenze weisen nun die dafür verantwortlichen deutschen Politiker hin um damit zu beweisen, dass der Islam böse ist.

Wenn es etwas gibt, das ich in meinem Leben gelernt habe, ist es dass alle Menschen eigentlich nur nach Frieden und Gesundheit streben. Erst wenn die Menschen eine Möglichkeit haben Gier zu entwickeln, laufen die Dinge manchmal aus dem Ruder.

Man müsste Politiker öffentlich Arschloch nennen dürfen

Und damit meine ich nicht die beiden Klappskallis Daniel Bahr und Norbert Röttgen (ja, unseren Umweltverschmutzerminister), die mir gestern bei Plasberg durch ihre Aussagen so massiv auf die Nerven gingen. Ich frage mich, ob die beiden so dumm sind oder uns – wider besseren Wissens – schlicht belügen. Egal, so oder so machen mir beide pickligen Ausschlag.

Die Rede soll heute aber von Roland „Ich bin hier nur der“ Koch sein. DER Mann, den die Hessen als Ministerpräsidenten ertragen müssen. Dieser Koch, der unter den Buddhisten sehr angesehen ist und dem man nachsagt – trotz CDU und römisch-katholischer Glaubenszugehörigkeit – sich auch zum Buddhismus zu bekennen.

Was also hat dieser Koch nun schon wieder verbrochen? Sagen wir mal so: Wenn man Lehrer ist und sieht wie ein paar Halbstarke einen schwachen Schüler verprügeln und dabei wird ein teures Auto beschädigt, wer hat dann den Schaden an dem Auto zu bezahlen? Ist ganz einfach – denkt man. Und findet Koch auch. Roland Koch, diese Sternstunde der christlichen Politik schnappt sich den pickeligen Jüngling und verpflichtet ihn den für den Schaden aufzukommen. Warum? Na ist doch ganz einfach, weil sich Koch (der selbst ein absoluter Schwächling zu sein scheint) nicht an die Halbstarken ran traut.

Als ich diesen Spiegel-Artikel las kam mir fast das Vatertagsfrühstück (das mir meine Prinzessin liebenswerter Weise zubereitet hat) wieder hoch:

Um die massiven Schulden zurückzuzahlen und die Haushaltslöcher zu stopfen, die durch Lehman- und Euro-Krise entstanden sind, sollen Bildung und Forschung bluten. Den Ausbau der Krippenplätze für Kleinkinder stellt der hessische Ministerpräsident in Frage, höhere Investitionen in Hochschulen und Forschung will er auf die lange Bank schieben.

Das Verursacherprinzip wird ad absurdum geführt. Diejenigen, die in Zukunft am heftigsten unter der Schuldenlast zu ächzen haben, werden jetzt schon mal vorab geknechtet. Nicht die Banken und Investoren, nein die Schwachen – von einigen Menschen als unsere Zukunft bezeichnet – sollen noch weiter bluten. Dem Koch selbst wird es egal sein. Seine beiden Söhne werden keinen Krippenplatz beanspruchen müssen. Seine Söhne Dirk (der sein Geld als Fotograf verdient) und Peter werden sicherlich auch von den Einschränkungen im Bereich Studium nicht so arg gebeutelt werden. Im Zweifelsfall besorgt Papi halt ein Stipendium. Die Kosten für den Auslandsaufenthalt – Bildungskosten – kann Papi Koch bestimmt auch von der Steuer absetzen.

Aber wie sieht dass mit den Menschen aus, die nicht das Gehalt eines Ministerpräsidenten erhalten? Kann sich ein vollzeitbeschäftigter Hartz-IV Aufstocker einen Krippenplatz aus eigener Tasche finanzieren? Wird dieser die Studiengebühren seiner Kinder bezahlen können?

Alles nur, damit feige und schwache Menschen wie dieser Koch sich nicht mit den Halbstarker anlegen müssen. Weil aber diese feigen Politiker die Halbstarken in Schutz nehmen und ihnen auch gern mal ein Eis ausgeben und neue Lederjacken spendieren, stehen diese Politiker unter dem Schutz der Halbstarken.

Oder wie der Spiegel schreibt:

Wer so etwas fordert, qualifiziert sich vielleicht als Präsident des Bankenverbands, aber nicht dafür, Staatsverantwortung zu tragen.