Wie man die Wählerschaft der FDP rechnerisch ermitteln kann

Wenn ich mir anschaue, dass weite Kreise der CDU fordern den Spitzensteuersatz anzuheben, aber sich der Aussen- und Vizeguido mit Händen und Füssen dagegen wert, dann frage ich mich – so rein weil ich nichts anderes zu tun habe – wer ist eigentlich derzeit die treibende Kraft hinter der FDP? Wieviel Prozent der Bundesbürger verteidigen ihr Hab und Gut dermassen agressiv, dass die FDP für diese Wähler Klientenpolitik betreibt.

Schaun wir uns mal die Eckdaten an:

  • Laut FAZ gibt es in Deutschland 430.000 Millionärshaushalte (basierend auf US-$).
  • Laut statistischem Bundesamt gab es 2008 in Deutschland 40 Millionen Haushalte.

Hmm, wenn wir davon noch die Begüterten abziehen, die eine soziale Verantwortung verspüren (das sind mehr als mancher denkt – muss man ja auch mal sagen), dann bleiben da DEUTLICH weniger als 1% der Haushalte über – eher so im Bereich 0,5% oder gar noch weniger. Selbst wenn diese Haushalte mit Mann & Frau sowie zwei erbberechtigten Wählern belegt sind, ergibt das eine geldgeile, asoziale  Stammwählerschaft von HÖCHSTENS 2%.

Um also diesen 2% in den Popo zu kriechen macht sich die FDP gerade vor dem Rest der Welt massiv lächerlich? Interessante Berater hat die FDP da. Ich hätte für die – wenn sie die FDP komplett erledigt haben – weitere spannende Aufgaben.

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Politiker

Unserem Altbundespräsident Lübke – der schwer krank war und unter teilweise Aussetzern litt – soll einmal eine Rede mit den Worten „„Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Neger“ begonnen haben. Diese Abgrenzung der – verdammt, wie sagt man das jetzt, ohne das es nicht irgendwo als politisch inkorrekt gebrandmarkt wird – also dieser Menschen mit Vorfahren in Afrika, ist ein steter „running Gag“.

Wer nun die Webseite von Christian Wulff (MdL, Niedersächsischer Ministerpräsident, stellv. Vorsitzender der CDU Deutschlands) aufruft findet dort den Satz:

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Internetnutzer,

und ich frage mich ob ich – als Internetbenutzer kein Herr bin und es vermessen ist, wenn sich meine Prinzessin als Dame würde ansprechen lassen. Ich sehe schon, der Wulff gibt einen prima Bundespräsidenten ab – der hat schon mal geübt in den Zitatehimmel zu kommen. Und in der   Internetcommunity macht der sich gleich viele Freunde. Ich finde es toll, wenn Politiker so deutlich abgrenzen. Ich frage mich was als nächste kommt?

Warum ich gegen Frau von der Leyen als Bundespräsidentin bin

Eines vorweg: Ich finde die Idee eine Frau als Staatsoberhaupt einzusetzen äusserst charmant. Sollte Margot Käßmann eine Chance haben: Ich stände hinter ihr – absolut. Aber zurück zu der derzeitigen Arbeits- und ehemaligen Familienministerin.

Besonders auffällig zeigte Frau von der Leyen ihren Arbeitsstil als sie UNBEDINGT Internetsperren in Deutschland etablieren wollte. Ein Ansinnen, dass eine Petition mit einer noch nie da gewesenen Anzahl von Mitzeichnern auf den Weg brachte. Frau von der Leyen hatz um dieses Ziel zu erreichen das Parlament und die Bürger belogen, wollen wir einen Bundespräsidenten der noch letztes Jahr das berechtigte Ziel von Kritik allzu vieler Fachleute war? Können wir uns einen Bundespräsidenten erlauben, für den Stimmung wichtiger ist als Sachverstand?

Ich unterstelle Frau von der Leyen, dass sie (vielleicht nicht ausschliesslich) die Internetsperren auch aufgrund einer extrenen Motivation durch den damaligen Innenminister Wolfgang Schäuble sowie den Präsidenten des BKA Jörg Zierke versuchte voranzutreiben. Sollte dieser Verdacht auch nur die Spur von Substanz haben, so wäre Ursula von der Leyen als Bundespräsidentin absolut untragbar, denn ein Staatsoberhaupt darf nicht fernsteuerbar sein.

Das Argument „Ursula von der Leyen“ sei eine erfahrene Politikerin darf NICHT gelten gelassen werden. Frau von der Leyen ist erst seit 2001 in der Politik aktiv. Sie ist zwar schon länger in der CDU aktiv, aber nur weil ihr Vater früher niedersächsischer Ministerpräsident war, darf ihr keine Sonderbehandlung gewährt werden. Mein Favorit, Margot Käßmann, ist durch ihre Lebenserfahrung an der Stelle deutlich besser geeignet, auch wenn ihr Leumund nicht gänzlich frei  von Tadel ist. Aber eine Alkoholfahrt hat einen gänzlich anderen moralischen Stellenwert (zumindest in meinen Augen) als die Manipulation eines ganzen Volkes durch Lügen und Halbwahrheiten. Ob Frau von der Leyen aus Unwissenheit oder wider besseren Wissens handelte ist dabei – in meinen Augen – sekundär. Der Bundespräsident soll die Regierung auch mal zur Ordnung rufen – kann dies von Frau von der Leyen erwartet werden? Oder steht eher zu befürchten, dass sie als Mensch durch die Regierenden formbar ist? Würde Sie Gesetze, die Schwarz-Gelb ersinnen wirklich kritisch prüfen? Oder steht zu befürchten, dass das Bundesverfassungsgericht noch öfter angerufen werden muss?

Ja, Frau von der Leyen hat einen ausgezeichneten Bekanntheitsgrad. Das mag für sie sprechen, aber in Sachen Bekanntheitsgrad hat z.B. BP (die früher British Petroleum genannten, nicht der BundesPräsident) die letzten Wochen auch massiv zugelegt.

Ich bin GEGEN Frau von der Leyen als Bundespräsidentin. Ich würde sogar soweit gehen die Ernennung von Frau von der Leyen als Bundespräsidentin würde dem Amt Schaden zufügen. Das sage ich als ein Bürger der weiss was er an unserer Demokratie und unserem Grundgesetz hat: Beides ist sehr wertvoll. Deshalb müssen wir beides schützen – mit aller Kraft und Macht.