Dioxin – Ursache oder Symptom

Wieder einmal wird eine Skandalsau durch die Medien getrieben: Dioxin in Hühnereiern, in Hühnern und neuerdings auch in Schweinefleisch.

Die eigentlich zu stellende Frage ist doch: Ist Dioxin Ursache oder Symptom?

In meinen Augen ist Dioxin nur ein Symptom der generellen Vergiftung des „zivilisierten“ Menschen. Viel zu viele von uns sind mit dem Gift der Gier verseucht. Denn diese Gier ist es, die für Dioxin, Bankencrash, Ausbeutung der dritten Welt verantwortlich ist

Solang wir „zivilisierten“ Menschen uns ausschliesslich über den Besitz definieren werden wir nicht aufhören unsere Gier mit allen Mitteln zu stillen – eben auch mit der Vergiftung unserer Umwelt sowie Mord & Totschlag.

Dioxin ist nur ein Symptom:  Ausufernder, gieriger Kapitalismus ist die wahre Ursache. Wann wird dieser bekämpft?

Wie der Philibuster schon sehr wahr schrieb:

Was ist nur los mit Dir, Blogger-Deutschland? Erkennst Du etwa die Zeichen der Zeit nicht mehr? Während in Tunesien die Jugend auf der Straße um ihre (Netz-)Freiheit kämpft, wälzt Du noch Deinen nachweihnachtlichen Speckmantel im Wohlstands-Winterschlaf. Von den traditionellen Medien und ihren Auswüchsen im Internet haben wir – ehrlich gesagt – nichts anderes erwartet: lächerliche 20 Tote und keine Tragödie wie die um die hübsche Neda, die bei den Protesten im Iran anno 2009 ihr Leben und ihre Zukunft verlor.

Immer brav die Symptome bekämpfen. Blogger hängen sich meist nur an die Mainstreammedien heran. Und genau DIE werden von den Lobbyisten des Kapitals gesteuert – bloss nicht die Ursachen bekämpfen, denn dies würde sich negativ auf ALLE Dividenden und Erträge auswirken.

Gerade gestern musste ich wieder herzhaft lachen, als ich im Fernsehwerbung sah, in welcher die Deutsche Bank mit einem Zinssatz von 2% (ZWEI Prozent!!) warb. Das Geldinstitut, dass gern wieder 25% Eigenkapitalverzinsung erreichen möchte. Die Herren um Ackermann sind das wahre Dioxin dieser Ära.

Bildungsfernes Fernsehen

Bis vor kurzem wurde in unserem Haushalt ausschliesslich analoges Fernsehen empfangen und geschaut. Trotz Kabelanschluß liess sich unser altes Röhren-Fernsehgerät nicht überreden dir digitalen Sender wieder zu geben.

Aber dann wurde alles anders: Diverse Faktoren machten die Anschaffung eines neuen Fernsehers unaufschiebbar, nicht zuletzt die Feststellung, dass sich meine Tochter einen VIEL grösseren Fernseher gekauft hatte, als wir ihn im Wohnzimmer stehen hatten.

Seit kurzem ist unser Haushalt nun also in der Lage digitales Fernsehen zu empfangen – und das sogar in HD. Ist schon wirklich genial. Besonders Landschaftsaufnahmen sind eine Klasse für sich.

Mit Einführung des digitalen Fernsehens hat sich meine Einstellung zu den öffentlich-rechtlichen Programmen geändert. Dank diverser – ausschliesslich digital empfangbarer – öffentlich-rechtlicher Programme werden bei uns deutlich mehr Dokumentationen geschaut.

Es gibt so hervorragende Sendungen, warum schaut alle Welt DSDS und diesen Dreck? Dokumentationen können zugleich äusserst lehrreich, spannend und mit sehr schönen Bildern hinterlegt sein. In den letzten 4 Wochen haben wir mehr Dokus gesehen als in den 3 Jahren zuvor – weil wir es auf einmal konnten.

Ich kann euch nur empfehlen: Schaltet weg von RTL und Pro7. Schaut euch an, wie es in Afrika, China oder sonstwo aussieht und auf einmal bildet fernsehen wieder.

Was ihr versäumt, wenn ihr euch mittels Dokumentationen bildet, habe ich gerade bei Sichtung der offiziellen „Dschungelcamp“ Webseite für euch ausgegraben:

Wem sonst vom Zuschauen der ekeligen Dschungel-Prüfungen ganz flau im Magen wird, benötigt für folgendes Schreiben noch viel stärkere Nerven. Diese Zeilen sind nämlich an Peinlichkeit und Arroganz wirklich nicht zu übertreffen – also mal wieder ganz Mr.Wichtig-Wendler-like…

Der selbst ernannte „König des Pop-Schlagers”, ganz realistisch gesehen, eher in die Kategorie C-Promi einzuordnen, sieht sich selber in höheren Sphären schweben und findet sich zu erfolgreich für den Dschungel – Würg! Ein gesundes Selbstvertrauen schön und gut, aber wenn das mal nicht an Realitätsverlust grenzt…!

Wer nicht mitmacht, wird runtergemacht. Eben noch ein Superpromi, mit dem geworben wurde, und bei einsetzen der Kritikfähigkeit löst man nur noch einen Würgreflex aus.

Auch Andere werden – bei Absage – schnell vom Promi zur Billig-Blondine

Porno-Schreck und Busenmacherwitwe Tatjana Gsell (39!) hatte bereits für „Ich bin ein Star- Holt mich hier raus!“ unterschrieben. Jetzt zieht die Billig-Blondine den Schwanz ein und sagt ihre Teilnahme für das Dschungelcamp kurzfristig ab.

Dem Sender ist klar, dass die beiden „Absager“ mit der Absage weder ihren Charakter noch ihre künstlerischen Fähigkeiten verloren. Sie sind die selben Menschen wie vorher – nur der Billigsender RTL verändert seine Berichterstattung. Billig, widerlich.

Braucht ihr noch mehr Gründe von diesem „Brot und Spiele“-Sender weg zu schalten?

Schaut Dokus und meidet bildungsfernes Fernsehen!

Die Qual der Wahl – Parteienlandschaft 2011 in Deutschland

Es ist „reizende“ Tradition, dass ich periodisch meine Gedanken zur aktuellen Landschaft politischer Parteien in Deutschland festhalte. Diesmal wird die Betrachtung etwas gröber, da ich die Tagespolitik, wie Stuttgart 21 etc, weitgehend aus diesem Artikel heraus halten werde.

Fangen wir mit der CDU an: Die CDU stellt auf Bundesebene die derzeit stärkste Partei. Die „Christlich Demokratischen Union“ hat sich leider weitestgehend von den im Namen verankerten christlichen Werten verabschiedet. Vielleicht sollte sie sich umbenennen in „Club Der Unternehmen“, ein Spottbegriff den ich erstmals um 1970 herum in der Schule aufschnappte. Die Politik der CDU steht für Tradition im Sinne von „Stabilität der Wirtschaft“ – auch auf Kosten der Menschen dieses Staates. Die Belange der Menschen wandern nur dann in den Fokus, wenn damit der Wirtschaft gedient wird. Diese Partei sollte für Arbeiter und Angestellte eigentlich unwählbar sein.

Als nächstes kommen wir mal – weil sie mit in der Bundesregierung sitzt – zu der FDP. Die FDP. Die Freie Demokratische Partei ist die Partei der neureichen Emporkömmlinge, die mit aller Macht schnell nach ganz oben wollen. Tradition und alte Werte gelten hier wenig. Grösstes Problem der FDP ist, dass sich viele FDP-Mitglieder (in völliger Selbstüberschätzung) als intellektuelle Elite des Landes ansehen und aufgrund dieser Überheblichkeit teilweise massivste Fehlentscheidungen treffen. Für Intellektuelle sowie Arbeiter und Angestellte absolut unwählbar.

Ebenfalls zur derzeitigen Bundesregierung gehört die gern (im Norden) vergessene CSU. Die Christlich Soziale Union ist weitestgehend von den Zielsetzungen mit der CDU gleich zu setzen, allerdings gibt es einen grossen Unterschied: Die CSU ist bundesweit ausschliesslich in Bayern vertreten und ist aufgrund einiger lokaler Besonderheiten aggressiver aber auch weltabgewandter als die CDU.

Kommen wir nun zu den Grünen. Die Grünen waren einmal die Partei der alternativen Menschen, die es gut mit uns und dem Planeten meinten. Diese Zeiten sind allerdings lange vorbei. Heute sind die Grünen die Partei, die hinter sich diejenigen versammelt, die einmal um die halbe Welt in den Urlaub fliegen (damit die CO²-Bilanz versauen), SUVs fahren und als „modernen Ablaß“ die Grünen wählen. Mit echter „grüner Politik“ haben die Grünen leider schon lange nichts mehr zu tun. Aufgrund dieser Lebenslüge: Für alle Bevölkerungssschichten damit unwählbar.

Kommen wir zu den armen Wichten, der SPD. Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands rekrutierte ihre Wähler ehemals aus den Reihen der „einfachen“ Menschen. Arbeiter und Angestellte waren eine feste Bank an Stammwählern. Das Problem der SPD kann man an einem Namen festmachen: Gerhard Schröder. Der Altkanzler Schröder punktete bereits auf Landesebene mit besten Kontakten zur Wirtschaft, welche er als Kanzler auch auf Bundesebene für seine Partei ausbaute und nutze. Dabei wurden leider die ehemaligen Stammwähler nicht nur vergessen, sondern auch verraten. Mit dem Weggang Schröders steht die SPD nun vor dem nichts. Die Kontakte zu den Unternehmen sind mit Schröder gegangen – der Kontakt zu Arbeitern und Angestellten ist immer noch massiv gestört und nicht wieder hergestellt.

Als Folge der Erosion der SPD sind in Deutschland zwei neue Parteien entstanden, die für mich die beiden einzig wählbaren sind, und in meinen Augen einige Gemeinsamkeiten haben, zu denen ich am Ende noch etwas schreiben werde.

Die Partei „Die Linke“ ist entstanden aus der Verschmelzung von Resten der PDS sowie der WASG. Typischerwiese wird der Linken vorgeworfen auch ehemalige PDSler in den Reihen zu halten – dass auch CDU und SPD ehemalige PDSler mit Kusshand aufnehmen wird gern ignoriert. Die Linke hat das Problem, dass sie und ihre Ziele von den (konservativ berichtenden!) Medien entweder ignoriert oder gar verunglimpft wird. Die Linke steht historisch für die Rechte der kleinen Menschen, wird aber von ihrer Klientel (durch Einfluss der Medien) nicht identifiziert.

Als letzte Partei erwähne ich hier die Newcomer der politischen Landschaft. Die Piraten haben – im Gegensatz zu den anderen Parteien – keine Wählerschaft, die sich aufgrund der gesellschaftlichen Stellung mit den Zielsetzungen der Partei identifizieren, sondern aufgrund einer freiheitlich-demokratischen Orientierung. Insofern würde ich persönlich (sicherlich übertrieben) die Piraten als Partei zum Schutz der Grundrechte bezeichnen. Rekrutierten sich die Piraten ehemals als „Internetpartei“ aus den Reihen der Computerfreaks, so haben sie mittlerweile den Sprung in die Gesellschaft geschafft. Ich prognostiziere den Piraten – solange die etablierten Parteien in Deutschland so massive Probleme mit der Interpretation der Grundrechte haben – eine stets wachsende Wählerschaft.

Nun noch zu der Gemeinsamkeit zwischen Piraten und Linken: Im krassen Gegensatz zur CDU, die vor allem ein schweigendes Wahlvolk „gezüchtet“ hat, sind die Wähler der Linken und der Piraten deutlich aktivere Menschen. Anhänger dieser Parteien haben noch persönliche Ziele, welche sie innerhalb und mit Hilfe der Partei versuchen zu erreichen. Diese – generell – zu begrüssende Eigenschaft der Mitglieder schafft allerdings im Bereich Konsensbildung Probleme, da sehr viele unterschiedliche Bedürfnisse „unter einen Hut“ gebracht werden müssen. Dieses wird gern als „zerstritten“ interpretiert, ist aber am Ende nur ein Zeichen für demokratische Parteien deren Mitglieder sich am Prozess der politischen Meinungsbildung aktiv beteiligen.