Ich mag Fahrzeuge mit Firmenlackierung

Viele Jahre durfte ich mit einem von meinem jeweiligen Arbeitgeber finanzierten PKW durch die Landschaft fahren. Freundlicherweise waren die Fahrzeuge stets „neutral“, sprich es waren keine Aufkleber oder Lackierungen mit „Dieser Führerscheinneuling fährt im Auftrag von…“, „Dieser asozialer Verkehrsteilnehmer wird vom freundlichen Handwerksbetrieb XYZ“, „Dieser Beinnaheunfall wurde ihnen von Klempnerei XYZ präsentiert“ oder gar „Wenn sie diesen Crashfahrer aushungern wollen, kaufen Sie nicht bei ….“.

Manchmal frage ich mich wirklich was für Vollidioten des persönlichen Marketings heutzutage mit einem Firmenwagen unterwegs sein dürfen. Da werden Spuren gewechselt, als wenn es morgen verboten wird, es wird in vierter Reihe geparkt oder was es an Aufdringlichkeiten sonst noch so geben mag. Der Kleinbus der auf der Autobahn drängelt, wäre er doch wenigstens von einem Bestattungsunternehmer, da wüsste man: Der hat’s nötig.

Achtet doch mal drauf, dass man „solche“ nicht auch noch unterstützt. Aushungern die Deppen

Ich hab „Hausmeister“ studiert

Es gibt Dinge, die gibt es gar nicht. Es fängt an mit den blödsinnigen Anglizismen, die wir uns von verschiedensten Marketingfraggels einreden lassen. Besonders im Marketing aber auch bei Berufsbezeichnungen findet der geneigte Humorist genügend Beispiele um sich austoben zu können. So wird der Großkundenbetreuer zum „Key Account Manager“ – liest sich auf der Visitenkarte gleich viel besser. Selbst Stadtwerke – die ja nun wirklich eher lokal tätig sind – pimpen ihre Großkundenbetreuer mittels Anglizierung zum „Key Account Manager“ auf.

Eine ganz besonders entzückende Stilblüte präsentierte mir meine Prinzessin, als Sie mir mitteilte, dass ihr Institut einen Studiengang für Facility-Management anbieten möchte. Mein erster Gedanke war: „Studierte Hausmeister, was es so alles gibt.“ Aber nachdem ich mal die Suchmaschine anwarf musste ich festellen, dass es tatsächlich den Studiengang „Facility Manager“ gibt. Ich bin verwirrt. Da wird der Beruf der Hausmeisters (den ich per se nicht als unehrenhaft empfinde!) aufgepimpt, indem man ihm den Namen Facility Manager überstülpt und dann kreiert man einen Studiengang mit eben dieser Berufsbezeichnung?

Also achtet darauf, wenn ihr einem Facility-Manager gegenüber steht, ob er einen grauen Kittel oder eine Krawatte trägt. Diejenigen mit einem Kittel haben Praxiserfahrung und wissen worum es geht ….

Die faulsten Mitglieder der deutschen Ministerriege

Das Amt eines Ministers oder Ministerin besteht nicht ausschliesslich aus Pressegesprächen mit denen man auch gern Marketing in eigener Sache betreibt. Dieses Amt impliziert auch, dass man die Interessen seiner Behörde (und der Bundesrepublik allgemein) in diversen Gremien vertritt. Die Welt hat nun eine Liste des auswärtigen Amts erhalten, aus der hervorgeht, wer unserer Minister bei wie vielen EU-Treffen nicht anwesend waren:

  • Rösler war laut AA im vergangenen Jahr bei keinem einzigen der für ihn relevanten EU-Treffen
  • Von der Leyen fehlte bei drei von vier Räten zur Sozialpolitik.
  • Brüderle nahm trotz Wirtschaftskrise nur an einem von fünf Wettbewerbsräten teil – einmal fehlte er allerdings wegen Schneechaos
  • Außenminister Guido Westerwelle (FDP) nahm an sieben von zwölf EU-Treffen teil

Ohne gefragt zu haben, kenne ich schon die Erklärungen dafür „Wichtige andere Termine“, „Vertreter noch besser informiert als ich“.

Aber warum nennt man diese Treffen denn dann Ministertreffen? Warum nicht gleich „Kaffee und Kuchen mit Mitarbeitern die in den Ministerien nicht vermisst werden“?

Man sollte der von der Leyen mal das Jugendamt auf den Hals hetzen. Ob einer Mutter, die so schlecht ihre Pflichten erfüllt, nicht ein zu schlechtes Vorbild ist. Sie ist doch so dafür, den Kindern ein Vorbild zu sein. Und selbst?