Bundesregierung einigt sich mit Atomindustrie auf sicheres Atommüll-Endlager

Ein in den letzten Jahren nicht gelöstes Problem – und einer von vielen Gründen Atommeiler abzuschalten – ist offensichtlich gelöst:

Je nach Baujahr sollen die deutschen Akws künftig acht oder vierzehn Jahre mehr Laufzeit zugestanden bekommen. Damit käme der letzte Reaktor frühestens Mitte der Dreißiger Jahre vom Netz.

schreibt die TAZ. Leider schreibt die TAZ nichts von der Lösung der Endlagerfrage, aber das ist wahrscheinlich nur unter gegangen.

Mit Hilfe der Brennelementesteuer will der Staat 2,3 Milliarden Euro Mehreinnahmen generieren. Das macht bei 17 am Netz befindlichen Atommeilern 135 Millionen pro Meiler. Daraus ergibt sich – wenn die Zahl von ~ 1Million Euro Ertrag pro Verlängerung, dass die Atommeiler nur 135 Tage (knapp 5 Monate) länger am Netz bleiben müssen um die Steuer abbezahlt zu haben. Die restlichen (mindestens!) 7,5 Jahre  fährt jeder Meiler Tag für Tag eine Million Euro Ertrag in die Taschen der Betreiber (oder 7,5 * 365 * 17 =mindestens 46 Milliarden Mehreinnahmen für die Energiekonzerne).

Während ich dabei war, diesen Artikel zu schreiben, habe ich feststellen müssen, dass die Frage des Endlagers wohl doch noch nicht geklärt wurde. Vielleicht kann man den entstehenden Atommüll für die nächsten 24.000 Jahre – anteilig – in den Vorgärten der Aktionäre der Energiekonzerne endlagern. Schliesslich sacken die ja auch die Erträge ein. Auch die Lobbyisten sowie die Politiker, die diese Entscheidung zu verantworten haben, können sich ein paar Kilo im Vorgarten vergraben. Dann vermehren die sich wenigstens nicht mehr, oder man würde an den 12 Köpfen der Kinder deutlich erkennen, dass deren Eltern diesen Schwachfug zu verantworten hatten.

In unserem Staat geht es offensichtlich nur noch darum, sich die Taschen so voll wie möglich zu stecken. Etwaige Folgen kann man geflissentlich ignorieren.

Blockiert „Stuttgart 21“ jeglichen Schienenbau bis 2020?

Die TAZ schreibt über dieses Deppenprojekt Stuttgart 21:

Sollte der Anteil des Bundes tatsächlich auf 4 Milliarden Euro anwachsen, wäre das nicht viel weniger, als Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) bis 2020 voraussichtlich bundesweit für alle Schienenbauprojekte zur Verfügung steht.

Also wird das Stuttgarter Projekt schuld daran sein, wenn wir die nächsten 10 Jahre rein bahntechnisch auf der Strecken bleiben. Null, nada, gar keine neuen Streckenerweiterungen, denn:

Normalerweise zahlt der Bund neue Schienenstrecken sowieso alleine

Aber wir brauchen ja auch keine Gelder für den ÖPNV. Die Strassen sind ja frei, es gibt keine Energiekrise und sollte der Verkehrsminister mehr Geld benötigen, wird der Finanzminister da sicher seinen Haushalt nochmal umkrempeln.

Und das alles nur, weil ein paar Vollhonks (in Stadt, Land, Republik und Bahn AG) sich beim Saufen schenkelklopfend  irgendwelchen Schwachsinn ausgedacht haben um den Baufirmen das Geld beidhändig in den Arsch zu schaufeln.

Neiddebatte erreicht Rundfunkanstalten

Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) hat als erste Landesrundfunkanstalt die Gehälter seines Führungspersonals veröffentlicht. Demnach erhielt Intendantin Monika Piel im vergangenen Jahr 308.000 Euro erfolgsunabhängiges Gehalt. Die fünf vom Rundfunkrat gewählten Direktoren bekamen zwischen 190.000 und 206.000 Euro.

schreibt die FTD und überschreibt es mit:

WDR-Chefin verdient mehr als Wulff

Nein aber auch. Sowas. Wollen wir mal schnell ein Skandalsüppchen kochen? 308.000 Euro Jahresgehalt für eine Frau die 4200 Mitarbeitern vorsteht und einen Etat von ca. 1 Milliarde Euro verantwortet sind nicht soo wahnsinnig viel.

Die CIW-Wirtschaftsnachrichten schrieben gerade im Juni 2010:

Auch in mittleren Unternehmen, die 100 bis 1000 Mitarbeiter beschäftigen, haben deutsche Geschäftsführer die Nase vorn. Sie verdienen durchschnittlich 349.000 Euro, wiederum gefolgt von Großbritannien mit 339.000 Euro.

Danach verdient die Intendantin des WDR  sogar ein zu wenig. Gut das die FTD mal darauf hingewiesen hat, dass die Frauen in Deutschland immer noch unterbezahlt werden. Zu gern wüsste ich ja, was die Geschäftsführer der FTD (Ingrid M. Haas, Dr. Bernd Buchholz) an Gehalt  kassieren. Ob Frau Haas das gleiche Gehalt bezieht wie Herr Buchholz?

Wer sich anschauen möchte, was DAX-Vorstände so verdienen kann ja mal hier vorbei schauen.

Ich vermute mal – so ganz unterschwellig – dass auch diese Meldung aus der Abteilung „Qualitätsjournalismus vs. GEZ-finanziert“ geflüchtet ist.