„Das Netz“ muss neutral bleiben. Über Klo- und Wertpapier.

Ich mache es ja eigentlich nie, aber hier mal die Ausnahme: Ich mache Werbung. Werbung für die „Initiative Pro Netzneutralität„. <<- Auf den Link klicken und mitmachen!

Markus Beckedahl beschreibt die Aktion in seinem Blog Netzpolitik.org. Ich schrieb gestern bereits kurz über die Wichtigkeit der Netzneutralität – gerade für die Benutzer. Technikfreaks und Nerds werden sich zu helfen wissen, aber der normale Nutzer wird die Arschkarte am goldenen Band überreicht bekommen – wenn er keine „Premium-Dienste“ zahlt, die heute zum normalen Umfang der Netznutzung gehören. Was Netzneutralität angeht, so gehört Google seit kurzem zu den bösen Gestalten, die es Geschäftemachern (wie sie letztendlich selbst einer sind..) ermöglichen das Netz auf eine asoziale Art zu monetarisieren.

Heute sind alle Dienste im Netz gleich:

  • Mail
  • Newsreader
  • Webseiten aufrufen
  • Dateien übertragen
  • Mittels VoIP mit Verwandten sprechen und per Webcam sehen
  • Song hören
  • Updates runterladen
  • Videos anschauen

Was aber, wenn all dies besonders fakturiert wird. Wenn der Netzbetreiber sich die Leitung nicht nach Datenmenge und Bandbreite, sondern nach genutztem Protokoll bezahlen lassen will?

Wenn das Microsoft-Update auf einmal viermal so lange braucht, weil der Netzbetreiber diese Art von Daten bremst? Oder wenn Großeltern mehr für das Internet zahlen müssen, wenn Sie mittels Skype telefonieren wollen? Wird die Email in die USA teurer sein, als die Mail ans Finanzamt?

Wir zahlen die Netzbetreiber dafür, dass sie und Bandbreite zur Verfügung stellen – was wir damit machen, ist denen egal. Es hat dem Papierverkäufer auch egal zu sein, ob ich auf dem erworbenen Papier eine teure Patentschrift schreibe oder mir dem Popo abwische. Denn so wie das Papier Papier bleibt – egal wie ich es nutze – bleibt ein IP-Paket ein IP-Paket. Es wird nicht zu wertvoller, nur weil es andere Inhalte transportiert.

Persilschein für Piraten?

Meine schizophrene Einstellung zu den Piraten habe ich schon mehrfach thematisiert und wieder schaffen es die Freibeuter der Politik ihre eigenen Ansprüche mit den Füssen zu treten.

Als ein alter Hase in Sachen elektronischer Kommunikation ist es für mich eine soziologische Gesetzmässigkeit, dass Menschen ab einem gewissen Grad Anonymität anfangen die Sau raus zu lassen. Wer das Usenet kennt, wird mir zustimmen, dass Menschen ohne Namen dazu neigen zu trollen und jedwede konstruktive Arbeit zu behindern oder gar zu blockieren. Nicht umsonst gilt immer noch der Spruch „Dazu stehe ich mit meinem Namen“.

Anonymität und ein Recht auf diese hat Sinn, unbestritten! In Momenten, in denen Menschen sich eventuell in einer Opferrolle befinden können. In diesen Bereichen soll Anonymität vor Folgeschäden und Nachstellungen schützen. Aber im normalen Leben brauche ich keine Anonymität vor den Menschen mit denen ich gemeinsam etwas erarbeite.

Im normalen Zusammenleben allerdings möchte ich mich aber lieber mit verifizierbaren Menschen, als mit „Hurselpeter25“ oder „Pirouettenweib12“ austauschen. Menschen über die ich mich mit anderen austauschen kann, und dabei sicher bin, dass wir uns nachweislich über die selbe Person unterhalten. Gerade in der Politik ist dies absolut wichtig.

Was wäre, wenn sich die Familienministerin Zensursula nennt und – nachdem sie Arbeitsministerin – wurde ihren Nicknamen in Bienenwachse ändert? Ist sie auf einmal ein anderer Mensch geworden? Darf ein Mensch mit politischer Verantwortung seine „dunkle“ Vergangenheit einfach abstreifen?

Oder wird die Piratenpartei mit ihrem (in meinen Augen) Anonymitätsschwachsinn zu einer FDP der Nerds, in der ehemalige Verbrecher schwuppdibupp auch Ehrenvorsitzender werden dürfen. Gerade wir Deutschen sollten zu unseren Altlasten stehen. Wir haben eine Geschichte, die uns lehren sollte dass man auch zu den taten der Vergangenheit stehen sollte. Wie könnte ein Pirat kritisieren, dass z.B. Altnazis den Verfassungsschutz aufbauten, wenn heute Instrumentarien der Reinheit aufgebaut werden.

Nur wer keine weisse Weste hat, braucht ein Recht auf Persilschein.

Liebe Piraten, ihr solltet aufpassen, wen ihr in eure Reihen aufnehmt – es sind jetzt schon zu viele Trolle und Wichtigtuer unter euch und nur diese brauchen die Anonymität in diesem Zusammenhang.

Android 2.1 für Motorola Milestone – das Warten endet

Great news – the Milestone 2.1 upgrade begins its roll out in Germany today! Up to 9 home screens, live wallpapers and added security for exchange server users are just some of the enhancements you can expect. Watch this space for further upgrade news! (Motorola Facebook)

Das hält uns jung. Es ist schon irgendwie ein wenig schräg, dass man sich auf ein Softwareupdate eines Telefons freut. Macht das Sinn? Neuere, bessere Software für ein TELEFON? Wird man dann seltener ein Besetztzeichen hören?

Um verstehen zu können, dass diese Information tatsächlich eine Meldung wert ist, muss sich zweier Tatsachen bewusst sein:

  1. Moderne Smartphones (wie das Milestone) sind eher Kleincomputer die auch telefonieren können, als „dumme“ Telefone
  2. Manche Nutzer von Smartphones (und gerade die des Motorola Milestones) sind sogenannte Freaks oder Hacker oder Nerds oder Geeks oder wie immer man sie nennen will.

Es ist also wie früher: Die – nicht mehr pickligen – Freaks rüsten ihre Spielzeuge auf. Aber was erwartet denn den Nutzer des neuen Google-Betriebssystems? Es sind vor allem Kleinigkeiten – aber sind es nicht gerade diese Schmankerl die den Unterschied zwischen „benutzbar“ und coolem Spielzeug ausmachen?

  • Voice to Text. Das heißt Textfelder können durch Spracheingabe gefüllt werden. Dies kann recht brauchbar sein, aber in öffentlichen Räumen ganz gewiss auch zu bemerkenswerten Situationen führen.
  • Integration von Google Earth, inklusive der Möglichkeit durch die Map zu fliegen. (stelle ich mir witzig vor)
  • Bessere (breitere) Unterstützung des Telefonbuches, inklusive der Möglichkeit Kontakte aus Facebook zu integrieren.
  • Mehr als ein Gmail-Account – das kann sinnvoll sein für schizophrene Menschen, oder für sicherheitsbewusste Menschen
  • Verbesserte Wetterapplikation mit Unterstützung von standortbezogenen Wetterdaten
  • Interactive Wallpaper. Naja, chickerer Bildschirmhintergrund. Mal schaun ob das was taucht 🙂
  • 9 Homescreens (das sind die verschiebbaren Oberflächen)  anstelle der drei die die Android 2.0.1 bietet. DAS kann recht brauchbar sein, um seine Applikationen zu ordnen

(Quelle der Informationen..)

Nun starren wir alle gebannt auf unser Milestone und warten, dass uns unser Telefon mitteilt dass WIR nun updaten können. Denkt dran: Akku sollte voll sein und sucht euch besser ein WLAN 🙂