Hamburg Stadt der Rekorde – auch bei Katastrophen

Hamburg bekommt eine Elbphilharmonie. Für alle die sich fragen was so eine Elbphilharmonie denn sein mag: Das ist ein riesiges Loch in dem die Stadt Hamburg Steuergelder versenkt.

  • Zuerst (2005) sollte dieses Bauwerk 186 Millionen kosten, von denen die Stadt Hamburg 77 Millionen tragen sollte
  • 2006 wurden die Kosten auf 240 Millionen beziffert, von denen die Stadt Hamburg 115 Millionen zahlen soll
  • 2008 summierten sich die Kosten für den Steuerzahler auf 323 Millionen

Ein Bauwerk dass Anfangs 186 Millionen Euro kosten sollte, verursacht  zum jetzigen Zeitpunkt ca. 500 Millionen Euro Gesamtkosten.

Nun ist es ja nicht so, dass jeder Hamburger der mit seinen Steuergeldern dieses Bauwerk finanziert hat, einen Abreissblock mit Eintrittskarten für Veranstaltungen seiner Wahl erhält. Vielmehr erwarte ich persönlich, dass dass eine Vielzahl der Zahler dieses Gebäude niemals betreten werden. Vielmehr wird das ganze vorwiegend ein Aufenthaltsort für die Bewohner des Westviertels, mit Anzug und kleinem Schwarzen, mindestens mit Daimler vorfahrend.

Insgesamt ist diese Veranstaltung Elbphilharmonie für mich ein grosses Debakel, welches der Hamburger Bürgermeister auf den Weg gebracht hat, der heute im Spiegel mit folgenden Worten Erwähnung findet:

„Gigantische Probleme“, „keine Tabus beim Sparen“, „jahrelang über die Verhältnisse gelebt“: Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust hat ein rigides Sparprogramm für die Hansestadt angekündigt – im Haushalt klafft bereits in den kommenden zwei Jahren eine Lücke von jeweils 556 Millionen Euro. (Spiegel)

Tja, Ole von Beust – die Elbphilharmonie geht auf deine Kappe – legst Du die seit 2005 entstandenen Mehrkosten – die DU verantwortest aus deiner Portokasse in die Kassen der Hansestadt? Oder kannst Du – wie alle Politiker – nichts dafür?

Zum kotzen.

Vodafone WEB & WAP und Wucher

Was lange währt wird endlich gut. Vor geraumer Zeit (ich berichtete) versuchte Vodafone mich über den Tisch zu ziehen. Eine kleine Einstellungsänderung (Web- oder WAP-Zugang) ist in der Lage dem Anwender TROTZ Flatrate das Geld schneller aus der Tasche zu ziehen, als dass ein Geldautomat es ausspucken könnte. Es muss Vodafone wirklich SEHR schlecht gehen, wenn man versucht so an das Geld seiner Kunden heranzukommen: Lieber schnelles Geld als Kundenzufriedenheit.

Aber vernünftigen Argumenten gegenüber stand Vodafone – wider erwarten –  aufgeschlossen gegenüber und heute kam auf dem Postweg eine Gutschrift über den strittigen Betrag. Da ich ein sozialer Mensch bin, teile ich gern mit, wie man das Geld aus dem Konzern wieder herausbekommt, wenn ein neues Telefon OHNE dass man lokale Einstellungen auch nur anfasst sich in den falschen Zugang einbucht:

Wir zahlen für o.a. Mobilfunkvertrag eine monatliche Gebühr für eine Internet-Flatrate von Euro XX.XXEuro. Eine Flatrate impliziert einen stabile Kostenfaktor, ohne Haken und Ösen. Insofern ist es uns gänzlich unverständlich, wie HERR/FRAU XXXXX am XX.XX.XXXX an einem Tag (innerhalb ORT, Deutschland!) Gebühren von XXX.XX€ verursacht haben soll.

Sollte sich das Telefon (Standort ORT!) in den Zugangspunkt eines Fremdanbieters eingewählt haben, so dürfte doch wohl ein technisches Problem Ihrerseits vorliegen, für das wir nicht die Kosten zu tragen haben.

Wir bitten um Erstellung einer Gutschrift.

Fettgedrucktes anpassen, ab dafür an Vodafail senden und (hoffentlich) auf Gutschrift warten. Mein Vertrag bei Vodafone wird trotzdem zum Ende der Laufzeit gekündigt: Ich lasse mich nur einmal bescheissen – schon der Versuch ist ein Kündigungsgrund. Es gibt mittlerweile genügend Wettbewerb und mein alter Mannesmann-D2-Vertrag ist eh längst überholt.

O2 hat auch ein schönes Netz – jetzt auch neue Frequenzen und das beste ist: Ich nutze das Netz mit meinem Hansenet/Alice-Vertrag.

Ciao Vodafone und danke für den Fisch ähh die Gutschrift.

Wie die Gesellschaft Messerstechereien anzettelt

Die Medien (zumindest die in Hamburg) sind voll von Artikeln, die den Fall eines 19Jährigen beschreiben, der am Freitagabend von Mitgliedern einer Gruppe Jugendlicher getötet wurde.

Unglaublich – Jugendliche, die aus der Gruppe heraus im ersten Schritt andere Menschen belästigen und danach stumpf zum Messer greifen und zustechen. Die Medien nennen den Täter bereits „S-Bahn Killer“. Abgesehen davon, dass mirkeine verstorbene S-Bahn bekannt ist, stellt sich die Frage: Wie konnte es soweit kommen?

Wenn der Spiegel schreibt:

Der Intensivtäter ist nach Polizeiangaben vor allem wegen gefährlicher Körperverletzung auffällig geworden. Bei der Staatsanwaltschaft hieß es: „Erstmals ist er bei uns als Zehnjähriger wegen Körperverletzung in Erscheinung getreten.“ (Spiegel)

Der Haupttäter ist jetzt 16 Jahre alt und gilt als Intensivtäter. Ja gottverdammt, was hat die Gesellschaft die letzten 6 Jahre denn getan? Hat sie zugeschaut wie offensichtlich überforderte Eltern nicht in der Lage waren diesen jungen Menschen in die Gesellschaft zu integrieren? Ihm mittels schulischer Bildung eine Perspektive auf eine erfolgreiche Zukunft in der Mitte der Gesellschaft zu vermitteln?

Bei der Erkenntnis, dass mehr als zwei Menschen Opfer dieser Tat sind, könnte ich kotzen. Wir sind nicht bereit (oder nicht in der Lage) den Jugendlichen einen Weg in ihre Zukunft aufzuzeigen und zu ebnen. Wir nehmen sie nicht an die Hand und helfen ihnen, wie es die Gesellschaft früher mit uns tat.

Wir sind doch selbst schuld verdammt nochmal! Wir bekommen die verdiente Quittung. Aber Videoüberwachung scheint immer noch billiger zu sein, als die Schulen vernünftig auszustatten und Kindern und Jugendlichen mit häuslichen Problemen eine helfende Hand zu reichen.

Gesellschaft, Du bist Scheisse.