[Update]Lässt Köhler Israel angreifen?

Wenn unser Bundespräsident erklärt, dass die Bundeswehr auch die Interessen der deutschen Wirtschaft im Ausland zu schützen hat, so erweitere ich das mal auf „neben den Interessen der deutschen Bevölkerung“. Denn die Wirtschaft sollte für einen Präsidenten einen niedrigeren Stellenwert haben als die Bevölkerung.

Bevor ich falsch verstanden werde: Ich möchte nicht, dass KSK Truppen in den Handtuchstreit zwischen Deutschland und England am Ballermann eingreifen.  Aber ich frage mich ernsthaft wie die Bundesrepublik Deutschland adäquat reagieren soll, wenn vom deutschen Volk gewählte Bundestagsabgeordnete von einer fremden Macht mit Waffengewalt angegriffen werden.

Worum geht es denn eigentlich? Was rege ich mich so auf? Kurz: Der Staat Israel hat ein türkisches Schiff (jaja, die Türkei ist wohl für Israel nun auch ein Schurkenstaat) angegriffen auf dem auch Bundestagsabgeordnete waren:

Ein Elitekommando der israelischen Armee hat am frühen Montagmorgen im Mittelmeer die Schiffe der „Solidaritätsflotte“ für den Gazastreifen geentert. Beim Sturm auf ein türkisches Passagierboot wurden dabei offenbar mehr als zehn Menschen getötet – und viele verletzt. Andere Quellen sprechen von bis zu 16 Toten.

An Bord des türkischen Passagierschiffes hielt sich den Angaben zufolge auch der schwedische Bestsellerautor Henning Mankell, sowie die beiden deutschen Bundestagsabgeordneten Annette Groth und Inge Höger (Die Linke).

schreibt die TAZ und ich bin erschüttert. Man kann mir GANZ sicher nicht unterstellen ich wäre rechts angehaucht – auch bin ich sicherlich kein Antisemit. Dennoch spreche ich Israel das Recht ab,  sich im Nahen Osten alles erlauben zu können. Kleine Kinder haben Welpenschutz, die Menschen aus dem Ruhrpott haben ab und an „Narrenfreiheit“ – aber alles muss seine Grenzen haben.

Ich kann schließlich auch nicht auf der Strasse irgendwelche Menschen abstechen und dann das Argument gelten lassen „Sie HÄTTEN mich angreifen können“. Gerade Atommächte – und Israel IST Atommacht – müssen eine gewisse Mindestreife besitzen. Politisch erscheint mir Israel bei solchen Aktionen nicht reifer als Nordkorea.  Wo ist die amerikanische Aussenministerin? Wo ist die UN-Sonderkommission? Wo sind die Rufe nach Sanktionen? Ich höre nichts!

Kindern muss man Grenzen aufzeigen, die brauchen das – Politiker und Staaten auch!

Um den einleitenden Satz nochmal aufzugreifen: Ich bin eher ein friedlicher Mensch und ich bin für die Anwendung von Gewalt  nur als ALLERLETZTES Mittel. Gewalt ist immer der Beweis für die Unfähigkeit/Dummheit einen Konflikt gewaltfrei lösen zu können. Also hoffe ich, dass man Israels Regierung dazu bringen kann vom „Keks der Vernunft“ zu knabbern. Denn ich bin überzeugt davon dass die meisten Bewohner Israels genauso in Ruhe leben möchten wie alle Bewohner dieses Planeten. Die könnten sogar friedlich mit den Palästinensern leben – wenn die Extremisten auf beiden Seiten nicht immer wieder Öl ins Feuer giessen würden.

[Update] Ist dieser Angriff auf ein türkisches Passagierschiff nicht als Angriff eines Drittlandes gegen ein NATO-Mitgliedsstaat zu werten? Das Schiff soll sich in internationalen Gewässern befunden haben. Hat die Türkei nun das Recht – mit Hilfsverpflichtung der NATO – in Israel einzumarschieren? Auf alle Fälle dürfte Israel sich damit GANZ weit ins politische Abseits katapultiert haben.

Nun werden die „Alten“ die Linke zu zerfleischen….

Die Partei die Linke hat – laut FTD – einen Entwurf eines Grundsatzprogrammes vorgestellt. Jaja, die Linken Socken – was wird man von denen schon erwarten dürfen:

Die Linke kämpft für die Verstaatlichung von Banken und Energieunternehmen.

So eine Schnappsidee! Energieversorger verstaatlichen. Die sind ja nicht ganz dicht. Oder? Der ehemalige Hamburger Energieversorger „HEW“ wurde an Vattenfall verkauft – der Strom wurde teurer, Gewinne  fliessen ins Ausland. Und nun hat der Hamburger Senat wieder einen staatlichen Energieversorger gegründet, weil der Staat (das sind letztendlich WIR Bürger) manchmal auch politische Interessen an der Energieversorgung hat – und nicht nur Profit sehen will.

Banken sind ein eigenes Thema. Menno, wird da ein Geld verdient. Um dieses geschickt ins Ausland oder sonstwohin zu transferieren um BLOSS keine Steuern zu zahlen. Nur wenn es knapp wird, dürfen die Bürger nachschiessen. Ja ich gebe zu, dass ich der Meinung bin, dass gewisse Bereiche der Wirtschaft tatsächlich eine steuernde Hand abkönnten.

Keine Quelle habe ich zur Zeit für die Information, dass die Linke sich auch von der NATO abkehren möchte. Aber wer die NATO kritisiert der muss ja nun echt einen an der Falle haben, oder? Schliesslich ist die NATO unzweifelhaft jenseits jeglicher Kritik angesiedelt, oder?

„Die Nato ist völlig ins Kraut geschossen. Sie hat einen riesenhaften Umfang angenommen, und sie folgt ihren eigenen, inneren Gesetzmäßigkeiten. Jede Bürokratie neigt dazu, sich zu vergrößern. Die Nato-Bürokratie ist heute viel größer als zu Zeiten des Kalten Krieges.

Obige Aussage stammt NICHT von der Linken, sondern vom Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt in einem Interview mit der Süddeutschen

Selbstverteidigungsminister von Guttenberg?

Wieder mal die Sueddeutsche:

Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg gerät in der Kundus-Affäre in immer größere Erklärungsnot. Der CSU-Politiker hatte Anfang November erklärt, der Luftschlag vom 4.September sei unvermeidlich gewesen. Ein jetzt bekannt gewordenes Papier des Einsatz-Führungsstabes seines Ministeriums, das Guttenberg seinerzeit vorlag, enthält dafür jedoch keine Anhaltspunkte. Es unterstreicht vielmehr die von der Nato festgestellten Fehler des deutschen Kommandeurs, der den Luftschlag angeordnet hatte.

Ich meine, dass bundesdeutsche Politiker uns die Hucke voll lügen ist ja nun nichts neues, aber der Guttenberg ist auch noch so doof sich beim lügen erwischen zu lassen. Das wirklich Katastrophale ist, dass der Selbstverteidigungsminister  andere für seine Fehler in die Scheisse reitet :

Das Papier des Stabes enthält auch alle wesentlichen Kritikpunkte, die Guttenberg erst aus späteren Berichten erfahren haben will, die ihm zunächst nicht vorgelegen hätten. Sie führten letztlich zur Entlassung von Staatssekretär Peter Wichert und Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan.

Irgendwie finde ich diese geschniegelten Karrieristen ja absolut unsympathisch – um nicht zu sagen widerlich.