Es gibt noch Menschen mit Arsch in der Hose

Ja, ich habe Bekanntschaft mit einem Menschen mit Arsch in der Hose gemacht. Das dumme ist nur: Dafür hat er kein Hirn in der Birne.

Was war passiert: Ein Lieferant versorgt mich mit falschen Terminen bezüglich zur Verfügung stellen von Standleitungen. Mein Kunde verlässt sich auf diese – von mir weiter gegebenen – Termine. Die Termine werden nicht gehalten, mein Kunde muss Umzug (inkl. seines Rechenzentrums etc) verschieben. Es entstehen Kosten von ~13.000€ aufgrund der nicht einhaltbaren Termine, die mir mein Vorlieferant mehrfach per Mail bestätigte.

In der Folge verlangt mein Kunde – was nur legitim ist – dass ich (als sein Lieferant) ihm den Schaden ersetze. Ich leite diese Forderung an meinen Lieferanten weiter und muss in den Rechtsstreit gehen. Gerade letzte Woche bekam ich das Protokoll der Verhandlung auf den Tisch.

Zeitgleich erhalte ich eine Mail an meinen Firmenaccount, ob ich nicht mal Lust hätte mit dem Vertriebler mal ein Bierchen trinken zu gehen, der mir – aufgrund unhaltbarer Ankündigungen seinerseits – den ganzen Stress eingebrockt hat.

Sorry Junge, mit dir trinke ich kein Bier auch wirst weder Du noch deine Firma von uns jemals wieder einen Auftrag bekommen. Ihr seid als Lieferant sowas von gestorben. Gerade bei Standleitungen gibt es einiges an Wettbewerb – und das 100MBit irgendwie immer 100MBit sind, unterscheidet man in Sachen Qualität und Zuverlässigkeit.

Merke: Meine Kunden verärgere ich am besten noch selbst, da brauche ich keine externe Hilfe.

Alice und o2, was macht ihr für einen Blödsinn? @Alice_de

Am 19.08.2010 hat o2 seinen Kunden bewiesen, wie billig der Netzaufbau ist. Eine einzelne Lokation fällt aus, und der „Single point of failure“ – etwas dass jeder Techniker zu vermeiden sucht – sorgt dafür, dass über Stunden jegliche Mobilkommunikation für Hansenet- und o2-Kunden buchstäblich ins Wasser fiel.

Nun kommt eben über Twitter die offizielle Meldung von des Hansenet-Marketing (oder schon Telefonica?) rein:

Die Netzstörung am 19.8. im Raum HH tut uns leid. Als kleine Wiedergutmachung simsen alle Alice Mobile-Kunden am 4.+5.9. in D kostenlos!(AL)

Was bitte soll denn das? Ich zum Beispiel werden an den beiden Tagen wahrscheinlich gar nicht in Deutschland sein. Also geht diese Art von „Wiedergutmachung“ voll am Verbraucher vorbei.  Wenn wir uns mal die realen Kosten anschauen, die dem Carrier bei Telefonaten und SMS entstehen, so ist dieses Angebot im Millicent-Bereich angesiedelt. Die Aufrechterhaltung der Infrastruktur kostet Geld. Die Nutzung derselben ist Pippifax.

Auch muss die Frage erlaubt sein, wem ein echter Schaden entsteht, wenn das Mobiltelefon nicht nutz- und erreichbar ist. Wenn wir diese Personengruppe einmal als „Geschäftleute“ und „mobile Internetuser“ definieren und diese in Relation bringen mit der Klientel „SMS sendende Kunden“, haben wir welche Übereinstimmung dieser beiden Kundengruppen? 5%? Vielleicht?

Aber es liest sich toll, wenn Alice schreibt: Wiedergutmachung. Leider völlig am Geschädigten vorbei wieder gut gemacht, als wenn ich Werner eine Ohrfeige haue und Beate dafür Schmerzensgeld zahle. Vielleicht sollte Hansenet einmal Gedanken um Nutzstrukturen machen und in Sachen Marketing etwas kleinere Brötchen backen.

Warum der kleine Franzose lästern darf

Sarkozy äußerte starke Zweifel an dem Sinn von Angela Merkels Plan. „Ein Sparpaket nach dem anderem führt in die Rezession“, sagte er nach einem Bericht der Zeitung „Le Figaro“ während einer Kabinettssitzung. Er sei skeptisch, dass sich die geplante Steuer für Passagiere, die von deutschen Flughäfen starten, durchsetzen lasse. Zudem bezweifle er, dass durch die vorgeschlagene Finanztransaktionssteuer so viel Geld eingenommen werde wie geplant.

schreibt der Spiegel und ich stelle fest: Sarkozy hat den Geschichtsunterricht nicht – wie unsere Bundeskanzlerin – geschwänzt. Er erinnert sich daran, was mit Regierenden passieren kann wenn man sich zu grosse Teile des Volkes zum Feind macht und das gesamte System in Frage gestellt wird.

Guillotine

Creative Commons - Thx to Augapfel

Unsere bleierne Kanzlerin verteidigt aber weiterhin ihre Griff ins Klo:

Sie werbe dafür, „das jetzt so zu nehmen, wie es ist, und das erst einmal in die Realität umzusetzen“, sagte sie. Es gebe Kritik von allen Seiten, das habe sie aber auch erwartet, sagte Merkel auf einer Veranstaltung des CDU-Wirtschaftsrates. Aber das Sparprogramm zeichne sich dadurch aus, „dass es nicht nur spart, sondern ein Zukunftsprogramm ist“.

Genau: Wir machen das jetzt „erstmal“ so, denn dann kommt die Fußballweltmeisterschaft und bis das dann vorbei ist hat das Volk auch diese Kröte geschluckt. ALLE Seiten kritisieren, aber die Kanzlerin bleibt in Deckung und sitzt es aus, so wie es ihr der Mentor Birne Kohl beibrachte.

Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden

Frau Merkel: Haben Sie diese Worte schon mal gehört? Vielleicht sogar selbst ausgesprochen? Aber wahrscheinlich liegt es direkt am Kanzleramt, dass man sich in dieser Stellung nicht mehr an sein geschwätz von gestern erinnern kann.