Guttenbergs Nerven liegen blank

Wie gut ein Mensch in seinem Fach ist, stellt sich immer erst heraus, wenn er unter Belastung „funktionieren“ muss. So wie man den Kreislauf mit einem Belastungs-EKG testet. Dies ist zum Beispiel etwas, dass die Offiziersanwärter auf der Gorch Fock lernen müssen.

Aber unser Gebirgsjäger (hatte der nur Küchendienst – der ist doch eine Schande für seine Waffenfarbe) und Selbstverteidigungsminister, hat gezeigt wo seine Grenzen liegen: Wenn er die Schuld nicht mehr auf andere abwälzen kann, sondern er selbst direkt Stellung beziehen muss. Wenn der Freiherr ausgerechnet in seiner  Paradedisziplin „Umgang mit der Presse“ – das Fach indem er bislang stets brillierte – voll auf die Schnauze fliegt, ist das ein ernstes Zeichen. Guttenberg hatte eine einige Journalisten zu einer Pressekonferenz eingeladen, während die Bundespressekonferenz sich erklären liess, welche Prinzenpaare sich in Deutschland rumtummeln.

Die Bundespressekonferenz ist ein Verein von rund 900 deutschen Parlamentskorrespondenten. Sie veranstaltet drei Mal in der Woche die Regierungspressekonferenz, in der der Sprecher der Bundesregierung und die Sprecher der Ministerien zu allen Themen von politischem Interesse befragt werden können.

Quelle Handelsblatt. Da hat sich der Gutti sicherlich ein paar negative Punkte bei so manchem Journalisten abgeholt. Aber die (plumpe?) Entschuldigung folgt auf dem Fusse:

„Leider wird es gerade in meinem Ressort immer wieder Ereignisse geben, die einen gesetzten Zeitplan durcheinanderbringen“, schreibt Guttenberg.

Wieder einmal zieht er die „Ich bin etwas besonderes und habe mehr Rechte als alle Anderen“-Karte.  Typisch „von“

Sauerland DARF nicht abgewählt werden

So charmant ich die Idee finde, dass der Duisburger Oberbürgermeister abgewählt wird, so sehr bin ich dagegen. Denn dies würde den goldenen Handschlag bedeuten. Ganz zum Schluss würde sich Adolf Sauerland – als in meinen Augen Mitschuldiger an 21 Toten über 500 Verletzten und ungezählten Traumatisierten – die Hände reiben und sich schlapp lachen.

Rücktritt (Spiegel):

Weil das Landesbeamtengesetz in Nordrhein-Westfalen einen Rücktritt aus politischen Gründen nicht vorsehe, müsste Sauerland einen Antrag auf Entlassung stellen. Wer das aber tut, „verliert sämtliche Ansprüche auf Dienstbezüge und Versorgung“, zitiert die „Neue Presse“ aus Hannover Heinz Wirz, den Justiziar des nordrhein-westfälischen Steuerzahlerbundes.

Abwahl(Welt):

Am lukrativsten für den Politiker wäre es, wenn er durch einen Bürgerentscheid abgewählt werden würde. Das käme einem goldenen Handschlag gleich. Bis 2015 würde er 71 Prozent seiner letzten Bezüge als Oberbürgermeister von gut 10.709,29 Euro erhalten, also rund 7600 Euro. Danach würde er „eine Luxusrente erhalten“, heißt es beim Bund der Steuerzahler.

Schmeisst ihn aus dem Fenster, verbuddelt ihn im Hof, wendet die chinesische Wasserfolter an, aber BITTE werft ihn nicht raus und steckt im auch noch als Belohnung für seine Ignoranz, Verantwortungs- und Rückgratlosigkeit diese Mengen Geld in den Arsch.  Wie lange muss ein Hartz-IV Empfänger, der keine Schuld auf sich geladen hat(!), mit soviel Geld auskommen?

Ich bitte Herrn Sauerland NIEMALS in meine Nähe zu kommen (ich verspreche Duisburg zu meiden – fällt ja nicht soo schwer). Ich würde ihm ZU gern richtig kräftig in den Arsch treten (mehr traue ich mich nicht zu schreiben). Wie soll ich meine Kinder Anstand lehren, wenn unsere führenden Politiker ein so unanständiges Vorbild präsentieren?

Kratz mich, beiss mich, gib mir Tiernamen

Manchmal könnte ich die Vertreter der Presse einfach nur wegen abgrundtiefer Dummheit windelweich schlagen.  Hat die Presse eine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft? Oder sollte man besser fragen „hatte“ – denn dann wäre die Antwort „ja“. Aber dieser Verantwortung stellen sich die Vertreter des Qualitätsjournalismus schon lange nicht mehr. Es geht nur noch um Quote und die Verantwortung liegt nicht gegenüber der Gesellschaft sondern der Griffigkeit der Schlagzeile.

Der Spiegel – das ehemalige Nachrichtenmagazin – überschreibt einen Artikel mit

„20-Cent-Killer“ soll Freundin schwer verletzt haben

HALLO! „20-Cent-Killer„, das macht doch was her. Da ist man nicht mehr der Unbekannte 17-Jährige, sondern man hat sich einen Namen gemacht. Endlich hebt man sich von der Masse der Jugendlichen und Heranwachsenden ab.

Wenn also auch Du aus der Anonymität herauswachsen möchtest und Du es nicht geschafft hast bei Bohlen Demütigungsshow einen Auftritt zu bekommen: Werde zum Mörder! Die Medien machen den Rest – Du wirst zum „Star“.

Wenn Du dann aber vor dem Richter stehst – und das wirst Du, dann bist Du wieder nur ein kleiner Mörder oder Totschläger und wirst danach beURTEILT. Da gibt es keinen Bonus für besonders tolle Namen. Und im Knast sind Menschen die Frauen schlagen auch nicht gerade besonders hoch angesehen – da nutzt der tolle „Medienname“ auch nichts.

Aber so ist das halt bei den Medien. der Verfasser des Spiegelartikels mit dem Kürzel „ala“ darf sich ab sofort mit acht Flaggen schmücken. Wenn er damit fertig ist, kann er sich bei Frau Dyfa informieren, welche Schlagzeilen wir ebenfalls nie wieder sehen wollen.