Zensursula ist still und heimlich von uns gegangen

Im Gegensatz zu den Marketingveranstaltungen der Frau von der leyen, was ihren – Gott sei Dank! – glücklosen Versuch der Installation einer Überwachungs- und Zensurinfrastruktur angeht, wurde die Beerdigung dieses Schwachsinns im kleinen Kreis zelebriert.

Nachdem Privatpersonen und NGOs deutlich bessere Sperrergebnisse vorweisen konnte als das BKA, wurden auf einmal sogar die Sperrbemühungen des BKAs erfolgreicher:

Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) begrüßte das Ende für die Sperren, für das sie zuvor eingetreten war. Es gebe Erfolge beim Löschen – der nun eingeschlagene Weg der Koalition sei daher richtig. „Nach aktuellen Zahlen des Bundeskriminalamtes sind nach zwei Wochen 93 Prozent der kinderpornografischen Inhalte gelöscht, nach vier Wochen sind es sogar 99 Prozent“, sagte sie.

Quelle Heise. Wie der AK Zensur feststellt, ist die Arbeit für Bürgerrechte und Freiheit der digitalen Wege aber noch nicht beendet:

Die Arbeit des AK Zensur geht dennoch weiter. Internet-Sperren sind nicht nur bei der Novellierung des Glücksspiel-Staatsvertrags der Bundesländer im Gespräch. Auch auf Ebene der Europäischen Union wird über Zugangssperren diskutiert und im Rahmen internationaler Verträge wie ACTA ist weiterhin Arbeit gegen Internetsperren und Zensur dringend notwendig.

Für Frau von der Leyen ist dies nur ein Debakel neben vielen anderen Fehl- und Rückschlägen ihrer politischen Karriere. Aber wohl das, mit dem sie publicitygeil den meisten Staub aufgewirbelt hat: „Man muss an die Kinder denken“. Blödsinn, sie hatte nur das eigene Profil im Sinn!

Vom „machen und tun“

Vor ein paar Tagen frage ich „Bin ich zu negativ“ und bekam (mit einer Ausnahme) positives Feedback. Sogar per Mail nahmt ihr Kontakt zu mir auf um diese Frage zu erörtern.

Gerade weil einiges – nicht unwichtiges – ausschließlich per Mail gesagt wurde, möchte ich hier nochmal anknüpfen um das Thema zu vervollständigen:

Ich bin keineswegs ein negativer Mensch – sondern vielmehr kann man meine Betrachtungen hier im Reizzentrum als „(zu) negativ“ bezeichnen. Wenn Padeluun behauptet, man könne immer ohne Waffengewalt sein Ziel erreichen, dann fragt man sich, warum dann so viele Dinge im Argen liegen, die eben nicht friedlich gelöst wurden. Offensichtlich weil Waffeneinsatz nicht per se ein Zeichen von Ohnmacht sind, sondern vielmehr der Beweis dafür dass man auf der vorigen Ebene – der „emotionsgeladenen Rede“ – erfolglos blieb. Dieses muss man nicht selbst verschulden, vielmehr kann dies sehr wohl am einbetoniertem Gegenüber fest gemacht werden.

Auch bekam ich deutlichen Zuspruch, dass ich bloss weiter bloggen solle. Dieses werde ich natürlich tun. Denn auch das Wort hat seine Kraft, nicht nur die Tat auf der Strasse. Wurde meine Aussage „Wir sind hier am machen und tun“ 1988 noch als formulierter Faux-Pax belächelt, so ist dies doch eine Aussage und ein Versprechen: Wer nicht stumpf aus dem Sofa sitzt, sondern wenigstens offen seine Stimmer erhebt, der bewegt etwas. Er gibt Gedankenanstösse und verteilt den Virus namens Information.

Also: Tut mit! Macht den Mund auf, diskutiert mit Kollegen und Freunden, gleicht eure Meinungen ab, verlinkt und tragt das/euer Wissen weiter. Nur wer stehen bleibt läuft Gefahr von der Strömung hinfort gespült zu werden.

Wer nicht kämpft hat bereits verloren.