USA, freie Kommunikation und das Internet #Wikileaks

Die Sheriffs der Welt, die Vereinigten Staaten von Nordamerika, präsentieren der Welt gerade besonders eindrucksvoll, wie sie die Begriffe Freiheit und Offenheit interpretieren.

Ja, ihr habt es erraten, es geht um Wikileaks. Abgesehen davon, dass die vereinigten Nordamerikaner den Boten versuchen zu erschiessen und nicht denjenigen anprangern, der die Scheisse veropckt hat (man tritt sich so schwer selbst in den Arsch).  Ob die Amis auch den Schalterangestellten einer Bank einkerkern, der einen Banküberfall meldet und den eigentlichen Täter laufen lassen?

Nun holen die vereinigten Nordamerikaner auch noch die Zensurkeule raus:

Amerikas Luftwaffe sperrt WikiLeaks aus. Webseiten von Medien, die WikiLeaks-Dokumente veröffentlicht haben, sind von Computern der US-Luftwaffe aus nicht mehr zu erreichen. Betroffen sind unter anderem „New York Times“, „Guardian“ und SPIEGEL ONLINE.

Quelle Spiegel. Insgesamt handelt es sich wohl derzeit um 25 gesperrte Webseiten. Ich wünsche den Firewall-Admins der US-Luftwaffe viel Spass, denn es gibt derzeit 2174 Wikileaks-Mirros (Quelle). Wenn da noch ein paar gesharte Server bei sind, dürfte der Kollateralschaden in Sachen Zensur recht erheblich sein. Aber bei dem Verursachen von Kollateralschaden liegen die Amis ja auch an der Weltspitze.

Welche oder wessen Freiheit ist eigentlich gemeint?

Anmerkung: Über diese Thematik habe ich eine Nacht geschlafen. Es ist nicht der „Schnellschuß aus der Hüfte“, sondern wohl überlegt.

Die Welt ist voller Freiheitskämpfer – seien es „digital natives“, Piraten, Freaks oder andere. Viele Menschen und Gruppierungen kämpfen für die Freiheit. Aber für wessen Freiheit wird da eigentlich gekämpft. Dies kann man wunderbar nachvollziehen, wenn man sich diese leidige Google-Streetview-Thematik anschaut. „Verpixeln oder nicht“ ist gelebte Basisdemokratie, jeder kann für sich bestimmen – ob es den anderen passt oder nicht.

Gestern machte diese Aktion in Twitter die Runde und wurde gefeiert wie dereinst der Sturm auf die Bastille.

Andere „Freiheitskämpfer“ wandern durch die Strassen um verpixelte Häuser zu fotografieren und diese dann nachträglich in Streetview einzustellen um „anarchistisch“ dem ausdrücklichen Wunsch (einzelner..)  Bewohner entgegen zu wirken.

Auch folgende Aktion wurde aus den Reihen der „Freiheitskämpfer“ mit höhnischem Applaus bedacht:

Mehrere Reihenhäuser in Bergerhausen sind in der Nacht aus Samstag mit Eiern beworfen worden. Das berichten Anwohner. An die Briefkästen der Häuser klebten die Täter Zettel mit der Aufschrift „Google’s cool“ („Google ist cool“). Offenbar suchten sie sich ausschließlich solche Häuser aus, die im Panorama-Dienst „Google Street View“ unkenntlich gemacht worden waren.

Quelle DerWesten.

Da fragt man sich doch unwillkürlich, ob diese „Freiheitskämpfer“ noch alle Latten am Zaun haben. Für wen und wessen Freiheit setzen sie sich ein? Nur für ihre eigene Freiheit? Oder für die Freiheit eines jeden Menschen sich so frei zu entfalten, wie es irgendwie so gerade eben möglich ist.

Es geht mir nicht um Fassaden, Uhrheber- oder was-weiss-ich für welche, festgeschriebenen Rechte. Es geht mir um den erklärten Wunsch einzelner Personen und Familien.

Fällt mir wirklich ein Zacken aus der Krone, wenn das Mehrfamilienhaus in dem ich wohne verpixelt ist? Was geht es mich an, wenn mein Nachbar sein Haus verpixeln lässt. Man hört so gern das Argument: Der Wiederverkaufswert der Immobilie sinkt, wenn das Haus verpixelt ist. Ja, das mag – für gewisse Menschen tatsächlich so sein, dass sie gern in einem Haus wohnen würden, dass bei Streetview zu sehen ist. Anderen widerstrebt diese Vorstellung – den meisten Menschen allerdings ist das eher total egal.

Es geht bei der Pixel-Frage auch nicht um technischen Fortschritt. Sollte der ein Argument sein, so müsste man sich für Gentechnik in allen Bereichen sein.

Es geht vielmehr um die Frage: „Muss man alles umsetzen und zulassen“, was

  1. Technisch möglich ist
  2. Sich Andere Wünschen

Bitte liebe Freiheitskämpfer: Lasst die Menschen für sich selbst entscheiden. Und wer den Menschen das Recht auf Verpixelung abspricht, soll mir nie wieder mit Basisdemokratie ankommen. Freiheit ist auch die Freiheit der anders denkenden.

PS: Mein Wohnhaus ist nicht verpixelt und ich diskutiere nicht über „andere werten aber auch aus“. Diese Ebene ist mir zu kindisch.

[Update] Never ending Terror-Artikel – Mach mit!

Heute schlage ich euch ein Spiel vor: Wir dokumentieren hier gemeinsam ALLE herrenlosen Taschen, Tüten, Schmuck- oder Aktenköfferchen. Ich fange hier an und möchte euch bitten in den Kommentaren jeweils die von euch gefundenen „Attentate“ zu dokumentieren.

18.11.2010

  • Berlin, Wittenbergplatz, Tauentzienstraße war für 45 Minuten zwischen den Straßen An der Urania und Bayreuther Straße gesperrt.

19.11.2010:

  • Hamburg, S31, S-Bahnhof Harburg, gegen 17:00 bis ?
  • Köln, Venloer Straße in Bickendorf an der KVB-Haltestelle, 09:30 bis 11:45
  • Düsseldorf, Hauptbahnhof, ICE, Nacht zu Freitag, 2,5 Stunden
  • Hannover, Hauptbahnhof, drei Gleise, 12:42- ??
  • Köthen, Innenstadt, Kreisverkehr und eine Straße gesperrt, Uhrzeit unbekannt
  • Berlin, Goethestr., verdächtiges Päckchen, keine Sperrungen
  • Duisburg, Hauptbahnhof, Massnahmen nach Besitzerermittlung aufgehoben.
  • Hier könnte die von die gemeldete Panikattacke stehen!

Solltet ihr über Bombenatrappen-Panik-Alarme stolpern, haltet diese bitte in den Kommentaren fest oder schickt mir eine Mail. Ich versuche dann die einzig wahre Doku Unsinnpanik hier zu erstellen.

Anm.: SOLLTE ein gewisser Herr recht behalten, dann brauche ich am 22.11 ab 12:00 hier 5 Schreibkräfte 🙂

[Update]

Leute, was ist los? Heute müde? Schwach vom gestrigen, doch recht erfolgreichen „Du hast den Koffer vergessen“-Tag?

Heute ist eher wenig los gewesen – die Polizei atmet auf und vielleicht passt das auch recht gut – schliesslich wird ja auch ein nicht unerheblicher Anteil der eingesetzten Bereitschaftspolizisten anlässlich der Bundesligaspiele benötigt.

Was war also los am 20.11.2010

  • Lübeck, Hauptbahnhof, nur 20 Minuten – dann Entwarnung

Nachtrag zum 19.11.2010:

  • Duisburg, Einkaufszentrum(?), Besitzer konnte dann ermittelt werden
  • Wittenberg, Hauptbahnhof, 18:30 – 21:30

Solltet Ihr noch „Nachmeldungen“ haben: Her damit!