Analyse der TAZ-Leser und der Grünen

Die TAZ macht eine Umfrage zum Rücktritt Guttenbergs und das Ergebnis ist – zumindest für mich – erschreckend:

Umfrage Guttenberg RücktrittNochmal für euch, falls das für euch genau so unbegreiflich ist wie für mich:

82,9% der TAZ-Leser sind der Meinung mit dem Rücktritt Guttenbergs hat die Politik ein grosses Talent verloren.

wobei die Tendenz derzeit rückläufig. Waren nicht überwiegend Wähler der Grünen als TAZ-Leser bekannt? So wächst zusammen, was zusammen gehört: Grüne (die für mich schon immer die Partei der besserverdienenden FDP-Wähler war) und die Blender des 21sten Jahrhunderts.

Es ist zwar definitiv nicht repräsentativ, aber ich erlaube mir die Behauptung, dass viele TAZ-Leser Wähler der Grünen sind, und sich mit dieser Abstimmung abzeichnet, welche Art Wähler sich diese ehemalige alternative Umweltschutzpartei rekrutiert. Jutta Ditfurth hat mehr als nur recht.

China entehrt die westlichen „zivilisierten“ Länder

Die westlichen, sogenannten zivilisierten Länder haben hunderte von Jahren auf Kosten Afrikas und Asiens in Saus und Braus gelebt. Wir haben Bodenschätze gestohlen (ja, dass muss man mal so deutlich sagen), haben Arbeitskräfte zu Sklavenlöhnen für uns arbeiten lassen und Landschaften als (vergiftete) Müllhalden hinterlassen.

Im 21sten Jahrhundert sollte es also selbstverständlich sein, dass der „reiche Westen“ den Opfern seiner kapitalistischen Raubbauexzesse wieder auf die Beine hilft. Der FDP-Mann Dirk Niebel, der in Deutschland als Entwicklungshilfeminister bezahlt wird, zeigt wie es gemacht wird: Weniger Geld ausgeben – bloss nichts aufbauen. Zu seiner Ernennung schrieb die Süddeutsche bereits:

Mit dem FDP-Mann Dirk Niebel wurde ein Entwicklungshilfefeind zum Entwicklungshilfeminister ernannt. Das ist ein Akt der Politikverachtung durch die Politik.

Mit dem FDP-Mann Dirk Niebel wurde ein Entwicklungshilfefeind zum Entwicklungshilfeminister ernannt. Das ist ein Akt der Politikverachtung durch die Politik.

Es war kein launiges, sondern ein beißend spöttisches, ein dreckiges Gelächter, als just derjenige zum Minister ausgerufen wurde, der sich stets über dieses Ministerium lustig gemacht hat.

Dirk Niebel heißt der Mann, bisher Generalsekretär der FDP, der im Namen seiner Partei früher die Abschaffung des Ministeriums gefordert hatte.

Was hier in Deutschland im kleinen passiert findet sich in der Welt im grossen wieder:

China hat einem Zeitungsbericht zufolge in den vergangenen zwei Jahren mehr Kredite an Entwicklungsländer vergeben als die Weltbank. Die staatliche Chinesische Entwicklungsbank und die Chinesische Export-Import-Bankhabe haben 2009 und 2010 insgesamt mindestens 110 Milliarden Dollar an Regierungen und Unternehmen aus der Dritten Welt verliehen, berichtete die Zeitung „Financial Times“. Die Weltbank habe in diesem Zeitraum dagegen nur 100,3 Milliarden Dollar an Entwicklungsländer vergeben.

Quelle: FAZ

Schämen wir uns denn da gar nicht? Ich finde es großartig, dass China „den Kleinen“ so massiv Hilfe gewährt – wobei man nicht vergessen darf, dass man sich mit dieser Hilfe auch Einfluss erkauft/erkaufen kann. Davor habe ich aber keiner große Angst. Schließlich haben die Amerikaner seit dem zweiten Weltkrieg ebenfalls Länder und Regierungen gekauft. Was also kann China schlimmer machen als die USA?

Bemerkenswert ist allein die Tatsache, dass wir all die Jahre ausgesaugt haben und nun allein mit uns selbst und der „internen Kapitalvermehrung“ so sehr beschäftigt sind, dass Chinas Einfluss in der Welt massiv zunehmen dürfte. Schliesslich werden Kredite nicht so gut verzinst, wie es die „besitzende Klasse“ von ihren Aktien und anderen Beteiligungen gewohnt ist. „Unsere“ Besitzstandsbewahrer investieren doch nur, wenn sich die Investition innerhalb höchstens 2 Jahren rechnet.

China hingegen ist eine alte Kultur. China hat Zeit – VIEL Zeit. China kann auf 4000 Jahre Entwicklung zurück schauen. Der chinesischen Regierung reicht es, wenn die jetzt getätigten Investitionen sich erst in 20-50 Jahren positiv für China auswirken.

Und was machen wir westlichen Staaten? Wir lassen uns von Banken, Energieerzeugern und anderen ausbeuten.

Nachsatz: Ich will und kann keineswegs behaupten, dass China das „Land meiner Träume“ ist. Allerdings muss ich zugestehen, dass auch meine „Gegner“ sehr wohl gewissen Dinge richtig machen.

Stefan „Aaron“ König – die rechte Knallersocke.

Ich könnte mich jetzt hinstellen und erklären: „Ich habe es ja schon immer gesagt“. Und wisst ihr was, ich tue es sogar!

Ich habe es ja schon immer gesagt

Mein Gott, was war ich – als Pirat – froh, dass wir diesen rechten Wirrkopf los waren. Und jetzt? Jetzt kuschelt Stefan König mit Ex-CDUlern und dem niederländischen Rechtspolitiker Geert Wilders. Na bravo.

Liebe Mitpiraten: BITTE lasst uns alle darauf achten, wem wir die Möglichkeit bieten die Piratenpartei als Sprachrohr und Podium auch für persönliche Meinungen zu nutzen. Natürlich werden wir niemals unsere Ämter mit Personen besetzen können, zu denen alle uneingeschränkt „JA“ sagen. Dafür gibt es Wahlen. Aber WENN wir schon wählen, dann doch bitte keine rechten Wirrköpfe und islamophoben Gestrigen. Die Piraten sind – in meinen Augen – eine aufgeschlossene Partei des 21sten Jahrhunderts. Und als eine solche sollten die Piraten auch agieren. Sich selbstbewusst von den Altlasten der Achse Politik-Wirtschaft befreien und selbstbewusst den/einen neuen, besseren Weg gehen.  Nie waren die Zeiten dafür besser als heute.