Ich hab wieder Internet

Seit gestern habe ich wieder Internet. Ein (echter) Telekomtechniker schaffte es den Kurzschluss zu beheben. Nur war es so, dass sich dieser Kurzschluss weder an der Hausverteilung im Keller, noch im Verteilerkasten an der Strassenecke befand. Er war direkt in der Ortvermittlungsstelle. Daraus ergibt sich, dass ich den Donnerstag letzter Woche als Urlaubstag in den Sand setzte, den letzten Samstag um 07:30 aufstand und auch gestern einen Tag Urlaub nehmen musste, weil:

  1. Ein Techniker in der OVSt wohl unsauber arbeitete
  2. Die Telekom für solche Vorfälle keine automatische Fehlererkennung hat

Ich bin hochgradig begeistert. Wer in der Bundesrepublik Deutschland beruflich auf den Internetzugang angewiesen ist, ist gut beraten – wie es Profis eben tun – eine redundante Anbindung über unabhängige Trassen zu realisieren. Alles eine Preisfrage. Und da ich mal kurz gerechnet habe, dass ich in den letzten 10 Jahren 10- 15 Urlaubstage wegen Problemen an der Telefonleitung nehmen musste, sind die Kosten von 19,90 monatlich um – bei Ausfall der Telekom – tiefenentspannt einen zweiten Internetanschluß  nutzen zu können, doch wahrlich nicht zu viel.

Also habe ich entschieden, den Hansenetanschluß (erstmal!!) zu behalten und als Backup den Kabelanschluss von Kabel-Deutschland zu nutzen. Das schöne an Hansenet ist, dass man diesen Vertrag monatlich kündigen kann. Und sollte Kabel-Deutschland eine gewisse (tba) Zeit stabil und zuverlässig laufen, fliegt Telefonica endlich raus.

Die rückwärts eingesprungene Westerwelle

Irgendwie trifft es ja den Zeitgeist: Nach links trennen und rufen „Rechts ist richtig“. Praktisch wie der Beifahrer mit Rechts-Links Schwäche. Merkel hat es mit der Laufzeitverlängerung und dem Moratorium gemacht, Lindner macht es als Maulheld mit dem Steuergeschenk für Hotelier und Westerwelle macht es auf internationalem Parkett.

Blöd nur, dass unsere Westerwelle mit seinem Schlingerkurs in Sachen Libyen dem Ansehen der Bundesrepublik Deutschland als zuverlässigem Partner massiven Schaden zufügt.

Bundesregierung erwägt Libyen-Hilfseinsatz

Beteiligt sich Deutschland nun doch an einer Libyen-Mission? Die Äußerungen von Außenminister Guido Westerwelle deuten darauf hin. In Berlin betonte er die Bereitschaft Deutschlands, sich an einem humanitären Einsatz im Rahmen der Europäischen Union zu beteiligen. Wenn es eine entsprechende Anfrage der Vereinten Nationen geben sollte, „dann werden wir uns unserer Verantwortung natürlich nicht entziehen“. Dabei würde es um medizinische Versorgung und die Sicherung von Flüchtlingstransporten gehen. Westerwelle sagte weiter: „Es geht darum, dass Menschen, die unter den Folgen des Krieges leiden, auch geholfen wird.“ Weitere Einzelheiten wollte er nicht nennen. Im Gespräch ist, dass Schiffe der deutschen Marine Transporte von Flüchtlingen oder Hilfsgütern eskortieren. Über eine Beteiligung der Bundeswehr müsste dann der Bundestag abschließend entscheiden.

Quelle: Tagesschau. Erst zieht er wie der siegreiche Torero in den Sicherheitsrat der UN ein, um dann in der Libyenfrage zu kneifen und sich bei der Abstimmung zu enthalten (auf Drängen Merkels! Er wollte dagegen stimmen!) um jetzt Bereitschaft zu signalisieren doch zu helfen?

Wenn der deutsche Aussenminister ein Sportler wäre, würde ich spätestens jetzt auf einen Dopingtest bestehen. Aber gut, dass er noch im Amt ist – noch besteht eine gewisse Gefahr dass die FDP noch ein paar Wähler unter schwerem Gestein hervorlockt. Es wird Westerwelles verdienst sein, dass die FDP noch hinter DIE PARTEI und der Rentnerpartei liegen wird. Wenn Westerwelle dies vollbracht hat, werde ich ihn persönlich für ein Bundesverdienstkreuz vorschlagen.

Nicht dass mich jemand falsch versteht: Ich bin dafür Freiheitskämpfer (mit sehr viel Fingerspitzengefühl) zu unterstützen. Allerdings hasse ich Menschen, die stets am rumeiern sind oder gar argumentativ eine 360°-Wende vollziehen nur um irgendwann einmal jedes Meinung getroffen zu haben.

War Genscher der letzte ernst zu nehmende FDP-Politiker?

Wenn man sich die Heldentat des Rainer Brüderle anschaut, an den heldenhaften Vorsitzenden der FDP und verkackenden Aussenminister, Guido Westerwelle, sowie den Gesundheitsminister Philipp Rösler denkt, der jegliche soziale Komponente aus der Sozialversicherung entfernt, da bleibt doch nun echt kein Auge trocken.

Wenn ich mir dann noch an die dauergrinsende Biowaffe, den FDP-Generalsekretär Christian Lindner, denke, ist es mit meinem Wohlwollen echt zu ende.  Da ist man doch geneigt den Leuten ein paar Stunden sportlicher Betätigung an frischer Luft zu gönnen.

Was ist die höchste Leistung, die ein FDP-Politiker nach Genscher überhaupt noch errungen hat – das einheimsen von persönlichen Vorteilen und Parteispenden zählen nicht! Ich meine positive Errungenschaften von denen die Bundesrepublik Deutschland – und nicht die Hoteliers – profitiert?

Es war ein Fehler, die FDP nach 1992 auch nur ein einziges Mal noch über 5% kommen zu lassen.