Stuttgarts Polizeichef spürt die Demokratie im Nacken

Stuttgarts Noch-Polizeipräsident Siegfried Stumpf hat gerade mit den Realitäten der Demokratie zu kämpfen. Hatte er unter Mappus noch Narrenfreiheit und brauchte keine Konsequenzen zu befürchten, wenn er mit Schlagstock und Wasserwerfer Schüler und erwachsene Wähler versuchte zu disziplinieren, so schlägt ihm der Regierungswechsel in Baden-Würtemberg mit aller Kraft ins Gesicht:

Nach wenigen Minuten steht der erste Mann wutentbrannt auf. „Den Typen brauchen wir nicht mehr“, ruft er und knallt die Kirchentür hinter sich zu. Der Typ, der vorne steht, ist Stuttgarts Polizeipräsident Siegfried Stumpf. In der Hospitalkirche wollte Stumpf am Dienstagabend über Sicherheit und die Rolle der Polizei im gesellschaftlichen Leben reden.

Doch mit dem Wechsel an der Regierung gerät er wegen des Einsatzes nun unter Druck. Grün-Rot drängt auf seinen Rückzug.

Quelle TAZ. Nun rächt sich Stumpfs hündische Ergebenheit für den Ex-Ministerpräsidenten, für den er wahrscheinlich den Kopf hin hielt und die Verantwortung für den polizeilichen Gewaltexzess gegen Stuttgart 21 Gegner am 30.09.2010 übernahm.

Schlußendlich scheint sich in Baden-Würtemberg doch noch alles zum besseren zu wandeln. Hoffen wir, dass es so bleibt und kein kurzes Strohfeuer ist. Denn es bleibt noch genug zu tun!

BaWü schliesst sich Elfenbeinküste an

Wer sich von uns gerade an den Kopf fast, weil in der Elfenbeinküste der abgewählte Präsident mit der Armee dazu überredet werden muss, seinen Posten zu räumen, kann die Hand gleich oben lassen.

Denn solche Anwandlungen von Machtgeilheit gibt es in Baden-Würtemberg auch. Die abgewählten Schwarz-Gelben klammen sich an Macht und Geld:

Sie haben die Landtagswahl verloren, doch im Energiekonzern EnBW wollen CDU und FDP die Kontrolle behalten. Die Noch-Minister Goll und Rau planen, weitere fünf Jahre im Aufsichtsrat zu bleiben – ein Affront gegen die neue grün-rote Regierung.

Quelle: Spiegel. Jawoll – da weiss man doch, was man von unseren Politikern zu erwarten hat. Manchmal könnte ich mir den Einsatz der Bundeswehr im Innern vorstellen. Brauch ich aber nicht, es gibt ja immer noch das Grundgesetz und den §20. Oder – wie in Elfenbeinküste – ein bisschen Nothilfe durch UN-Truppen.

So sieht Demokratie im Ländle von Mappus aus – aber tröstet euch, das ist kein lokales Problem. So sind sie alle…

Wieder bekommt Vattenfall aus Schweden an die Backen

Nachdem Vattenfall Deutschland bereits vor knapp 2 Jahren Ärger mit dem schwedischen Mutterhaus hatte (als der Staatskonzern kritisierte, dass Vattenfall Deutschland zu wenig umweltfreundlich sei) kommt die Keule auf Schweden nun aus einer anderen Ecke. Den Schweden sind die Deutschen Manager zu geldgeil:

Weil der Energiekonzern an entlassene deutsche Spitzenmanager hohe Abfindungen gezahlt hat, kommt es in Stockholm nun zu einem parlamentarischen Nachspiel. Auch die Regierung zeigt sich empört.

Ich finde, dass diese Vorgänge ein deutliches Zeichen dafür sind, dass gewisse Unternehmungen einfach nicht in private Hände gehören.

Ich freue mich, dass meine Tochter als Austauschschülerin 2012 wohl ein paar Monate in Schweden weilen wird. Da kann sie echt was lernen. Nicht deutsche Geldgeilheit sondern schwedische Sozialkompetenz  und -verantwortung ist es, was ich meinen Kindern mit auf den Weg geben möchte.