[Update]Der Beweis, das Videoüberwachung dem Menschen nicht hilft

httpv://www.youtube.com/watch?v=7hpS9namx1Y

WENN Videoüberwachung für den Bürger wäre, dann erlaube ich mir – so ganz vorsichtig – die Frage zu stellen, warum dieser offensichtlich hilflosen Person nicht geholfen wird. Er eiert (anders kann man es nicht bezeichnen) durch verschiedene Videoüberwachungen, hat mehrfach mehr als nur Glück, dass er sich nicht ernsthaft verletzt. Aber Hilfe bekommt dieser Mann nicht.

Die SUN amüsiert sich über die Collage von Hilflosigkeiten, ich aber frage: Wenn er ausgeraubt, verprügelt und am Ende getötet worden wäre – was hätte ihm die Videoüberwachung gebracht, wenn diese so offensichtlich nur zur Dokumentation der Hilflosigkeit, nicht aber zur Hilfe geeignet ist.

Wer videoüberwacht um Sicherheitspersonal einzusparen vergeht sich an den potentiellen Opfern und müsste – nach meinem Rechtsempfinden – wegen Mithilfe ebenfalls belangt werden können.

Ob die betreffende Person seine Einwilligung gegeben hat, dass diese Videos im Internet auftauchen, darf mir auch gern mal jemand beantworten. Lieb wäre es mir, wenn der Typ Anhänger der Spackeria wäre.

PS: Ich muss anmerken: Das Video ist wahrlich sehenswert, auch wenn mir der arme Kerl leid tut.

Update: Der Spiegel schreibt dazu:

Das Personal habe sich das Lachen nur schwer verkneifen können, als es den Mann wiedererkannt habe. „Wir waren alle sehr erleichtert, als wir sahen, dass er nicht unter einen Zug gekommen war“, so die Quelle weiter. Der Mann sei total betrunken gewesen: „Es ist unglaublich, dass er sich nicht ernsthaft verletzt hat.“

Anscheinend kommt da noch eine sehr konkrete „Unterlassene Hilfeleistung“ hinzu

Wenn ein Innenminister Beweise vorlegt

Wir Bundesbürger – insbesondere diejenigen, die einem freien demokratischen Staat schätzen – hatten in den letzten Jahren ja etwas Pech mit den Innenminister. Und auch der jetzige Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich schlägt (leider) nicht aus der Art.

Das Erheben der Flugdaten, die Weitergabe aller Bewegungsdaten an unsere amerikanischen „Freunde“ steht nicht ohne Kritik. Unser Bundesinnenminister tritt jetzt aber an, diese Kritik nieder zu kämpfen. Nur die Art, naja, die ist bemerkenswert:

Neue Erkenntnisse im Fall der „Düsseldorfer Zelle“: Die Sicherheitsbehörden sind den Terrorverdächtigen durch die Auswertung von Passagierdaten auf die Spur gekommen. „Von amerikanischer Seite sind wir unter anderem auf das auffällige und ungewöhnliche Reiseverhalten der Verdächtigen hingewiesen worden“

Die Flugpassagierdaten seien „ein wichtiges Element für diesen Fahndungserfolg“ gewesen. Details über die Reiserouten der Zelle wurden bisher nicht bekannt.(Hervorhebung von mir)

Damit konnte erstmals ein Nutzen des seit Jahren heftig umstrittenen Instruments in einem aktuellen Fall nachgewiesen werden.

Quelle: Spiegel. Allein die Aussagen, dass die Daten aus den USA „ein wichtiges Element“ (wie wichtig?) einen Fahndungserfolg gewesen sein, macht diesen Fall noch lange nicht zu einem Beweis für den Nutzen. Mir fehlt da der einwandfrei nachgewiesene, und zwingend erforderliche Kausalzusammenhang. Hätte man die Verdächtigen(!) auch ohne die Erhebung aller Flugdaten dingfest machen können?

Sorry Herr Innenminister, Sie und ihre Amtsvorgänger haben (zumindest) mein Vertrauen lange verspielt. Ich reagiere nicht mehr auf Behauptungen – ich brauche belastbare Beweise, wenn Sie meine Freiheit durch ihre Überwachungsmassnahmen einschränken wollen.

Der Beweis, dass Managergehälter massiv zu hoch sind

Woran erkennt man, dass jeder auch nur halbwegs gescheite Manager mit dem Garantieeinkommen innerhalb der Probezeit bereits ein ruhestandfähiges Gehalt  erreicht hat?

Na, wenn man in der FTD liest:

Gehaltskürzungen bei der Belegschaft sollen künftig auch zu Einschnitten bei den Führungskräften führen. Dazu haben sich Vorstandsvorsitzende und Geschäftsführer von 21 deutschen Unternehmen verpflichtet.

Wenn Führungskräfte bereit sind auch mal Einschnitte hin zu nehmen, dann ist bereits sichergestellt, dass selbst 50% Einschnitt dazu führen, dass die Lebensqualität auch bei Abzügen in dieser Größenordnung kein Fitzelchen leiden muss.

Manager, die sich selbst wenn die Firma dabei ist die Schlüssel an den Konkursverwalter zu übergeben, noch fette Boni aus der Konkursmasse auf das private Konto überweisen, senken keine Gehälter. Niemals, machen die nicht. Der einzige Grund dieses vorzugeben ist, dass z.B. Boni von der Regelung nicht betroffen sind und diese Boni ca. 99% des Einkommens ausmachen.

Der absolute Brüller ist folgender Part:

„Markt und Moral sind keine Gegensätze, Erfolg und Werteorientierung widersprechen sich nicht“, sagte Josef Ackermann, Vorstandschef der Deutschen Bank

Ausgerechnet der 25%-Schweizer will uns erklären was Moral ist. Sorry. Aber der Typ würde Moral nicht erkennen, wenn Sie auf seiner Stirn sitzt und ihm auf die Nase scheisst.