Kinder in die Industriegebiete

Liebe Zielgruppe, wo denkt ihr sind Kindergärten sinnvoll? In Industriegebieten? Einkaufszentren, oder doch eher in Wohnvierteln?

In Hamburg sollte man es vermeiden, einen Kindergarten in einem Wohnviertel zu suchen, denn dort gehören die – laut Hamburgischen Oberverwaltungsgericht – überhaupt gar nicht hin. In der „besseren“ (überwiegend entweder Geld oder Yuppies) Wohngegend Othmarschen wurde per Gerichtsbeschluss ein Kindergarten geschlossen, weil (Laut TAZ):

In seinem Beschluss vom 15. Oktober argumentierte das Oberverwaltungsgericht, die Kita sei nicht mit dem Planrecht des umgebenden Viertels vereinbar. Das Grundstück der klagenden Nachbarn liege in einem besonders geschützten Wohngebiet. Nach der Baunutzungsverordnung in der Fassung von 1990 seien Kindertageseinrichtungen in reinen Wohngebieten „nicht zulässig und können allenfalls im Wege einer Befreiung im Einzelfall zugelassen werden“. Mit Platz für 60 Kinder sei die Kita für das locker bebaute Wohnviertel zu groß, da „typischerweise ein Zusammenhang zwischen der Größe der Einrichtung und ihrem Störungspotenzial“ bestehe.

Wer also ein Kinderhort in der Nähe seines Wohnsitzes sucht, sollte in Hamburg eine Wohnung in der City (besonders günstig) oder in der Nähe der Schwerindustrie (Miete preiswerter, aber auch gesundheitlich bedenklich) suchen. Dort müssten die Kindergärten länger bestand haben.

Liebe Geldsäcke in Othmarschen: EUCH gönne ich es von ganzem Herzen, dass ihr jetzt ALL euer Geld in der Bankenkrise verliert und dann zusehen müsst, dass es keine Rente gibt, da niemand mehr Kinder in die Welt setzt. Ihr seid genauso beschissen armselig merkbefreit, wie die Städter, die aufs Land ziehen und dann anschliessend gegen den krähenden Hahn klagen. Hurra Deutschland!

Soviel zum Thema Sozialstaat und Gleichberechtigung

Laut der Welt haben sich im Jahr 2006 18.000 (ACHTZEHNTAUSEN!!) Abiturienten aufgrund der Studiengebühren dafür entschieden nicht zu studieren. Die Welt schreibt:

Dies zeigt eine aktuelle Studie im Auftrag von Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU). Die Untersuchung wird seit Wochen in ihrem Ministerium unter Verschluss gehalten.

Tja, gleiche Chancen für alle. So siehts aus. Aber bitte nur, wenn Mama und Papa genug Geld verdienen. Denn:

Nach der Studie verzichten insbesondere Frauen und junge Menschen aus bildungsfernen Elternhäusern wegen der Gebühren häufiger auf das Studium. Dagegen lassen sich Kinder aus Akademikerfamilien „deutlich seltener in ihrer Hochschulwahl beeinflussen“

Ja, wenn Mama und Papa – als Studierte – (im Normalfall) besser bezahlte Jobs haben, dann tut denen auch die Studiengebühr auch nicht so weh. Was die Begrifflichkeit „bildungsfernen Elternhäusern“ aber hier zu suchen hat, erschliesst sich mir nicht so ganz. Vielleicht hätte man nach dem Durchschnittseinkommen der Eltern fragen sollen? Dann wäre das keine Bildungs, sondern eine „Sozialkasten“-Frage. Aber damit würden die Schmerzen von Annette Schavan noch weiter erhöht.

In eigener Sache: Rike zieh dein Ding durch!

Was das wohl wird…

Nun macht der deutsche Staat ernst: Sollten die Banken auf Geld vom Staat zugreifen, wird das Gehalt der Vorstände begrenzt.

Die Auflagen gelten nicht nur, wenn das Institut vom Staat Eigenkapital erhält, sondern auch, wenn es von der Garantie für Bankeinlagen profitiert oder Risikopositionen an den Fonds verkauft. Das bestätigte der Sprecher von Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD). Die Frage, ob die Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bank und der Commerzbank um ihr Gehalt fürchten müssen, auch wenn ihre Häuser nur auf die Garantie zurückgriffen, antwortete er: „Da ist das Gesetz eindeutig. Gilt immer. Träfe die Herren.“

Schreibt die FAZ. Die Gehaltsobergrenze für Bankmanager liegt in dem Fall bei 500.000€. Das hört sich erstmal nach SEHR viel Geld an – ist es auch. Aber der Herr Zimmermann verdient derzeit 14 Millionen Euro. Das wäre eine privater Verlust von 13,5 Millionen Euro für den Herrn Ackermann.  Da Boni, Abfindungen und Dividendenausschüttungen ebenfalls tabu sind für die Manager von Banken, die auf den grossen Topf des Staates zugreifen, sehe ich schwarz für die Banken.  Mal ehrlich. Da fährt der Zimmermann doch lieber für 13,5 Millionen die Deutsche Bank an die Wand, bevor der für 0,5 Millionen arbeitet UND sich dazu noch in die Karten schauen lässt. Insgesamt ist nicht nur obiger Artikel der FAZ sehr lesbar. Auch der Kommentar (ebenfalls FAZ) von Carsten Knop, der es zum Beispiel so auf den Punkt bringt

„Denn es geht in der Argumentation nicht mehr um die Eitelkeiten eines Josef Ackermann und seiner Kollegen, es geht um das große Ganze“

ist sehr lesenswert, denn Knop hat sehr-sehr recht (in meinen trüben Augen)