Das Ministerium für Honk-Kennzeichnung teilt mit

Das Ministerium für Honk-Kennzeichnung nimmt in Anlehnung an die geänderte STVO den Wunsch der Bürger nach eindeutigerer Kennzeichnung der Honks  gern auf uns erlässt folgende Anordnung:

Verordnung über die sachgemässe Anwendung der Honkgradabzeichen in der Öffentlichkeit:

Jeglicher verhaltensoriginelle Verkehrsteilnehmer (ob motorisiert, per Rad oder per Pedes) ist in Abhängigkeit seiner Orginalität wie folgt bedienstgraded und ihm wird erlaubt gemäß seiner nachgewiesenen intellektuellen Minderbegabung sich wie folgt mit Auszeichnungen und Titel zu schmücken

1) Art der Kennzeichnung und Titel

Als Kennzeichen gilt eine Dreierkombination aus den waagerecht zur Schau gestellten Farbstreifen: Schwarz-Rot-Gold, wobei die Farbstreifen zumindest ungefähr die gleiche Höhenausdehnung haben sollten und die Farbe Schwarz zuoberst anzuzeigen ist. Siehe auch folgende Muster

Einzelne Flagge: Normaler Depp

Zwei Flaggen: Hilfsonk

Drei Flaggen: Honk

Vier Flaggen: Oberhonk

Fünf Flaggen: Haupthonk

Sechs Flaggen: Stabshonk

Sieben Flaggen: Oberstabshonk

Acht Flaggen: Vollhonk

Neun oder mehr Flaggen: Phantasie- oder Opernhonk – zu ignorieren.

2) Art und Anbringung der Kennzeichnung:

Als Fahne gilt jedes Accessoire welche benützt wird und/oder werden kann um als Flagge erkannt zu werden. Ob dies die an einem Fahrzeug angebrachte Fahne ist, oder schlichte Farbstreifen im Gesicht, ob Schal, Mütze oder Armbändchen – alles ist erlaubt.

3) Dualität der  Kennzeichnung:

Aufgrund der Transparenz der Kennzeichnung ist es einem Individuum erlaubt, mehr als die ihm zustehenden Flaggenabzeichen öffentlich zu zeigen. Nicht erlaubt ist es ihm  dieses parallel zu tun. Erklärung: Es ist für einen Oberhonk statthaft sowohl sein Fahrzeug, als auch sein Haus/Balkon oder sich selbst mit jeweils drei Flaggen zu kennzeichnen. Dann allerdings ist es keinesfalls gestattet das Fahrzeug auf dem Balkon zu parken, da dies zu Missverständnissen führen kann.
Diese Verordnung ist ab sofort gültig.
Für das Ministerium für Honk-Kennzeichnung
Reizzentrum, Honkytonk

Gräben ausheben oder zuschütten?

Es gibt die sogenannten sich selbst erfüllenden Prophezeiungen. Daneben scheint es noch ein anderes Phänomen zu geben: Probleme die auftauchen, wenn man sie das erste mal beim Namen nennt.

Mich erinnert die Gender-Diskussion innerhalb der Piratenpartei(!) ein wenig an Schrödingers Katze. Erst durch den aktiven Eingriff in das System produziere ich ein (gewollt messbares?) Ergebnis.

Bevor ich möchte in den „Fall eintauche“ möchte ich klarstellen, dass ich es gnadenlos mit Kant halte: Kategorischer Imperativ! Bedingunglos! Ausschliesslich bewusstes Fehlverhalten eines Individuums kann als Grundlage genutzt werden dessen Rechte einzuschränken – es zu bestrafen. Ansonsten haben alle Menschen gleiche Rechte – egal ob Mann/Frau/Europäer/Amerikaner/Asiat/Inuit/Marsianer. Auch meine langjährige CCC-Verbundenheit hat an dieser Stelle meine Denkmuster wahrscheinlich beeinflusst:

Beurteile einen Hacker nach dem, was er tut und nicht nach üblichen Kriterien wie Aussehen, Alter, Rasse, Geschlecht oder gesellschaftlicher Stellung.

..

Der Chaos Computer Club ist eine galaktische Gemeinschaft von Lebewesen, unabhängig von Alter, Geschlecht und Abstammung sowie gesellschaftlicher Stellung.

Sicher gehörte auch zu meiner Einstellung eine gewisse persönliche Reifung. Das Weltbild vor knapp 50 Jahren war noch nicht angeglichen – zu viel musst noch getan werden. Z.B. waren Aktionen wie „Mein Bauch gehört mir“ absolut wichtig und richtig.

Ich für meinen Teil sehe es wie folgt: ALLE Menschen sind Individuen (OK, bis auf den einen Typen bei Brian..). Jeder Mensch ist einzigartig, mit einzigartigen Möglichkeiten und mit einzigartigen Problemen. Aufgabe der Gesellschaft ist es, hier vermittelnd und ausgleichend tätig zu werden.

Was ich allerdings völlig an der Problemlösung vorbei finde sind z.B. Quoten. Quoten für Hamburg/München, Evangelisch/Katholisch, Männlich/Weiblich. WENN es 6 Posten zu vergeben gibt, dann sollen doch bitte diejenigen die Posten erhalten, die am besten dafür qualifiziert sind. Sicher ist es dafür erforderlich, dass jeder Mensch die Möglichkeit hat sich bestmöglich zu qualifizieren UND auch die Bewertung der Bewerber fair und nach qualitativen Mustern geschieht. Wenn nun für diese 6 Posten 6 hochqualifizierte weibliche Diplomingenieure zur Verfügung stehen und 5 männliche Vollbrote, wäre es doch selten dämlich 3 der Posten – wegen der Quote!! – mit Männern zu besetzen.

Das Argument Unterdrückung durch Sprache wird oft und gern (und auch nicht völlig unangebracht) ins Spiel gebracht, was die Unterdrückung von Gruppen angeht. Egal, ob es denunzierende Witze über Polen/Bayern/Hamburger/Blondinen sind oder das abwertend gemeinte – vermeintliche – Lob wie es die russische  Dichterin und Schriftstellerin einmal bekam (sinngemäss) „Sie ist so gut, dass man Sie nicht Dichterin, sondern Dichter nennen sollte“.

Ich für meinen Teil bin überzeugt davon, dass man nur GEMEINSAM Probleme lösen kann. Sicher gibt es Regionen in denen unterdrückte Personenkreise nur aus dem Untergrund heraus agieren können, wo man Schutzräume braucht. Aber ist es nicht sinnvoller anstelle von „Schutzräumen“ öffentliche Räume zu nutzen?

Auch und gerade weil meine Prinzessin sich für Frauenthemen einzusetzen weiss, wir das Thema Gleichberechtigung Zuhause sehr wohl diskutieren, muss ich diesen Artikel schreiben. Denn nur GEMEINSAM können wir den ewig Gestrigen wirkungsvoll und kräftig in ihre dummen Macho-Ärsche (oder dem Hirn, dass sie auf gleicher Höhe auf der anderen Seite tragen) treten.

Jede Abkehr von der gemeinsamen Zielerreichung sehe ich als kontraproduktiv und als ein Spalten an.

Aber vielleicht sehe ich das alles ja nur viel zu wild und da wollte sich nur mal jemand so richtig schön wichtig machen – inklusive Pressemitteilung. Ich fürchte nur, dass hier ein Graben aufgerissen wurde, der gar nicht besteht. Ob die Lena am Ende den Westerwelle macht und wie Stefan König nur ein Thema suchte mit dem man sich einen Namen machen kann? DANN hätte Sie etwas erreicht – nach all den profilierungsneurotischen Männern hätte sie sich auch als Frau einen Namen in dieser unseligen Gruppe von … machen können.

Bankster – der Tiefpunkt der Evolution

Ich für mich habe die Theorie, dass der Mensch an sich sehr gut ohne das Universaltauschmittel „Geld“ leben könnte. Wenn – ja wenn da nicht die Beschränkung durch unsere Gene wäre.

Quasi ein Prinzip, dass im Mikrokosmos Familie normalerweise funktioniert: Jeder gibt der Gemeinschaft das, was er am besten zu geben vermag. Du gehst einkaufen und ich entsorge derweil den Tannenbaum und sauge das Wohnzimmer. Ich schreibe meiner Prinzessin keine Rechnung und Sie fakturiert dafür im Gegenzug ebenfalls nicht. Wenn meine Tochter hier ist, räumt sie den Tisch nach dem Essen ab. Schliesslich haben wir (Prinzessin und ich) eingekauft, bezahlt(….) und gekocht. Wenn man sich als gleich akzeptiert und die Leistungen nicht nach einer diffusen Wertigkeit abgerechnet werden, sondern sich jeder nach dem „jeder was er kann/mag“-Prinzip auf Gegenseitigkeit einbringt, braucht man gar kein Geld. Dieses wird nur im Aussenverhältnis benötigt.

Kommunen/Wohngemeinschaften funktionieren ebenfalls – wenn sie gut funktionieren – nach diesem Familienprinzip. Ohne dass man verwandt wäre, sieht man sich und die eingebrachte Leistung als gleichwertig an. Leider funktioniert das nur solange, bis Maslow ins Spiel kommt, denn Macht und Status werden derzeit in unserem System weniger über das Individuum, sondern vielmehr über den schnöden Mammon definiert. Wer Geld hat, stellt etwas dar. Und wenn er auch das Gruppenarschloch ist – Geld macht schön und begehrenswert. Selbst der grösste Vollhonk wird als Vorbild angesehen, wenn er über genügend Kapital verfügt.

Aber ist Geld wirklich wichtig in unserem Leben? Vor Jahren gab es mal den Sponti-Spruch „Hasch bringt besser über Zeiten ohne Geld, als es Geld über Zeiten ohne Dope tut“. In meiner Hartz-IV Zeit habe ich gelernt, das Freunde wichtiger sind als Geld. Man kann jedwede Dienstleistung für Geld erhalten: Vom Brot des Bäckers bis zur Lebensabschnitts-Prostituierten. Aber ist ein Mensch mit einem gekauften Umfeld glücklich? Oder sind es nicht gerade die Dinge die man eben nicht für Geld kaufen kann, die das Leben wirklich erfüllen: Freunde, schöne Zeit, einen Partner der wirklich  zu einem steht?

Geld ist nur für die nicht wirklich wichtigen Dinge im Leben brauchbar. Ich träume von der nächsten Evolutionsstufe des Menschen, der Zeit in der wir kein Geld mehr benötigen, weil jeder für die Gemeinschaft das tut, was im Moment gerade benötigt wird und was er am besten kann. Banker haben dann natürlich die Arschkarte – wahrscheinlich wissen sie das und stecken sich deshalb nochmal schnell die Taschen voll, bevor diese Art der Ersatzbefriedigung nicht mehr benötigt wird.

Der singende Gitarist erfreut uns in Pubs und in der Einkaufsstraße, der Bäcker gibt uns das Brot und ich repariere dem Bäcker und dem Musiker ihre Rechner oder mache Support für sie. Sicher kann es passieren, dass ich auch mal mit dem Besen die Strasse kehren muss, wenn es denn mal liegengeblieben ist. So what? Dafür wird jemand anderes die Kanalisation reinigen. Es gilt einen LKW von A nach B zu fahren? Mache ich – habe ja den entsprechenden Befähigungsnachweis. Brauche ich dafür wirklich bedrucktes Papier oder Zahlen auf einem anderen Papier, welches mir mitteilt, wie viel bedrucktes Papier ich mir abholen kann?

NEIN! Ich brauche kein Papier – höchstens um darauf zu schreiben, zu zeichnen oder damit zu basteln. Ansonsten benötige ich ausschließlich Waren und Dienstleistungen. Geld in der Form wie wir es heute kennen, benötigt die Gesellschaft nur im Außenverhältnis – was aber wenn es kein Außenverhältnis mehr gibt? Wenn das Individuum es schafft, sich als Teil der Gesellschaft zu akzeptieren und so zu agieren?

Der Mensch fing an in kleinen Gemeinschaften zu agieren – Gemeingut war der Weg des Handelns. Mit dem Außenhandel – dem Tausch mit anderen Clans oder Dörfern entstand das Bedürfnis nach einem universellen Tauschmittel. Aber war dies wirklich der Weg in die richtige Richtung? Wäre es nicht besser gewesen, anstelle des Wettbewerbs der Gesellschaften einen Wettbewerb der Fähigkeiten als Mittel zum Zweck zu initiieren. Der Stolz der aus der Vollendung des Werkes hervorgeht hat doch – letztendlich – mehr wirklichen Wert als schnöder Mammon. Mein Vater erzählt mir stolz, an welchen Häusern er mitgebaut hat – niemals erwähnt er, wie viel Geld er damit verdiente: Wirklich bleibend ist das Werk.

Banker allerdings (und nun kommen wir wieder zum Titel des Postings) schaffen nichts – nichts zum anfassen. Sie mehren nur Papierschnipsel. Jeder Müllkutscher kann mit ein wenig Stolz  sagen:“ Ich habe jahrelang dafür gesorgt, dass dieser Stadtteil nicht im Müll erstickte“. Jeder Mechatroniker (Ex KFZ-Mechaniker) verhilft den Fahrern der stinkenden Kisten zu ein wenig mehr Stabilität und Sicherheit ihrer Verkehrsmittel. Verkäuferinnen beim Aldi/Lidl/Rewe (wo auch immer) verteilen die Lebensmittel an Nachfrager mit Bedürfnissen.  Auch Reinigungskräfte dürfen mit Stolz von sich behaupten Büros, Treppenhäuser und andere Räume „behaglich“ erhalten zu haben. Banker leben aber ausschließlich von und für das eigentlich  unnötige bedruckte Papier (resp. dessen Gegenwert).

Ich träume davon, dass die Menschheit sich irgendwann einmal die Frage stellt, wie sie all das bedruckte – ehemals angebetete – Papier entsorgen kann, ohne dabei eine negative CO²-Bilanz zu erstellen.