Ole von Beust schuf einen Domino-Senat

Jeder kennt den Domino-Effekt. Einen Stein anticken und eine ellenlange Reihe von Doministeinen fällt um. So einen Effekt kann man gerade im Hamburger Senat beobachten. Nachdem Hamburgs Erster Bürgermeister, Ole von Beust letztes Wochenende zurück trat, fallen seine Amtsträger wie die Dominosteine:

Das Personalkarussell im Hamburger Rathaus dreht sich weiter: Auch Wirtschaftssenator Axel Gedaschko (CDU) hat seinen Rücktritt zum 25. August angekündigt. Bereits zuvor hatten Bürgermeister Ole von Beust (CDU), Kultursenatorin Karin von Welck (parteilos) sowie Staatsrat Volkmar Schön ihren Rücktritt angekündigt. Nach Angaben Gedaschkos vom Freitag wird er bereits im November einen neuen Job antreten. Nach Informationen von NDR 90,3 liegt dem 50-Jährigen ein Angebot aus der Wohnungswirtschaft vor.

Quelle NDR. Sprechen die Damen und Herren Politiker nach einer Wahl nicht so gern von einem „Regierungsauftrag“, den sie von den Wählern erhalten haben? Aber wenn dann ein Absprung möglich ist, weil andere sowieso auch aufhören, dann verlassen diese Spacken in heller Aufregung den Arbeitsplatz. Hallo? Das ist Arbeitsverweigerung. Und diese feigen Drecksäcke bekommen auch noch – wahrscheinlich besser bezahlte – Arbeitsplätze in der Privatwirtschaft? Solch unzuverlässiges Gelump würde ich nicht mal als Tagelöhner beschäftigen. Sind die beim nächsten Job genau so untreu und erfüllen den Auftrag nur zur Hälfte?

Ich bin für eine Verfassungsänderung:

Politiker, die aus freien Stücken von einem Amt zurücktreten, dürfen bis zum Ende ihres Wählerauftrages keine Einkünfte aus nichtpolitischen Tätigkeiten erzielen.

Mit dieser Formulierung könnte zwar Wulff sich zum Präsi wählen lassen. Koch, Beust und all die anderen Spitzbuben müssten dann entweder vom Ersparten leben oder sich vertrauensvoll an das Arbeitsamt wenden. Ein Zeitsoldat kann schliesslich auch nicht einfach in Afghanistan erkennen „Ach nöö – nun wird das unlustig, nun höre ich auf“.

Das richtig arbeitsscheue Gesindel scheint vorwiegend in der Politik zu sitzen.

Summertime und die Politiker drehen am Rad. FDP fordert Pommes & Burger Verbot

Wenn Filmsternchen unbedingt in die Öffentlichkeit wollen, so treiben sie sich bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes am Strand rum und zeigen ihre Oberweite. Da die Oberweite von Hinterbanklern der FDP nicht wirklich ein Hingucker ist, tun die sich bekanntlich etwas schwerer.

So hat Erwin Lotter (nicht verwandt mit Erwin Lotter- äh Lindemann) seine Glück in der Sommerpause gesucht. Kaum jemand wichtiges in Berlin – alle im Urlaub, da darf der Erwin auch mal etwas ins Journalistenprotokoll hauchen. Und da Erwin gelernt hat, dass nur echte Klopfer den Weg in die Medien schaffen, hat er sich auch einen ausgedacht:

Angesichts des weit verbreiteten Übergewichts hat der FDP-Politiker Erwin Lotter ein Verbot von Pommes, Cheeseburgern und anderem Fast Food für Jugendliche ins Spiel gebracht.

entnehme ich der Welt. Nun habe ich mal geschaut, was der Herr Lotter so für ein Mensch ist und bin über dieses Bild (Rechte von der FDP nicht freigegeben, deshalb auf die Flickr-Seite verlinkt) bei Flickr gestolpert. Ganz rechts, der Herr mit dem Wohlstandbauch, DAS ist Herr Lotte.

WENN man den Kids aber gesunde Nahrung vorbeten möchte, dann sollte man gleich so konsequent sein und – gerade als als Bayer – auch gleich die fettige Schweinshaxe mit verbieten. Auch Germknödel sollten dann deutlichst Erwähnung finden.

Ich kann auf der Aussage

„Das Problem ist und bleibt die Verfettung unserer Kinder“, sagte das Mitglied des Bundestag-Gesundheitsausschusses der „Bild“-Zeitung.

nur hinzufügen: Und die Profilierungssucht unserer Politikerimitationen.

FDP-Lindner erklärt: Reden ist Gold, Taten stinken

Laut WELT dürfte der FDP-Generalsekretär Christian Lindner im ARD-Morgenmagazin mal wieder ein wenig reden. Und was er dort redete, war eine Pracht:

FDP-Generalsekretär Christian Lindner sieht Versäumnisse seiner Partei in der bisherigen Arbeit der schwarz-gelben Koalition. „Offenbar sind die Werte der FDP – marktwirtschaftlich, leistungsorientiert, aber mit Verantwortung; fair und solidarisch, aber nicht gleichmacherisch; umweltorientiert und nachhaltig, aber nicht staatsgläubig – offenbar ist das nicht so rübergekommen“,

Da möchte ich mit einem kurzen Satz antworten: Rede nicht, mach! Und genau das stellt Lindner auch fest, nur er versucht sich natürlich rauszureden:

Lindner sagte, diejenigen, die im vergangenen September für eine neue Regierung votierten, hätten damit große Erwartungen verbunden, dass die wichtigen Fragen angefasst werden. „Und die stellen fest nach einigen Monaten Schwarz-Gelb, da gibt es nicht die Fortschritte, die man sich versprochen hat von dieser Regierung, weil wir über die Themen und in den Themen nicht so gearbeitet haben wie das erwartet worden ist.“ Außerdem hätten Union und FDP ihre Erfolge nicht richtig gemeinsam öffentlich dargestellt, weil sie sich über andere Dinge gestritten hätten.

Er sagt, die Wähler hätten erwartet – und vermeidet zu sagen „Die FDP versprach“. Er spricht von „öffentlicher Wahrnehmung“ und meint damit wohl, dass man die Medien noch nicht im Griff hat.

Gibt es hier jemanden, der diesen Komödianten Christian Lindner sympathisch findet? In meinen Augen ist der eher eine Art „sympatischer Schwiegersohn“, der bereits bei der Vorstellung der Eltern die Flurkommode ausräumt .