Bei uns unmöglich?

Ist es bei uns unmöglich, dass Manager aus Pleitefirmen sich ein schönes Leben aus Steuergeldern finanzieren?

Die Welt beschreibt den Fall von Joseph Cassano, der als Topmanager mitverantwortlich war für den Niedergang des US-Versicherers American International Group (AIG). Cassano trat zurück und wurde mit einer Abfindung von 34 Millionen US-$ „belohnt“, auch erhielt er NACH seinem Rücktritt einen Beraterjob, der ihm ein Einkommen von 1.000.000 US-$ monatlich einbrachte. Die Frage, wer denn nun das Geld aufbringt, um diese Niete zu finanzieren. Aber diese Antwort liefert die Welt gleich mit:

Die US-Regierung hatte AIG im September mit einem Notkredit über 85 Milliarden Dollar vor dem Kollaps gerettet.

Bei uns ist sowas NICHT möglich? Na, dann überlegt doch mal, wer dem „Herrn“ Georg Funke seine 560.000 Euro Altersruhegeld jährlich finanziert? Seid ihr sicher, dass da nichts von den Milliarden an Steuergeldern mit hineinfliesst?Fragt mal „Anneliese R. (65)“, die in der Hamburger Morgenpost berichtet, wie sie durch Bankberater 25.000 Euro verlor und von 600 Euro Rente im Monat lebt. Von diesen 600 Euro im Monat (7.200€ im Jahr) darf sie nun – als Steuerzahler – dem Herrn Funke seinen Lebensabend versüssen.

Wenn zwei das Gleiche tun…

ist es noch lange nicht das Selbe. An diesen alten Spruch musste ich denken, als ich eben in der Welt las, dass der Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt sich über eine Lohnforderung von 8% echaufiert:

Die Forderung der IG Metall ist aber gewaltig überzogen. In dieser Branche gab es auch während der letzten Jahre bereits Realeinkommenszuwächse

Ach, es gab „Realeinkommenszuwächse“, also wurde durch die Tarifabschlusse tatsächlich mehr als nur der Inflationsverlust ausgeglichen? Na Herr Hundt, da können sich die Metaller aber freuen, dass diese nicht – wie die Manager und Vorstände mit ihren armseeligen Lohnzuwächsen – mit einem Reallohnverlust begnügen müssen. (Wer hier Sarkasmus findet, darf ihn behalten!)

Aber Hundt stellt auch fest:

Vor 20 Jahren war die Stimmung viel aggressiver und militanter. Ich erinnere mich noch gut an den siebenwöchigen Streik in meinem Unternehmen im Jahr 1984

Mag das eventuell auch daran liegen, dass sich – durch Massenentlassungen und Abwanderung der Firmen ins Ausland (Globalisisierung HURRA!)  – die Arbeitnehmer ängstlicher verhalten und dass vielleicht auch die Arbeitnehmervertreter mittlerweile viel zu sehr an ihre kleinen Vorteile gewöhnt haben, als dass sie sicvh noch trauen sich mit ihren Arbeitgebern anzulegen?

Arrogantes, überhebliches, weltfremdes Pack

Sorry, aber als ein solches, möchte ich DIE Bahn-Manager bezeichnen, die behaupten:

Bahn-Chef Hartmut Mehdorn scheitert mit seiner Idee, 2,50 Euro extra bei Kunden am Schalter zu kassieren. Peanuts sind das, sagen Bahn-Manager

Sicher, wer ein Manager-Gehalt der Deutsche Bahn AG geniesst, der wirft mit den Hundert-Euro Scheinen nur so um sich. Wie weltfremd und Kundenverachtend sind diese herren denn bitte, dass Sie so weit weg sind, von den Bedürfnissen und Möglichkeiten ihrer Kunden? Aber:

Mehreinnahmen ohne große Mehrarbeit versprachen sich die Bahn-Manager von diesem Winkelzug. Von „weniger als 50 Millionen Euro pro Jahr“ ist die Rede.

 Ach, „weniger als 50 Millionen“ – na denn. Wieviele deutsche Unternehmen erwirtschaften denn überhaupt 50 Millionen Euro im Jahr? Das ist mal wieder der Beweis, dass diesen „Herren“ jeglicher Realitätsinn verloren gegangen ist. 

Quelle: Welt