Bezieht Bahnchef Mehdorn bald Hartz-IV Zuzahlung?

Der Spiegel schreibt:

Bahn-Chef Mehdorn kündigte an, dass die Manager im nächsten Jahr auf Gehaltserhöhungen verzichten – und fordert auch die Mitarbeiter zur Genügsamkeit auf.

Wenn ich – wie der Mehdorn – ein Monatsgehalt von über einer Viertelmillion Euro hätte, würde ich auch – lächelnd – auf eine Lohnerhöhung verzichten. Ehrlich, ich würde mich nicht allzusehr einschränken müssen.

Allerdings muss man Mehdorns Aussage in der Tagesschau:

Mit Blick auf den Gewerkschaftstag der Transnet am Sonntag in Berlin sagte Mehdorn: „Es ist völlig legitim, wenn die Beschäftigten am Erfolg des Unternehmens teilhaben wollen. Allerdings ist jetzt ein besonderes Augenmaß gefordert, da unser Land gerade in eine Rezession abrutscht.“

in Relation der Gehaltserhöhungen der vergangenen Jahre sehen. Haben die Bahnangestellten – wie der Bahnvorstand – auch in den letzten Jahren solche Gehaltserhöhungen bekommen:

Seit dem Amtsantritt von Bahn-Chef Hartmut Mehdorn sind die Bezüge für die acht Vorstandsmitglieder um 300 Prozent gestiegen, wie die „Bild am Sonntag“ berichtet. Laut Geschäftsbericht hätten sie sich in den Jahren 1999 bis 2005 von 3,679 Millionen Euro auf 14,693 Millionen Euro erhöht. (Quelle Focus)

Mal ehrlich: Mit solch einem angefuttertem Winterspeck wäre es auch jedem Schaffner und Weichenschmierer möglich so vollmundige Aussagen zu treffen und mal ein Jahr auf eine Gehalterhöhung zu verzichten.

Der Mehdorn hat jeglichen Anstand und jedwede Bodenhaftung verloren. Oder er baut – bedauerlicherweise zu recht – darauf, dass der normale Bundesbürger zu dumm ist, eins und eins zusammen zu zählen.

ER ist schuld an meiner Sucht – 50 Jahre Computerspiele

Der Spiegel macht mich darauf aufmerksam, dass 1958 das erste Computerspiel das Licht der Welt erblickte: Der Physiker William Higinbotham stellte einen Tennis-Automaten für Besucher eines Forschungszentrums auf:

Das war revolutionär! Wie Goblin (der Begründer der ersten oder zweiten Mailbox in Norddeutschland) schon vor 10 Jahren sagte:“ Alle Spiele, die es heute gibt, leiten sich von Pong und/oder Pac-Man ab“.

Mein erster Computer, der Philips G7000 wurde vor fast genau 30 Jahren mit 3 Cartridges ausgeliefert: Tennis, Pac-Man und Assembler. Nachdem ich mit Tennis und Pac-Man durch war, nahm das Verhängnis seinen Lauf: Ich begann zu programmieren – in Assembler und OHNE jegliche Möglichkeit den Code dauerhaft speihern zu können……

Rumlaborieren oder lösen?

Ja unsere Politiker sind schon ein steter Quell der Freude – zumindest, wenn man sich anschaut nach welcher Logik diese vorgehen und am besten noch, wenn man ein sarkastisches Arschloch ist (wie ich) oder Kabarettist.

Da will die SPD etwas gegen die derzeitige Wirtschaftskrise tun, was generell begrüssenswert ist. Der Knackpunkt ist nur:

„Es geht nicht darum, die Steuern weiter zu senken“, sagte Steinbrück. Niedrigere Steuersätze hätten kurzfristig keine stabilisierende Wirkung für die Beschäftigung.

zitiert der Spiegel (Hervorhebung von mir). Diese Aussage ist doch interessant ohne Ende – es werden also kurzfristige Lösungen gesucht, nichts was langanhaltend Bestand haben könnte und generell Probleme minimieren kann. Da wird liebergezielt an Unternehmenskosten geschraubt (Thema Leasingfahrzeuge) und einzelne Industriebereiche gefördert:

Steuerliche Erleichterungen für schadstoffarme Autos sollen das Geschäft der Automobilindustrie stimulieren und damit Beschäftigung sichern.

BLOSS keine Lösungsansätze anpacken, die allen inländischen Unternehmungen zu Gute kommen könnten und welche LANGFRISTIG ziehen.Ich muss dabei an ein Interview mit Oskar Lafontaine in der FAZ denken, der Perikles zitiert:

„Der Name, mit dem wir unsere politische Ordnung bezeichnen, heißt Demokratie, weil die Angelegenheiten nicht im Interesse weniger, sondern der Mehrheit gehandhabt werden.“

An der Stelle frage ich mich, inwieweit der Kapitalismus die Demokratie bereits unterwandert hat, wenn die Politik nicht mehr das Wohl der Mehrheit, sondern nur noch und immer deutlicher das Wohl Einzelner (nämlich den Inhabern des Besitzes) im Fokus hat. Wer sich einmal mit der französischen Revolution beschäftigt hat, weiss dass diese AUCH aufgrund von Finanzproblemen ausgelöst wurde.

Ich warte darauf dass einer der unterbezahlten Manager die Marie Antoinette macht: „Wenn sie kein Brot haben, dann sollen sie Brioche [Kuchen] essen.“ Wobei diese Aussage NICHT von Marie Antoinette kommt, sondern es ihr in den Mund gelegt wurde. Dennoch scheint dies immer mehr der Ignoranz der „Satten“ in diesem Lande gerecht zu werden.