Es gibt noch Menschen mit Arsch in der Hose

Ja, ich habe Bekanntschaft mit einem Menschen mit Arsch in der Hose gemacht. Das dumme ist nur: Dafür hat er kein Hirn in der Birne.

Was war passiert: Ein Lieferant versorgt mich mit falschen Terminen bezüglich zur Verfügung stellen von Standleitungen. Mein Kunde verlässt sich auf diese – von mir weiter gegebenen – Termine. Die Termine werden nicht gehalten, mein Kunde muss Umzug (inkl. seines Rechenzentrums etc) verschieben. Es entstehen Kosten von ~13.000€ aufgrund der nicht einhaltbaren Termine, die mir mein Vorlieferant mehrfach per Mail bestätigte.

In der Folge verlangt mein Kunde – was nur legitim ist – dass ich (als sein Lieferant) ihm den Schaden ersetze. Ich leite diese Forderung an meinen Lieferanten weiter und muss in den Rechtsstreit gehen. Gerade letzte Woche bekam ich das Protokoll der Verhandlung auf den Tisch.

Zeitgleich erhalte ich eine Mail an meinen Firmenaccount, ob ich nicht mal Lust hätte mit dem Vertriebler mal ein Bierchen trinken zu gehen, der mir – aufgrund unhaltbarer Ankündigungen seinerseits – den ganzen Stress eingebrockt hat.

Sorry Junge, mit dir trinke ich kein Bier auch wirst weder Du noch deine Firma von uns jemals wieder einen Auftrag bekommen. Ihr seid als Lieferant sowas von gestorben. Gerade bei Standleitungen gibt es einiges an Wettbewerb – und das 100MBit irgendwie immer 100MBit sind, unterscheidet man in Sachen Qualität und Zuverlässigkeit.

Merke: Meine Kunden verärgere ich am besten noch selbst, da brauche ich keine externe Hilfe.

Woher hat das Reizzentrum seinen Namen?

Also, am Anfang erschuf ich …. Nee, DIE Geschichte erzähle ich euch ein anderes Mal. Hier geht es um die schrägen Zufälle die dazu führten, woher das Blog seinen Namen und ich meinen „neuen“ Nicknamen habe.

Server betreibe ich seit VIELEN Jahren. Angefangen mit News und Mail via UUCP (damals noch über die mcshh), später eigener Mailserver, Webserver – all das was man halt so macht um sich spielerische (inkl. Lerneffekt) mit der Materie „Internet, Technik und Kultur“ auseinander zu setzen.

Wie einige Leser wissen bin ich nun seit geraumer Zeit in einem Rechenzentrum tätig und so bot es sich an, so einige Dinge – die früher mittels DYNDNS oder VPN in meine Wohnung geroutet wurden – nun im RZ zu hosten. Dann kam die alles entscheidende Frage unseres Techniker: „Welche Hostnamen soll ich der Mühle geben“. Kurz überlegt, der Rechner steht (als einziger meines Namespaces) im RZ (Rechenzentrum) „Gib ihm rz.koepke.net“

Das war die Anfangsfehler. Denn als ich dann im Mai 2008 die Idee hatte ein ganz neues Blog aufzusetzen, fehlte mir das vorgeblich banalste: Der Name. Der Name sollte Markenzeichen sein, nicht „verbrannt“, sollte Aussagekraft haben und möglichst sowohl einen Wiedererkennungswert als auch merkbar sein. Dann spielten meine Gedanken mit den Buchstaben „rz“ – schliesslich war das ja der Rechnername. Nicht das man einem Rechner nicht mehr Namen geben kann, oder ihn umbenennen. Aber irgendwie hing ich am RZ.

Ein Chat mit meiner Prinzessin sorgte dann dafür, dass dieses Blog nicht Ruhe- oder Rede- sondern Reizzentrum benamst wurde.

Und manchmal hat man Glück: Der Name ist Programm und alles ist gut.

Wer von meinen Lesern selbst ein Blog betreibt, kann dies gern als Stöckchen aufnehmen und erklären warum sein Blog ausgerechnet $Blogname heisst.

Das BKA kotzt mich an: Üble Nachrede in Richtung Hoster und RZs

Nach dem Lesen des folgenden Heise-Artikels muss ich erstmal meine Tastatur reinigen:

Das vom BKA angewendete Verfahren zum Löschen von Kinderpornos umfasst derzeit in der Regel noch verschiedene Stufen. Die Polizeibehörde kontaktiert nach Hinweisen der deutschen Internet-Beschwerdestelle zunächst meist kooperierende Strafverfolgungsstellen in den ausgemachten Ländern oder das zentrale Netzwerk Interpol. Laut einer Studie des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags könnte das BKA auf dem kleinen Dienstweg auch betroffene Provider direkt über die brisanten Funde informieren. Den Wiesbadener Ermittlern ist dies aber oft zu heikel. Deutsche Zugangsanbieter würden sich ihrer Ansicht nach auch nicht glücklich zeigen, wenn das FBI plötzlich bei ihnen interveniere.

Der Vorsitzende des Innenausschusses im Bundestag beurkundet dem BKA ausserdem eine ausgesprochene Lernunwilligkeit, das heisst es wird weiter (absichtlich, vielleicht sogar auf Anweisung?) geschlampt. :

„Es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass die Zahlen im zweiten Halbjahr besser sein werden“, meint etwa der Vorsitzende des Innenausschusses im Bundestag, Wolfgang Bosbach (CDU).

Ich habe selten eine deutsche Behörde – die von meinen Steuergeldern bezahlt wird – so bei so unverhohlenen Lügen erwischt. Ich arbeite in einem RZ und habe Kontakt zu SEHR vielen Menschen die in Rechenzentren arbeiten, in denen die Gefahr besteht, dass auf einem der Server illegale Inhalte gehostet werden.

Ich kenne aber KEINEN Menschen, der ein Problem damit hätte, wenn das FBI oder auch nur ein ausländischer Privatmensch anruft und bittet den Zugang zu gehostetem, kinderpornografischem Material zu unterbinden. Das würde – inklusive Prüfung – vielleicht 30 Minuten dauern, dann wäre der Server vom Netz und die Beweissicherung wäre möglich.

Ich werde richtig sauer, wenn ich diese verdammten Lügengeschichten höre, aus denen man indirekt  ableiten kann, dass deutsche Provider kinderpornografisches Material nur aus dem Zugriff nehmen, wenn das BKA anklingelt. Und diese ganzen dummen Argumente nur, weil BKA und Innenministerium feuchte Träume von einem Überwachungsstaat haben.

Kann man hier nicht den Tatbestand der Beleidigung oder wenigstens üble Nachrede geltend machen? Liest ein Anwalt mit?