Was bedeutet es, die Laufzeitverlängerung für 3 Monate auszusetzen

Es gibt Wortschöpfungen, die machen einen Menschen über Nacht zum Millionär. Dieses „Immer? Nicht immer, aber immer öfter“ gehört dazu. Ein geflügeltes Wort, dass den Kreativen sicherlich nicht hat verhungern lassen.

Auch ein „Wir werden die Laufzeitverlängerung für 3 Monate aussetzen“ hat irgendeinen Souffleur aus den Reihen der Atomkraftkonzerne über Nacht zu einer angesehenen Person gemacht. Derjenige (aus den Reihen des Atomforums?), der die Idee hatte der Bevölkerung diese Nullaussage vorzusetzen, hat der Kanzlerin etwas gegeben, dass der dumme Wähler nicht versteht.

Es wurde vorhin getwittert, dass der Wert der Aussage der gleiche ist wie, „Die Rente mit 67 wird für 3 Monate ausgesetzt“ und genau das macht diese Aussage so genial wie auch pervers.

Der dumme Wähler soll für 3 Monate beruhigt werden, denn in drei Monaten sind drei wichtige Wahlen Vergangenheit.

Liebe Qualitätsmedien: Zeigt einmal wieder, dass ihr in der Lage seid intelligent zu berichten BITTE!  Informiert den Bürger über den Schwachsinn, der dem Wähler hier vorgesetzt wird. Lasst euch nicht von der Atommafia kaufen. Wenn es euch finanziell schlecht geht, wird euch die Atomlobby das Überleben nicht garantieren können. Kritische Berichterstattung aber, könnte das Vertrauen des Lesers zurückgewinnen.

Liebe Bundeskanzlerin: Pumpen Sie doch besser Valium ins Grundwasser. Dieser verbale Schwachsinn, den Sie da absondern ist doch eher geneigt dem denkenden Zeil der Bevölkerung zu zeigen, was für ein einfach gestrickter Mensch Sie sind, als dann es ihnen aus dieser katastrophalen Situation hilft.

Unerwartet reagieren

Manchmal ist es einfach dem argumentativen Gegner den Wind aus den Segeln zu nehmen – viel einfacher denn als Marionette ferngelenkt zu werden.

Ees fühlte sich eben jemand auf Twitter  mir – fehlerhaft – angegriffen (ich meinte jemand anderes). Ich finde es beachtlich, dass ich in gewissen kreisen so ernst genommen werde, aber gut. Allerdings gebe ich zu, dass ich auch eine lehrreiche Kritik an den betreffenden Herren loswerden möchte. Und zwar kommt jetzt der Erzählbär und erzählt eine Geschichte von der Bundeswehr.

Es begab sich also, dass das Reizzentrum in seltsam olivem Kampfanzug durch die Gegen stiefelte und sich darauf vorbereitete, das Heimatland gegen den (damals noch) bösen Iwan zu verteidigen. Meine Einheit befand sich im Biwak (so eine Art Camping verbunden mit Aktivurlaub) und ein Unteroffizier war der Meinung  mir (rannte als Hauptgefreiter rum)  einen Scheissendrecksdienst aufs Auge drücken zu können, um sich selbst einen lauen Nachmittag machen zu können.

Es kam, wie es kommen musste: Ich holte tief Luft und pöbelte diesen Drecksmaaten an, erklärte ihm wohin er sich seinen Befehl stecken könne, dass ich nicht sein Superdepp und … In dem Moment tauchte unser Spieß auf – angelockt von meiner Lautstärke – auf, griff meine Schulter und zog mich (Widerstand war gänzlich zwecklos) zur Seite.

Dort ergab sich folgender Dialog:

  • Spieß: “ Warum glaubst Du, dass dir dieser Tätigkeit aufgedrückt wird“.
  • Ich(wahrheitsgemäß):“Weil der Typ genervt ist, weil er ein Idiot ist und mir eine reinwürgen will“
  • Spieß: „Genau, weil er dich ärgern will, und was machst Du Idiot? Du zeigst ihm, dass er sein Ziel erreicht hat: Du regst dich auf und bepöbelst ihn. Bleib ruhig, sag schlicht „jawoll“ und freue dich auf sein selten dämliches Gesicht, wenn er keinen Triumph feiern kann, weil Du dich nicht ärgerst.“

Manchmal hat man Glück im Leben, ich hatte es mit diesem Spieß. Ein Mann, den ich mir – auch aufgrund anderer Umstände – als Lehrer und Vorbild für so manches.

Denkt manchmal daran, was euer Gegenüber wohl für eine Reaktion erwarten mag. Warum euer Gegenüber genau SO agiert. Und fahrt ihm dann in die Parade, dadurch, dass ihr eben nicht wie gewünscht reagiert.

Wie stehen die Soldaten WIRKLICH zu Guttenberg?

Gerade lese ich in der Süddeutschen Zeilen wie:

Dennoch herrschte am Dienstag im Bendlerblock, dem Berliner Sitz des Verteidigungsministeriums, Weltuntergangsstimmung. Überall auf den Fluren des verschachtelten Bürokomplexes sah man verstörte Mienen, gesprochen wurde fast nur im Flüsterton. Keine Frage: In dieser Truppe hatte Karl-Theodor zu Guttenberg viele Fans.

und ich frage mich, woher diese schlauen Journalisten ihre Informationen nehmen und ob eventuelle ein Interesse hinter den Aussagen steht. Schon am Dienstag wurden im ARD-Brennpunkt mehrere Soldaten interviewt, welche alle dem Guttenberg nachtrauerten.

Ich habe einfach mal einen Soldaten gefragt, der „mitten im Dienst steht, wie es denn bei der Bundeswehr so aussieht. Der Stabsfeldwebel E.B. (mehr muss ja hier nicht sein ..) erklärte mir per Mail:

….hatte ich 3 Mannschaftsdienstgrade zur Unterstützung. Nach dem Start saßen wir 4 Im Dienst-KFZ und fuhren zum Ziel. Ich fragte dann mal eben nach dem Schleimer Guttenberg und alle 3 waren der Meinung. So ein toller Hecht sei er der Guttenberg. Ist doch nicht so schlimm, dass er bei der Doktorarbeit „geschummelt“ hätte. Auf meine Frage dann, was er denn so positives geleistet hätte als Wirtschafts- und Verteidigungsminister mussten alle drei passen. Nach ein paar Beispielen und Argumenten meinerseits waren am Ende des Marsches die „pro Gutti“ Fraktion ein wenig verkleinert.

Das sind die Manschaftsdienstgrade. Typischerweise zwischen 17 und 22 und wahrscheinlich die Zielgruppe von DSDS und Konsorten. Das war nicht anders zu erwarten. Aber wie sieht das bei den anderen Dienstgraden aus?

Bei uns älteren Uffzen ist die Meinung schon immer gegen den Blender gewesen. Wir hinterfragen und analysieren da ja noch richtig. Ein Skandal nach dem anderen und Alle schauen nur zu. Ob das nun Afghanistan oder die Gorch Fock ist und wie kann der Mann, nur den Kerner und seine Pornosteffie mit nach Afghanistan nehmen und dann nach der Kritik weiter zu behaupten, dass wird er nächstes Jahr auch machen und er bräuchte da niemanden um Erlaubnis fragen.. Die da oben schweben doch immer mehr in einem luftleeren Raum.

Dazu muss man wissen, dass die „älteren Uffze“ diejenigen sind, die aufgrund der Anzahl, der „Betriebszugehörigkeit“ und ihrer Tätigkeiten diejenigen sind, die den Laden wirklich am Laufen halten. Die Offiziere sind da eher schon im „politisch-administrativen“ Bereich tätig und auch die werden von meinem Informanten erwähnt:

Es wird ein Appell stattfinden. Einer hat dann ganz großkotzig den Gutti angekündigt. Er würde „wahrscheinlich“ selber zum Gratulieren kommen. Da hättest Du mal unsere Oberstleutnante sehen sollen. Alle, ohne Ausnahme haben nur noch für den 01.04. geplant. Es wurden Fragen bearbeitet wie:
Welche TV Teams (hier wurden dann ausnahmslos die Sender RTL, SAT1 und PRO 7 genannt) werden den großen Zampano begleiten?
Wird es eine Pressekonferenz geben und wo soll die dann stattfinden?
Wo und wie kann ich sooo richtig schleimen.

So also sieht es in der Truppe aus. Wenn wir nun den Bericht der Süddeutschen mit dem Bericht aus einer Einheit gegeneinander halten, scheint sich folgendes Bild abzuzeichnen: Das „Management“ (die mit den schicken Klamotten) mag Gutti,  der lässt Fünfe gerade sein, und bei Blendern kann man sich gut einschleimen um von deren Glanz zu profitieren. Wer aber mit dem Ex-Verteidigungsminister nichts zu tun hat und sich sein Bild durch die erbrachte Leistung als Dienstvorgesetzter beurteilt, steht/stand keineswegs hinter Guttenberg.

Wieso holt sich eigentlich kein Papiermedium mal eine Meinung aus der Menge der Soldaten und es wird nur bei den „Großkopferten“ angeklingelt?