Röslers Saat geht auf und von der Leyen erntet

Der Selbstbedienungsladen für Unternehmer, den der ehemalige Gesundheitsminister und jetziger Wirtschaftsminister und FDP-Parteivorsitzende Rösler kreierte soll erste Früchte abwerfen:

Künftig sollen Arbeitslosen- und Rentenversicherung als Träger der Rehabilitation anstelle des Bundes die Rentenbeiträge der Behinderten in Werkstätten übernehmen. Der Sparbeitrag summiert sich auf rund 155 Millionen Euro im Jahr. Hinzu kommen auf einen Schlag mehr als 500 Millionen Euro, weil die neue Regelung nach dem Willen von der Leyens für drei Jahre rückwirkend gelten soll. Die Kosten der Altersvorsorge der Behinderten in Werkstätten sollen in Zukunft die Beitragszahler tragen. Die Sozialversicherer laufen daher Sturm gegen das Vorhaben der Ministerin, das am kommenden Mittwoch im Kabinett beschlossen werden soll.

Quelle: FAZ. Auch wenn der FAZ zu entnehmen ist, dass auch die Arbeitgeber Sturm laufen, so bleibt festzustellen, dass der Bund sich immer mehr zu einem Selbstbedienungsladen entwickelt.

Nur weil dem Bund Geld fehlt, sollen nun Kosten auf eine kleinere Anzahl von Schultern verteilt werden. Denn nach von der Leyens Ansinnen werden in Zukunft nur die sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten und nicht etwa von der Sozialversicherungspflicht befreite „Verdiener“ die Kosten zu tragen haben. Auch darf man nicht vergessen, dass im Falle einer Kostenfalle bei den Krankenversicherung, der einzelne Arbeitnehmer mittels frei zu vergebenen Eigenanteils alleinig den Mehraufwand zu tragen hat. Schliesslich ist der Solidarpakt zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer (beide teilten sich die Kosten 50/50) durch die asoziale „Reform“ des Philipp Rösler aufgekündigt.

Wenn das Geld bei mir irgendwann knapp wird, werde ich meine Stromkosten einfach meinem Vermieter aufbürden.

Auf wen wir wirklich wütend sein sollten

Es gibt derzeit für Deutsche 2 typische Bevölkerungsgruppen, die für alles die Schuld haben sollen:

1) Arbeitslose: Arbeitlose werden als trink- und genußsüchtige Faulenzer dargestellt damit sich jeder Arbeitnehmer (und hat er noch so einen unterbezahlten Job) auf dieses – von Medien, Wirtschaft und Politik gewollte – Feindbild stützen kann. Die Arbeitslosen sind schuld, dass die Abgaben (alle Abgaben, auch die Leuchtmittelsteuer) so hoch sind. Arbeitslose fressen uns die Haare vom Kopf.

2) Menschen deren Teint nicht „mitteleuropäisch“ ist.  Diese Gruppe (das sind nicht alles Ausländer, da sind auch viele Deutsche dabei) ist dafür verantwortlich – so wird uns von Medien, Wirtschaft und Politik eingeredet – dass es so viele Arbeitslose gibt. Denn diese Gruppe nimmt „die Arbeitsplätze“ weg. Wer aus dieser Bevölkerungsgruppe nun keinen Arbeitsplatz weg nimmt, ist kriminell oder islamistisch – am besten beides.

Wie viel Geld mögen uns all die Arbeitslosen kosten? Wer stellt dem mal die Kosten gegenüber, die der Gemeinschaft durch unsinnige (auch versteckte) Subventionen, Steuerhinterziehung, ins Ausland abfliessende Unternehmensgewinne,  überteuerte – staatliche – Bauprojekte und all diese Dinge (die Liste lässt sich beinahe endlos fortsetzen) entstehen.

Wer liegt dem Steuerzahler wirklich auf der Tasche? Ist es der Hartz-IV-Bezieher für den sich Regierung und Opposition gerade so medienwirksam rangeln, oder sind es die Unternehmen, deren staatliche Unterstützungen in deutlich kürzerer Zeit durchgewunken werden? Wieviele Jahre hätte man den Hartz-IV-Beziehern 50% Aufschlag zahlen können, wenn man das Geld nicht in die Banken gepumpt hätte? Wieviel % der jährlichen Hartz-4-Kosten werden allein durch das Steuergeschenk an die Hoteliers egalisiert?

Der wirkliche Feind unserer Gesellschaft ist weder Moslem noch arbeitslos – der wirklich asoziale Drecksack sitzt in den Gremien von Politik und Wirtschaft. NOCH kann dieses Diebesgesindel von dieser Tatsache ablenken – wie lange noch?

Es gab Männer, wie z.B. Klaus Störtebeker und seine Viktualienbrüder. Ist mal wieder Zeit für Piraten wie diesen…

Leiharbeiter und Sklavenhalter aka Zeitarbeitsfimen

Bereits mehrfach habe ich hier Stellung GEGEN Zeitarbeitsfirmen bezogen, deren kommerzieller Ansatz sich (in meinen Augen) eher an der Sklavenhaltung anlehnt, denn an zeitgemässer Teilhabe der Mitarbeiter an den Produktionserträgen. Aber was will man machen, in einer Gesellschaft in der es als nahezu chic gilt, andere Menschen zu betrügen und auszupressen. Siehe auch die Berichte über Finanzdienstleister etc.

Der DGB hat heute eine Studie veröffentlicht, die sich mit einem nicht unwichtigen Aspekt der Zeitarbeit beschäftigt: Der staatlichen Subvention der Arbeitskräfte:

Trotz einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung mussten 12,4 Prozent der Leiharbeiter in Westdeutschland und 15,5 Prozent in Ostdeutschland ihre Einkommen durch Hartz IV aufstocken. Die Zahl der Betroffenen sei binnen eines Jahres um etwa 35.000 oder umgerechnet 60 Prozent gestiegen, rechnete der DGB vor. Der Staat subventioniere die Verleihfirmen und bitte Steuerzahler zur Kasse für das in der Branche praktizierte Lohndumping.

Quelle: Tagesschau. Dieser ganze Sumpf gehört trocken gelegt. Wer seinen Arbeitnehmern keine anständigen Löhne zahlen kann, soll seine Geschäftstätigkeit einstellen. Es kann nicht sein, dass Menschen die (Beispiel) 2500€ im Monat erwirtschaften von der Menge der Abgabenpflichtigen gesponsort werden,  während der Rest des Ertrages dazu führt, dass Arbeitgeber und Sklavenhalter das grosse Auto vor dem Haus im Grünen parken?

Auf der anderen Seite stehen – durch diese Verbrecher am Allgemeineigentum – die arbeitenden Menschen auf einer Stufe mit Langzeitarbeitlosen.