Auch finanziell können wir Deutschen von Fukushima lernen

Energiekonzerne machen gewinne, grosse Gewinne, dennoch gibt es Dinge die in deren Etat nicht vorgesehen zu sein scheinen:

Der Betreiber des havarierten Atomkraftwerks im japanischen Fukushima hat staatliche Hilfe beantragt. Der Konzern brauche die Unterstützung, um die von dem Unfall Betroffenen zügig zu entschädigen.

„Es ist extrem schwierig, Mittel zu besorgen“, heißt es in der Stellungnahme, mit der Shimizu den Antrag auf Staatshilfe begründete. Tepco muss demnach allein rund 8,75 Milliarden Euro aufbringen, um die ausgefallene Stromproduktion in Fukushima über Öl-Kraftwerke aufzufangen.

Quelle FAZ. Ein weiterer Beweis, dass Gewinne privatisiert, Verluste solidarisiert werden.

Wie sieht denn die Rechnung für Deutschland aus? Haben EON, ENBW, RWE und Vattenfall genügend Rücklagen um die Kosten so eines Unglücks deckeln zu können? Ich meine wirklich alle Kosten! Oder sieht es auch bei uns so aus, dass die Aktionäre über all die Jahre ihre Dividenden gezogen haben (die Bildung von Rücklagen schmälert die Dividende!) aber im worst case der Staat (wir Bürger) zur Kasse gebeten werden.

Wetten nehme ich nicht an – es sei denn ich darf auf Staatshilfe tippen 🙂

Warum ich – und nicht nur ich – ein Siegertyp bin

Tolle und überhebliche Headline, oder? Aber mal ganz ehrlich: Ich bin saustolz, dasss ich (gemeinsam mit meiner Prinzessin!)  heute vor genau einem Jahr mit dem Rauchen aufgehört und tatsächlich durchgehalten habe.

Mein Dank geht an die Prinzessin, denn ohne sie hätte ich das wahrscheinlich wieder nicht durchgehalten. Wie heisst es so schön: Hinter jeden erfolgreichen Mann steht eine starke Frau.

Statistische Eckdaten: Verlust für die Zigarettenindustrie (Werte für die Prinzessin und mich addiert): Über 20.000 Zigaretten – gespartes Geld: Über 4.500 Euro!

Und trotzdem bin ich gegen Rauchverbote!

Der Beruf des Soldaten, Befehle und die Gorch Fock

Diese „Sache“ auf dem deutschen Segelschulschiff Gorch Fock hat bestimmt jeder mitbekommen. Dort zur Ausbildung befindliche Offiziersanwärter(!) sollen – laut Tagesschau:

viele Soldaten hätten „unmittelbar nach dem schmerzhaften Verlust der Kameradin“ nicht mehr in die Takelage klettern, andere hätten überhaupt nicht mit der „Gorch Fock'“ weiterfahren wollen.

Ja, liebe Offiziersanwärter: Willkommen im Berufsstand des Soldaten. Da haben diese Flachfeilen von Zivilversagern Richard Gere in „Ein Offizier und Gentleman“ in seiner schicken Uniform gesehen und wollten nun auch so ein toller Typ sein?

Ein Offizier hat Vorbild zu sein – er hat (wie jeder Vorgesetzte!) selbst mehr als das zu leisten, was er von seinen Untergebenen verlangt. Dazu gehört: Unter allen Umständen Befehle auszuführen (es sei denn dieser Befehl verletzt Gesetze, Menschenwürde oder ähnliche Ausnahmen). Und da kommen diese Sonnenbank-Schwuchteln an und jammern weil ein Kamerad gestorben ist? Wird demnächst die Grundausbildung abgebrochen, weil ein Kamerad blutige Blasen vom Marschieren hat?

Ob man diese Vorgänge als Meuterei bezeichnen muss, wo eine blosse Befehlsverweigerung reichen würde, kann ich nicht entscheiden – ich war ja nicht dabei. Allerdings halte ich die Kritik der Weicheier für bemerkenswert:

In dem Brief des Wehrbeauftragten ist demnach auch von massivem Druck der Ausbilder die Rede. Den Kadetten sei gedroht worden, nicht mehr Offizier werden zu können, wenn sie nicht in die Takelage kletterten. Es seien Sätze gefallen wie „wenn Sie nicht hochgehen, fliegen Sie morgen nach Hause“

Wieso fliegen? Soll der Steuerzahler auch noch den Flug bezahlen? Ist eine Schwimmweste nicht preiswerter?

oder „geben Sie Gas, stellen Sie sich nicht so an“, zitiert die „Mitteldeutsche Zeitung“ aus dem Schreiben.

Wie oft wird dieser Satz wohl in Deutschland ausgesprochen. Wollen wir da jedesmal das Amtsgericht bemühen? Natürlich haben diese Offiziersanwärter die Arschbacken zusammen zu kneifen und den Dienst zu versehen. Geheult wird nach Dienst. Oder wird jeder Einsatz nun sofort abgebrochen, wenn es den ersten verletzten gegeben hat?

Die in dem Bericht erwähnte sexuelle Belästigung ist harter Tobak, das ist nicht zu entschuldigen. Aber dennoch frage ich mich, was für weichgespülte Bioeier da als Offiziere die Befehlsgewalt für ehrlich ihren Dienst verrichtende „untere“ Dienstgrade erwerben wollen.

Solche Erste-Geige-Versager kann man doch – sollte es ernst werden – nur bei erstbester Gelegenheit mittels „friendly fire“ entsorgen, damit der Rest der Truppe eine ehrliche Überlebenschance hat.  SOLCHE Offiziere hatten bei uns in der Einheit den Matrosen die Betten gemacht. Dafür hätte unser Spieß schon gesorgt 🙂 Und wir haben uns nicht beschwert, wir Idioten.