Merkel, Medien, Schäuble und das BKA: Es geht wieder los

Unsere Kanzlerin Merkel spricht offene Worte:

Vor allem junge Menschen informierten sich „ausschließlich über das Internet“ – „und das oft sehr punktuell“. Diese jungen Leute könne die Politik über Zeitungen oder Nachrichtensendungen von ARD und ZDF immer weniger erreichen. „Mit dieser Veränderung muss die Demokratie in Deutschland und in den anderen westlichen Ländern umgehen lernen.“

liest man in Heise. Selten hat sich ein Politiker so offen und ehrlich geäussert. Bislang gab es feststehende Kommunikationswege zwischen Wirtschaft, Politik, Medien und dem Pöbel (also Du und ich..). Der Spiegel deckt schon lange nichts mehr auf und die Kujau-Tagebücher waren die letzte „Stern-Stunde“. Heute ist es das Internet, in dem aufgedeckt wird, in dem kritische  Meinungen veröffentlicht werden.

„Mit dieser Veränderung muss die Demokratie in Deutschland und in den anderen westlichen Ländern umgehen lernen.“ sagt unsere Kanzlerin und ich denke an überwachte EMail (de-mail) und gesperrte, kritische Webseiten (unter dem Siegel des Kinderschutzes).

Heute fragt man sich, warum die Menschen sich nicht gegen den Aufstieg Hitlers aufgelehnt haben, sie hätten es doch kommen sehen müssen. Überlegt ihr euch schon mal, was ihr euren Enkeln erzählen werden. ICH habe Backups im Ausland 🙂

Über billige Politiker und dumme Bürger

Ich schrieb bereits vor ein paar Tagen von den durchsichtigen Bemühungen unserer Politiker sich in das Licht von anderen zu stellen um wenigstens ein wenig beleuchtet zu werden. Den Vogel schiesst gerade unser neuer Bundespräsident ab:

Für Bundespräsident Christian Wulff ist klar: Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ist ein glänzender Botschafter Deutschlands – und der Trainer hat einen Orden verdient.

(Quelle FTD). Nun darf man ja den Bundespräsidenten nicht kritisieren, aber ich möchte wenigstens feststellen dürfen, dass es wohl sehr durchsichtig ist, nun mal so eben auf der Pressekonferenz des DFB ein wenig Sympathie bei den Stammtischen der Republik abzustauben als dem Bundestrainer ein Verdienstkreuz anzukündigen. Sinnvoller wäre es zwar dies zu tun, wenn eine Person wie ein Bundestrainer sein Amt niederlegt, und nicht nach einer Etappe. Aber DANN müsste der neue Bundespräsident ja warten – und er will die Publicity eben JETZT haben. Denn das hilft auch der angeschlagenen Regierungskoalition und unser treuer Knappe der Kanzlerin  Wulff weiss dieses.

Und was tun die Stammtischbrüder? „Ja, der Wulff ist ja ein netter, der ist lieb zu Löw. Gut, das der Präsi geworden ist“.

Sehr geehrter Herr Bundespräsident, sie sollen die Bundesrepublik Deutschland repräsentieren und nicht die Kanzlerin und sich selbst.

Die Linke präsentiert sich volksnah

Seit Jahren glaubte man, Deutschland hätte ein Problem mit wahlmüden Bürgern. Seit heute weiss man: Es sind nicht die Bürger, es sind die Deutschen an sich, die wahlmüde sind. Die Partei die Linke hat von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, im dritten Wahlgang der Wahl zum Bundespräsidenten nicht zu wählen. 120 Enthaltungen sprechen eine deutliche Sprache.

Bislang wurden die Wähler von Politikern kritisiert, wenn sie nicht wählten. Seit heute ist diese Kritik stumpf. Wie kann man von den Bürger etwas verlangen, was Politikerimitationen nicht bereit sind zu tun: Eine Stimme abzugeben – sich zwischen mehreren Übeln für das kleine Übel zu entscheiden.

Eines hat uns die Linke heute gezeigt: Sie gehört nicht zu den kleinen Übeln in unserem Lande – sie gehört zu der Riege der ganz grossenm.

Kanzlerin Merkel wird (zu recht) kritisiert, weil sie zu selten Entscheidungen trifft. Was soll ich von einer Partei erwarten, die nicht bereit/willens/in der Lage ist eine Entscheidung zwischen zwei Alternativen zu treffen? Wie kann ein intelligenter Wähler jemals wieder das Kreuz bei der Partei machen, die sich nicht entscheidet?

Oder spekuliert die Linke am Ende darauf, bei der nächsten Bundestagswahl all die Stimmen der überzeugten Nichtwähler zu bekommen?

Liebe Stimmberechtigte der Linken – um es mit den Worten des Turnschuhministers Joschka Fischer zu sagen: „Mit Verlaub, Sie sind Arschlöcher!