Leiharbeiter und Sklavenhalter aka Zeitarbeitsfimen

Bereits mehrfach habe ich hier Stellung GEGEN Zeitarbeitsfirmen bezogen, deren kommerzieller Ansatz sich (in meinen Augen) eher an der Sklavenhaltung anlehnt, denn an zeitgemässer Teilhabe der Mitarbeiter an den Produktionserträgen. Aber was will man machen, in einer Gesellschaft in der es als nahezu chic gilt, andere Menschen zu betrügen und auszupressen. Siehe auch die Berichte über Finanzdienstleister etc.

Der DGB hat heute eine Studie veröffentlicht, die sich mit einem nicht unwichtigen Aspekt der Zeitarbeit beschäftigt: Der staatlichen Subvention der Arbeitskräfte:

Trotz einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung mussten 12,4 Prozent der Leiharbeiter in Westdeutschland und 15,5 Prozent in Ostdeutschland ihre Einkommen durch Hartz IV aufstocken. Die Zahl der Betroffenen sei binnen eines Jahres um etwa 35.000 oder umgerechnet 60 Prozent gestiegen, rechnete der DGB vor. Der Staat subventioniere die Verleihfirmen und bitte Steuerzahler zur Kasse für das in der Branche praktizierte Lohndumping.

Quelle: Tagesschau. Dieser ganze Sumpf gehört trocken gelegt. Wer seinen Arbeitnehmern keine anständigen Löhne zahlen kann, soll seine Geschäftstätigkeit einstellen. Es kann nicht sein, dass Menschen die (Beispiel) 2500€ im Monat erwirtschaften von der Menge der Abgabenpflichtigen gesponsort werden,  während der Rest des Ertrages dazu führt, dass Arbeitgeber und Sklavenhalter das grosse Auto vor dem Haus im Grünen parken?

Auf der anderen Seite stehen – durch diese Verbrecher am Allgemeineigentum – die arbeitenden Menschen auf einer Stufe mit Langzeitarbeitlosen.

Hat Schlecker seine Parteispenden nicht überweisen?

Angestellte ganzer Branchen werden durch Niedriglöhne geknechtet, aber ausgerechnet auf Schlecker scheint sich unsere neune Arbeitsministerin Zensursula von der Leyen einzuschiessen:

Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) will die Vorwürfe gegen die Drogeriekette Schlecker, über Zeitarbeitsfirmen Lohndumping zu betreiben, überprüfen. „Bei Schlecker gucken wir sehr genau hin, ob da Missbrauch betrieben wird oder ob Gesetze umgangen werden. Wenn das der Fall ist, werden wir diese Schlupflöcher schließen“, sagte die Ministerin in der ARD-Sendung „Anne Will“. Gegebenenfalls will die Politikerin „gesetzlich nachsteuern“. (Quelle Welt)

Aber warum so dediziert auf Schlecker schiessen? Warum nicht generell die Entlohnung von abhängig Beschäftigten prüfen? Wenn selbst ehemalige Staatsbetriebe Mitarbeiter teilweise in Tochterunternehmen auslagern um an Löhnen zu sparen, warum geht man dann massiv auf Schlecker los?

Oder braucht Zensursula mal wieder ein mit Schlagworten besetzten Thema, dass sich gut in den Medien verkaufen lässt?