Ich mag Fahrzeuge mit Firmenlackierung

Viele Jahre durfte ich mit einem von meinem jeweiligen Arbeitgeber finanzierten PKW durch die Landschaft fahren. Freundlicherweise waren die Fahrzeuge stets „neutral“, sprich es waren keine Aufkleber oder Lackierungen mit „Dieser Führerscheinneuling fährt im Auftrag von…“, „Dieser asozialer Verkehrsteilnehmer wird vom freundlichen Handwerksbetrieb XYZ“, „Dieser Beinnaheunfall wurde ihnen von Klempnerei XYZ präsentiert“ oder gar „Wenn sie diesen Crashfahrer aushungern wollen, kaufen Sie nicht bei ….“.

Manchmal frage ich mich wirklich was für Vollidioten des persönlichen Marketings heutzutage mit einem Firmenwagen unterwegs sein dürfen. Da werden Spuren gewechselt, als wenn es morgen verboten wird, es wird in vierter Reihe geparkt oder was es an Aufdringlichkeiten sonst noch so geben mag. Der Kleinbus der auf der Autobahn drängelt, wäre er doch wenigstens von einem Bestattungsunternehmer, da wüsste man: Der hat’s nötig.

Achtet doch mal drauf, dass man „solche“ nicht auch noch unterstützt. Aushungern die Deppen

Wem die deutsche Kanzlerin so ihr Vertrauen schenkt

httpv://www.youtube.com/watch?v=XaWE8K2nRVs

Herr Schäuble geniesst ihr Vertrauen!

Die Plagiatsvorwürfe weiten sich aus, doch die Kanzlerin stellt sich hinter ihren Verteidigungsminister: Sie habe „volles Vertrauen“ in Guttenberg (Quelle)

Auch Guttenberg geniesst ihr Vertrauen.

Ich finde diese Entwicklung recht bemerkenswert. Früher konnte man sehr wohl ein Schlitzohr sein, aber bitte mit Moral. Heute gilt geniesst man scheinbar das Vertrauen, wenn man sich als besonders schamlos herausstellt. Katastrophal wäre es für die politische Landschaft, wenn Merkel sich gezwungen sieht, nach Adenauers Satz die Ministerposten zu besetzen:

Sie können schmutziges Wasser nicht wegschütten, wenn sie noch kein frisches haben

Haben wir keine ehrenwerten Politiker mehr Frau Merkel?

China entehrt die westlichen „zivilisierten“ Länder

Die westlichen, sogenannten zivilisierten Länder haben hunderte von Jahren auf Kosten Afrikas und Asiens in Saus und Braus gelebt. Wir haben Bodenschätze gestohlen (ja, dass muss man mal so deutlich sagen), haben Arbeitskräfte zu Sklavenlöhnen für uns arbeiten lassen und Landschaften als (vergiftete) Müllhalden hinterlassen.

Im 21sten Jahrhundert sollte es also selbstverständlich sein, dass der „reiche Westen“ den Opfern seiner kapitalistischen Raubbauexzesse wieder auf die Beine hilft. Der FDP-Mann Dirk Niebel, der in Deutschland als Entwicklungshilfeminister bezahlt wird, zeigt wie es gemacht wird: Weniger Geld ausgeben – bloss nichts aufbauen. Zu seiner Ernennung schrieb die Süddeutsche bereits:

Mit dem FDP-Mann Dirk Niebel wurde ein Entwicklungshilfefeind zum Entwicklungshilfeminister ernannt. Das ist ein Akt der Politikverachtung durch die Politik.

Mit dem FDP-Mann Dirk Niebel wurde ein Entwicklungshilfefeind zum Entwicklungshilfeminister ernannt. Das ist ein Akt der Politikverachtung durch die Politik.

Es war kein launiges, sondern ein beißend spöttisches, ein dreckiges Gelächter, als just derjenige zum Minister ausgerufen wurde, der sich stets über dieses Ministerium lustig gemacht hat.

Dirk Niebel heißt der Mann, bisher Generalsekretär der FDP, der im Namen seiner Partei früher die Abschaffung des Ministeriums gefordert hatte.

Was hier in Deutschland im kleinen passiert findet sich in der Welt im grossen wieder:

China hat einem Zeitungsbericht zufolge in den vergangenen zwei Jahren mehr Kredite an Entwicklungsländer vergeben als die Weltbank. Die staatliche Chinesische Entwicklungsbank und die Chinesische Export-Import-Bankhabe haben 2009 und 2010 insgesamt mindestens 110 Milliarden Dollar an Regierungen und Unternehmen aus der Dritten Welt verliehen, berichtete die Zeitung „Financial Times“. Die Weltbank habe in diesem Zeitraum dagegen nur 100,3 Milliarden Dollar an Entwicklungsländer vergeben.

Quelle: FAZ

Schämen wir uns denn da gar nicht? Ich finde es großartig, dass China „den Kleinen“ so massiv Hilfe gewährt – wobei man nicht vergessen darf, dass man sich mit dieser Hilfe auch Einfluss erkauft/erkaufen kann. Davor habe ich aber keiner große Angst. Schließlich haben die Amerikaner seit dem zweiten Weltkrieg ebenfalls Länder und Regierungen gekauft. Was also kann China schlimmer machen als die USA?

Bemerkenswert ist allein die Tatsache, dass wir all die Jahre ausgesaugt haben und nun allein mit uns selbst und der „internen Kapitalvermehrung“ so sehr beschäftigt sind, dass Chinas Einfluss in der Welt massiv zunehmen dürfte. Schliesslich werden Kredite nicht so gut verzinst, wie es die „besitzende Klasse“ von ihren Aktien und anderen Beteiligungen gewohnt ist. „Unsere“ Besitzstandsbewahrer investieren doch nur, wenn sich die Investition innerhalb höchstens 2 Jahren rechnet.

China hingegen ist eine alte Kultur. China hat Zeit – VIEL Zeit. China kann auf 4000 Jahre Entwicklung zurück schauen. Der chinesischen Regierung reicht es, wenn die jetzt getätigten Investitionen sich erst in 20-50 Jahren positiv für China auswirken.

Und was machen wir westlichen Staaten? Wir lassen uns von Banken, Energieerzeugern und anderen ausbeuten.

Nachsatz: Ich will und kann keineswegs behaupten, dass China das „Land meiner Träume“ ist. Allerdings muss ich zugestehen, dass auch meine „Gegner“ sehr wohl gewissen Dinge richtig machen.