Frau Merkel: Wer denkt denn denn nur an sich? #S21 #Atomausstieg

Unsere Bundeskanzlerin erklärte zu S21:

„Wenn man nur an sich denkt und nicht an kommende Generationen, ist das ein Problem für unser Land“

und ich martere mir das Hirn, wie sie diese Aussage mit der Laufzeitverlängerung der Atommeiler sowie weiteren tausenden von Tonnen Atommüll unter einen Hut bringen will.

Politikeraussagen sind ziemlich punktuell zu werten. Wer sagt: Leistung muss sich wieder lohnen, meint damit ja auch nur leitende Angestellte und Firmenbosse, niemals aber Leih- und Zeitarbeiter.

Jedes Volk hat die Politiker, die es verdient. Aber warum müssen wir jetzt immer noch für Nazideutschland und die KZs leiden? Vielleicht, weil es wieder so ist, dass wir Deutschen „die da oben“ machen lassen und uns nicht der Verantwortung stellen, Fehler grundsätzlich auszumerzen

Die Drecksäcke der Atomlobby

Bei einer Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken will RWE-Vorstandschef Jürgen Großmann einen Teil der möglichen Gewinne auch in erneuerbare Energie wie Windkraft investieren. Wenn dadurch Mehrwert generiert werde, werde dieser auch geteilt, sagte Großmann.

kann man heute in der Welt lesen – und weiter:

Als Größenordnung komme dazu „ein dicker zweistelliger Prozentsatz“ infrage, sagte der RWE-Chef. „Das muss eingebettet werden in eine ganzheitliche Betrachtung.“

Ein dicker zweistelliger Prozentsatz. 2x%? 3x%? Dem Spiegel kann man entnehmen:

Auf RWE würden 5,8 Milliarden Euro entfallen, bei E.on sind es sogar 8,6 Milliarden. Auch Vattenfall und EnBW, die an der Börse aber keine große Rolle spielen, winken Milliardengewinne.

Soll also heissen: Wenn ihr uns mal eben 4-6 Milliarden Euro schenkt, geben wir dafür 1,8 bis 2,6 Milliarden ab. Eine Win-Win Situation?

Oder? Eher nicht, denn der Ertrag wird auf dem Erbe unserer Kinder – für viele Generationen – gemacht. Der Atommüll ist der Faktor, der den Energieriesen völlig egal ist. Den liefern sie stumpf an „Endlager“ und vergessen ihn dort. Die Zig-Milliarden Euro, die eine (sofern auch nur ansazuweise möglich) stabile Lagerung kostet, tauchen in den Gewinn- und Verlustrechnungen der Energieriesen nicht auf.

Diese Zeche zahlt der Steuerzahler – auf viele Generationen. Nur die jetzt gemachten Erträge, die fliessen in die Taschen der Konzerne und Aktionäre. Nimm es allen und gib es den Wenigen.

Wie im Himmel so auf Erden

Der Mensch ist ein Schmutzfink. Wir werfen unseren Müll auf die Strassen, holzen gedankenlos den Regenwald ab und machen uns keine Gedanken über das was nach uns kommt. Dieses Verhalten ist symptomatisch für den modernen Homo Sapiens: Müll rumliegen lassen und wenn es giftiger Abfall oder Atommüll ist. Ab ins Lager – sollen sich spätere Generationen drum kümmern, uns doch egal.

Dieses Verhalten praktiziert der Mensch auch im Weltraum: Wir fliegen und schiessen hoch – und würden es am liebsten vergessen. Aus den Augen, aus dem Sinn. Aber damit ist unser Müll nicht wirklich dauerhaft entsorgt:

In drei Kilometer Entfernung wird ein Überbleibsel einer „Ariane 5“-Rakete an der Internationalen Weltraumstation vorbeirasen. Eine Gefahr besteht für die ISS zwar nicht, die Beinahe-Begegnung ist aber symptomatisch für die Vermüllung des Weltalls.

schreibt die Tagesschau. Da im selben Artikel auch darüber berichtet wird, dass die sich in der ISS befindlichen Menschen jederzeit rechtzeitig mit einer Rettungskapsel wieder zur Erde gebracht werden können, wünsche ich mir ja fast, dass so ein Teil Weltraumschrott die gesamte ISS zerstört und Milliarden von US-Dollar, Euro und Rubel einfach so „verpuffen“. DANN würden die Herren Politiker und Weltraumforscher GANZ sicher verantwortungsvoller mit dem Orbit umgehen.