Sauerland DARF nicht abgewählt werden

So charmant ich die Idee finde, dass der Duisburger Oberbürgermeister abgewählt wird, so sehr bin ich dagegen. Denn dies würde den goldenen Handschlag bedeuten. Ganz zum Schluss würde sich Adolf Sauerland – als in meinen Augen Mitschuldiger an 21 Toten über 500 Verletzten und ungezählten Traumatisierten – die Hände reiben und sich schlapp lachen.

Rücktritt (Spiegel):

Weil das Landesbeamtengesetz in Nordrhein-Westfalen einen Rücktritt aus politischen Gründen nicht vorsehe, müsste Sauerland einen Antrag auf Entlassung stellen. Wer das aber tut, „verliert sämtliche Ansprüche auf Dienstbezüge und Versorgung“, zitiert die „Neue Presse“ aus Hannover Heinz Wirz, den Justiziar des nordrhein-westfälischen Steuerzahlerbundes.

Abwahl(Welt):

Am lukrativsten für den Politiker wäre es, wenn er durch einen Bürgerentscheid abgewählt werden würde. Das käme einem goldenen Handschlag gleich. Bis 2015 würde er 71 Prozent seiner letzten Bezüge als Oberbürgermeister von gut 10.709,29 Euro erhalten, also rund 7600 Euro. Danach würde er „eine Luxusrente erhalten“, heißt es beim Bund der Steuerzahler.

Schmeisst ihn aus dem Fenster, verbuddelt ihn im Hof, wendet die chinesische Wasserfolter an, aber BITTE werft ihn nicht raus und steckt im auch noch als Belohnung für seine Ignoranz, Verantwortungs- und Rückgratlosigkeit diese Mengen Geld in den Arsch.  Wie lange muss ein Hartz-IV Empfänger, der keine Schuld auf sich geladen hat(!), mit soviel Geld auskommen?

Ich bitte Herrn Sauerland NIEMALS in meine Nähe zu kommen (ich verspreche Duisburg zu meiden – fällt ja nicht soo schwer). Ich würde ihm ZU gern richtig kräftig in den Arsch treten (mehr traue ich mich nicht zu schreiben). Wie soll ich meine Kinder Anstand lehren, wenn unsere führenden Politiker ein so unanständiges Vorbild präsentieren?

Guttenberg steht hinter den Soldaten – um ihnen in den …. zu treten

Ja unser Selbstverteidigungsminister zeigt ab und an was wirklich in ihm steckt:

Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hat einen hochrangigen Offizier entlassen. Brigadegeneral Henning Hars hatte den Minister nach der Kunduz-Affäre in einem Brief frontal angegriffen. (Spiegel)

Tja, unser Minister der Herzen stellt sich genau SO lange hinter seine Soldaten, wie sie mit ihm auf positiv wirkenden Bildern für die Presse posieren. Aber WEHE wenn da mal einer Kritik äußert. OK, ich bin ja ein „älterer Herr“ und habe vor über 20 Jahren meinen Dienst fürs Vaterland abgeleistet. Damals wurde Kritik von den Vorgesetzten angenommen. Der selbstständige Soldat – mündiger Bürger in Uniform – war gefragt. Brust raus und auf den Mund – Soldat äussern Sie ihre Kritik! DAS ist heute anders – unser Freiherr handelt wie der alte Adel: Wer kritisiert wird beurlaubt und fliegt raus.

Allerdings merkt man, dass der Minister sein Ministerium mittlerweile im Griff zu haben scheint:

Das Ministerium betonte, dass Guttenberg der Empfehlung seiner leitenden Beamten gefolgt sei. Demnach hatten sowohl Hars Vorgesetzter als auch Guttenbergs Staatssekretär nach dem Brief mit dem General gesprochen. Infolge der Unterredungen empfahlen sie dem Minister die Entlassung des Generals. Dieser wollte sich zu dem Vorfall nicht öffentlich äußern

Das hört sich nach Zucht & Ordnung an – inklusive eines „Der Minister hat keine Verantwortung, der tat ja nur was ihm empfohlen wurde“. Das ist sowas wie eine Rechtsschutzversicherung für Entscheider.

Wenn zwei das Gleiche tun…

ist es noch lange nicht das Selbe. An diesen alten Spruch musste ich denken, als ich eben in der Welt las, dass der Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt sich über eine Lohnforderung von 8% echaufiert:

Die Forderung der IG Metall ist aber gewaltig überzogen. In dieser Branche gab es auch während der letzten Jahre bereits Realeinkommenszuwächse

Ach, es gab „Realeinkommenszuwächse“, also wurde durch die Tarifabschlusse tatsächlich mehr als nur der Inflationsverlust ausgeglichen? Na Herr Hundt, da können sich die Metaller aber freuen, dass diese nicht – wie die Manager und Vorstände mit ihren armseeligen Lohnzuwächsen – mit einem Reallohnverlust begnügen müssen. (Wer hier Sarkasmus findet, darf ihn behalten!)

Aber Hundt stellt auch fest:

Vor 20 Jahren war die Stimmung viel aggressiver und militanter. Ich erinnere mich noch gut an den siebenwöchigen Streik in meinem Unternehmen im Jahr 1984

Mag das eventuell auch daran liegen, dass sich – durch Massenentlassungen und Abwanderung der Firmen ins Ausland (Globalisisierung HURRA!)  – die Arbeitnehmer ängstlicher verhalten und dass vielleicht auch die Arbeitnehmervertreter mittlerweile viel zu sehr an ihre kleinen Vorteile gewöhnt haben, als dass sie sicvh noch trauen sich mit ihren Arbeitgebern anzulegen?