Rache, Genugtuung und Gnade

Die Iranerin Ameneh Bahrami hat erkämpft, dass Sie den Mann der ihr das Augenlicht nahm, mit gleicher Münze strafen darf. Aber Sie tut es nicht.

Vor 7 Jahren wurde der Iranerin Ameneh Bahrami von einem enttäuschten Verehrer Schwefelsäure ins Gesicht geschüttet, weil sie seine Heiratsanträge abgelehnt hatte. Das Opfer – Ameneh Bahrami erkämpfte – über Jahre – das Recht, ihrem Täter seine Tat (im wahrsten Sinne des Wortes) „Auge um Auge zurück zu zahlen.

Ich verfolge diese Geschichte schon seit einigen Jahren eher oberflächlich – so „mit einem Ohr“. Ameneh Bahrami wurde in erster Instanz das Recht zugesprochen dem Täter ein einzelnes Auge zu blenden, worauf Sie in Berufung ging: Sie wollte den Täter voll erblindet wissen – sie wollte die vollumfangliche Rache, welche dann ihr dann 2009 zugesprochen wurde.

Ich muss sagen, ich finde das, was Ameneh Bahrami erreicht hat und vor allem wie sie es erreicht hat sehr wertvoll. Sie hat für das Recht auf „Rache“ gekämpft, eine Rache wie sie in dem Gesellschaftssystem in dem Sie groß wurde, selbstverständlich ist. Für mich als Mann ist diese Art von Genugtuung zwar schwerlich nachvollziehbar. Für Ameneh Bahrami war es ein erstrebenswertes Ziel – inbesondere als Frau – das Recht zu bekommen, dass wohl auch den Männern stets zugesprochen wird. Nun, nachdem sie die Genugtuung der Gleichberechtigung erkämpfte – und der Täter auch Zeit genug hatte zu büßen, zu bedauern und die Folgen (die er selbst hätte erleiden müssen) seiner Tat zu überdenken, wendet Ameneh Bahrami Gnade an: Sie blendet den Tätet nicht.

Der Spiegel schreibt etwas „hin und her“ über die letzte Entwicklung, stellt die Motive der Frau in Frage, inbesondere weil diese Wendung überraschend ist. Allerdings darf man nicht vergessen, dass Frau Bahrami wahrscheinlich diese Art von Recht nicht erhalten hätte, wenn sie bereits vorab erklärt hätte, ihre Recht nicht umsetzen zu wollen.

Ich beglückwünsche Frau Bahrami dazu, exakt so agiert zu haben, wie sie es tat. Sie kämpfte für ihr Recht auf Rache – erlangte die Genugtuung diese umsetzen zu können und besitzt die Größe von ihrem Recht nicht Gebrauch zu machen.

Genderschwachsinn: Eine Gleichstellungsbeauftragte wird rausgekegelt, weil Sie sich auch um Belange von Männern kümmerte

Ich sach ja: Diese ganze Genderkacke geht mir auf den Keks. Sicher liegt da vieles immer noch im Argen, insbesondere wenn man tiefer gräbt, aber was in Goslar passierte ist der Hammer:

Monika Ebeling, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Goslar, wurde am Dienstag abberufen, weil sie aus diesen Satz nicht nur eine Verpflichtung zur Frauen-, sondern auch zur Männerförderung herausliest. In der Begründung des Stadtrats heißt es, sie habe gegen diesen § 5a verstoßen, weil sie sich „zu sehr mit Männerthemen befasste“.

Doch sie beließ es – anders als ihre Vorgängerinnen und viele ihrer Kolleginnen – nicht bei dieser ausschließlichen Frauenförderung, sondern rief auch ein „Vätercafé“ und ein „Papa-Picknick“ ins Leben. Das weckte den Missmut alteingesessener Feministinnen, die es sich in ihren Fördernischen bequem eingerichtet hatten und nun um ihre Bedeutung und ihr seit den 1970er Jahren wenig verändertes Weltbild fürchteten.

Quelle: Heise.

Liebe Menschen die ihr euch – zu Recht – für die Gleichberechtigung einsetzt. SO tut ihr weder der Sache noch euch einen Gefallen. Gleichberechtigung heisst nicht, dass der Mann abwäscht und die Frau das Geld verdient. Gleichberechtigung heisst, dass sowohl Männer als auch Frauen gleiche Rechte haben. Also impliziert dies, dass jemand mit dem Aufgabenbereich Gleichstellung sich um Frauen UND Männer gleicherberechtigt – je nach Bedarfslage – kümmert. Wer also die Aufgaben des Amtes für Gleichstellung ausschliesslich und per Dekret auf Seiten der „Frauenförderung“ sieht, darf von mir aus gern abtreten und sich im Keller aufhängen gehen. Diese Zeiten sollten vorbei sein.

Dankeschön liebe Frauenrechtlerinnen – für nix!

Ich meine: Nicht, dass ich für den Job wirklich in Frage kommen würde. Aber manchmal fordere ich ein Ende der Diskriminierung des Mannes:

Frauen werden bevorzugt eingestelltIn gross und ganz gibt es die Anzeige hier. Ich bin ein Freund von Gleichberechtigung. Wer das nicht glaubt, kann gern meine Prinzessin fragen, denn die ist was diese Thematik angeht, ohne Pardon. Wenn allerdings die Gleichberechtigung der Frau dazu führt, dass gleichermassen geeignete Männer hinten anstehen müssen ist es mit der Gleichberechtigung nicht so weit her. Oder ist das die Rache für die alte Weisheit, dass Frauen mehr können müssen um mit Männern beruflich gleich ziehen zu können?

Ein stiller Trost bleibt mir, erinnert mich der Satz doch an „Bei gleicher Eignung werden Behinderte bevorzugt eingestellt“ – und darüber kann ich fiese grinsen. (Meine Prinzessin wird mich für diese Assoziation hassen ….)