Die Enteignungspläne der Tigerente

Die Bundesbahn und deren Börsengang. Ein Thema, dass scheinbar vom Tisch war. Denn jetzt – Dank Schwarz/Gelb – kommt es wieder auf den Tisch, wie die FTD schreibt:

Die Finanzmarktkrise hatte der Großen Koalition den erwünschten Gang der Bahn an die Börse verdorben. Mit der neuen Regierung folgt ein neuer Anlauf – Experten von Union und FDP haben schon recht konkrete Vorstellung.

Warum aber kauft jemand ein Unternehmen? Doch nur, weil er sich davon Profit verspricht. Profit, den die Tigerente dann nicht mehr nutzen kann/will um langfristig die Erträge dem Staatshaushalt zuzuführen, sondern um diese Erträge in die Hände von privaten Investoren zu schaufeln.

Dabei darf man eines NIEMALS aus den Augen verlieren: Jegliche in der Vergangenheit getätigten Investitionen sind vom Verbraucher UND vom Steuerzahler getragen worden. Privatisierungen sind versteckte Eigentumsübertragungen aus den Händen der Allgemeinheit an die Privatwirtschaft.

Die Drecksäcke der Atomlobby

Bei einer Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken will RWE-Vorstandschef Jürgen Großmann einen Teil der möglichen Gewinne auch in erneuerbare Energie wie Windkraft investieren. Wenn dadurch Mehrwert generiert werde, werde dieser auch geteilt, sagte Großmann.

kann man heute in der Welt lesen – und weiter:

Als Größenordnung komme dazu „ein dicker zweistelliger Prozentsatz“ infrage, sagte der RWE-Chef. „Das muss eingebettet werden in eine ganzheitliche Betrachtung.“

Ein dicker zweistelliger Prozentsatz. 2x%? 3x%? Dem Spiegel kann man entnehmen:

Auf RWE würden 5,8 Milliarden Euro entfallen, bei E.on sind es sogar 8,6 Milliarden. Auch Vattenfall und EnBW, die an der Börse aber keine große Rolle spielen, winken Milliardengewinne.

Soll also heissen: Wenn ihr uns mal eben 4-6 Milliarden Euro schenkt, geben wir dafür 1,8 bis 2,6 Milliarden ab. Eine Win-Win Situation?

Oder? Eher nicht, denn der Ertrag wird auf dem Erbe unserer Kinder – für viele Generationen – gemacht. Der Atommüll ist der Faktor, der den Energieriesen völlig egal ist. Den liefern sie stumpf an „Endlager“ und vergessen ihn dort. Die Zig-Milliarden Euro, die eine (sofern auch nur ansazuweise möglich) stabile Lagerung kostet, tauchen in den Gewinn- und Verlustrechnungen der Energieriesen nicht auf.

Diese Zeche zahlt der Steuerzahler – auf viele Generationen. Nur die jetzt gemachten Erträge, die fliessen in die Taschen der Konzerne und Aktionäre. Nimm es allen und gib es den Wenigen.

Discounter senken wieder die Preise – Wo wird gespart?

Wenn ich die Headline des Spiegelartikels „Discounter senken Preise um bis zu 20 Prozent“ lese, taucht in meinem Kopf eine Frage auf: Woher kommt die Ersparniss? Wenn der Spiegel berichtet, dass „vom Käseaufschnitt über Fischstäbchen bis zum Champagner“ viele Produkte billiger werden, freue ich mich natürlich, mit meiner Prinzessin den 99er Dom Perignon oder Roederer Cristal nun ein wenig günstiger erwerben kann.Auf wessen Rücken aber haun wir uns den Perlwein in den Kopf?

  • Hat sich der Discounter vorher 20% Ertrag stumpf in die Taschen gesteckt?
  • Sind die Erzeugerpreise massiv gesunken? Wodurch?
  • Wurden neue Verfahren zur Herstellung entwickelt? Zur Lasten der Natur? Zur Lasten der Arbeitnehmer?
  • Ist das alles Synthesescheiß aus dem Labor?
  • Oder wird am Ende die Milch günstiger, weil nur noch 800ml anstelle des Liters im Tetra-Pack ist?

SO viele Fragen und ich habe keine Antwort?