Ist die Frau des Verteidigungsministers eine Kupplerin oder Denunziantin?

Diese Frage ist provokant, dessen bin ich mir bewusst, aber ich erkläre hier nicht: „Dass muss man sagen dürfen“, sonder erlaube mir die Frage zu stellen!

Wie komme ich auf den Verdacht, dass sich die Frau unseren Verteidigungsministers, Stephanie zu Guttenberg Präsidentin des Vereins „Innocence in Danger“, der Denunziation und/oder der Kuppelei schuldig gemacht haben könnte? ?

Begriffserklärung: Wikipedia definiert Denunziantentum wie folgt:

Beschuldigung oder Anzeige einer Person aus oft niedrigen persönlichen oder übertriebenen politischen Beweggründen

Kuppelei erklärt uns Wikipedia ebenfalls:

Das Vorschubleisten zu fremder Unzucht bedeutete das Herbeiführen günstigerer Bedingungen als die bisher vorhandenen. Dies konnte durch Vermittlung oder Gewährung bzw. die Verschaffung von Gelegenheit sein.

Als erstes möchte ich feststellen, dass RTL2 sich selbst in den Verdacht bringt, unschuldige und eventuell latent pädophile Menschen mit Minderjährigen zusammen bringt. Insofern könnte man an der Stelle schon den Anfangsverdacht der Kuppelei vermuten. Denn es geht auch für RTL 2 um Geld: Geld für platzierte Werbung, aber auch um Aufmerksamkeit generell.

Wenn nun der Spiegel über eines der RTL2-Opfer schreibt:

Der Mann bestätigte auf Anfrage von SPIEGEL ONLINE, dass er der Betreffende aus der Sendung sei. Bei ihm zu Hause sei „die Hölle“ los, schreibt er in einer Mail: „Telefonterror, Beschimpfungen“, Facebook-Kontakte würden mit Mails überschüttet. Auch seine Familie werde massiv bedroht. Nach seinen Angaben hatte ihm RTL 2 nach den Aufnahmen zugesichert, personenbezogene Informationen unkenntlich zu machen.

kann man auf die Idee kommen, dass an der Stelle eine Denunziation vorliegt.

Wenn man nun bereits und in der Lage ist die steile These aufzustellen, dass sich der ehemalige Innensenator Nagel (weil er sonst nichts zu tun hat und damit wohl nicht schlecht Geld verdient), RTL 2 (weil es aus Gründen des Marketing ein Hit ist) und auch Stephanie zu Guttenberg (um Werbung für ihr Buch und „ihren“ Verein zu machen)  informell zusammen geschlossen haben um das Projekt „Tatort Internet“ zum Erfolg zu führen, besteht der Verdacht einer gemeinschaftlichen Straftat (Kuppelei um selbst persönliche Vorteile zu erlangen) und der – straflosen? – Denunziation.

Ist dieser/mein Verdacht sehr weit hergeholt?

Die Welt schreibt zu den Guttenbergs aktuell:

Vier von zehn Deutschen wollen nach einer Emnid-Umfrage, dass Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg später einmal Bundeskanzler wird.

Seine Frau Stephanie zu Guttenberg genießt ebenfalls Achtung. 72 Prozent wünschen sich, dass sich die Präsidentin des Kinderschutzvereins „Innocence in Danger“ öfter öffentlich zu gesellschaftlichen Themen äußert. Für 37 Prozent der Befragten ist das Ehepaar zu Guttenberg zudem „so etwas wie ein Vorbild“.

Dazu sage ich mal lieber nix 🙁

Anonymität: Fluch oder Segen

Letztes Jahr schrieb ich ein paar Betrachtungen meinerseits bezüglich des Netzes. Vielleicht weil ich mich mit dem Netz an sich beschäftigte, war mein Hirn noch im „Bemerkmodus“ was das Netz und die Themen drumherum angeht, so dass ich meine Gedanken zu dem Thema „Anonymität: Fluch oder Segen“ sammelte.

Tja, was halte ich eigentlich von Anonymität im Netz? Wenn ich ehrlich bin  habe ich eine deutlich schizophrene Haltung zu diesem Thema. Auf der einen Seite gibt es einige Gründe, welche themenabhängig, eine Anonymität deutlich anzeigen. Auf der anderen Seite verleitet diese Anonymität aber auch einige Menschen  dazu jegliche Umgangsformen zu vergessen und sich wie die Axt im Walde zu benehmen. Schon sehr früh wurde im Usenet festgestellt (Quelle):

Warum wollen diese Leute keine Pseudonyme dulden?
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Der Grund ist einfach: Die erfahrenen User haben in der Vergangenheit
sehr, sehr schlechte Erfahrungen mit pseudonymen Autoren gemacht. Die
meisten waren der Ansicht, im – vermeintlichen – Deckmäntelchen der Anonymität mal so richtig die Sau rauslassen zu können. Sie haben dem Netz damit schwer geschadet und darüber hinaus eine äußerst skeptische Haltung pseudonymen Postern gegenüber erzeugt.

Auch im richtigen Leben würde – Karnevalsumzüge und dergleichen einmal ausgenommen – kaum jemand mit Maskierten debattieren, die einen auf der Straße ansprechen.

Es gibt zwar auch im de-Usenet einzelne Gruppen, in denen aus
bestimmten Gründen die Verwendung von Pseudonymen geduldet wird. dnq zählt aber mit Sicherheit nicht zu diesen Bereichen, sodaß hier die Angabe des Realnamens allgemein erwartet wird. Unter „Realname“ wird meist ein ausgeschriebener Vorname plus Nachname verstanden.
Spezielle Regeltexte legen aber beispielsweise für Abstimmungen
mitunter davon abweichende Definitionen fest.

Das Usenet war quasi die Krabbelgruppe des Internets wie wir es heute kennen: Viele Menschen mit mannigfaltigen Themen und Ansichten trafen aufeinander und tauschten sich aus. Quasi wie im echten Leben. Auch heute erlebe ich es immer wieder, dass sich Menschen hinter Nicknamen verstecken um „die Sau rauszulassen“. Mir tun diese Menschen – ehrlich gesagt – leid. Mit anonymen Nicknamen kann ich solange leben, bis diese missbraucht werden um sich unangemessen zu benehmen. Ob es Foren sind oder Onlinespiele, immer wieder begegnen wir Menschen die jegliche Kinderstube zu vergessen scheinen, wenn sie in scheinbarer Sicherheit agieren können.

Aber nimmt man diese Menschen ernst? Das Schlimme ist: Teilweise ja. Denn gerade wenn es um Beschimpfungen und Beschuldigungen geht, passiert es all zu leicht, dass das Opfer der Unsäglichkeiten dann entweder von anderen daraufhin angesprochen wird, oder – viel schlimmer – weil er kein stahlhartes Ego besitzt, sich den „Verbalangriff“ zu Herzen nimmt.

Wie einige Mitleser wissen spiele ich ein Onlinespiel: World of Warcraft oder kurz WoW. Während ich an diesem Artikel schriebt fiel mir eine Begebenheit von vor ein paar Wochen wieder ein. Ein (mir nicht bekannter) Spieler machte im Gruppenspiel einige derbe Fehler. Ich sprach/schrieb ihn darauf (sachlich-helfend) an, woraufhin er derbst anfing mich zu bepöbeln und zu verunglimpfen. Insgesamt ließ seine Ausdrucksweise und die Art seiner Auslassung darauf schliessen, dass er altersmässig eher in die Schule, denn in eine Ausbildung gehörte.

Zwei Dinge gibt es an der Stelle zu bemerken: Erstens besitze ich genügend Selbstbewusstsein um über dieser Art von Anfeindung zu stehen. Und zweitens tauchte bei mir die Frage auf, ob sich dieser Mensch trauen würde, sich mir gegenüber auch Aug in Aug dermaßen aufzuführen. Ich glaube er käme nicht einmal ansatzweise auf die Idee mich reizen zu wollen, wenn er mir gegenüber stehen würde. Aber hinter seiner Anonymität ist er sicher – und im Worst-case kann er sich sogar damit brüsten, es „dem aber gezeigt zu haben“.

Das Prekäre ist: Das Verhalten in der Sicherheit der Anonymität wird auf das reale Leben übertragen. Wenn 15-Jährige grundlos verprügelt werden, so ist das eventuell auch eine Folge der Anonymität in der Gesellschaft.

Ich bin für weniger Anonymität, wenn dies mehr Freiheit für alle bedeuten kann. Es geht nicht nur um das Individuum, sondern auch um den Rest der Gesellschaft