E-Post ist so sicher, wie die Post Sachverstand besitzt

Einmal – nur ein einziges Mal möchte ich mit Profis arbeiten. Das der Dienst E-Post unbenutzbar ist, darüber schrieb ich ja bereits.

WIE grottenschlecht der Dienst allerdings wirklich ist, war mir in DIESEM Umfang allerdings noch nicht bewusst:

Soviel zum Thema Sachverstand bei der Post! LÄCHERLICH!!!!!

Danke an Marco, der mich auf diesen Brüller aufmerksam machte.

Was mich an Bestechung WIRKLICH nervt

Gerade schafft es wieder ein deutsches Unternehmen seine sozialen Fähigkeiten medial zu verwerten:

Die US-Börsenaufsicht SEC hat ausgerechnet, wie viel Geld Daimler im Ausland verdiente – mithilfe von Schmiergeld und teuren Geschenken an Staatsbedienstete. Erstmals nennt die SEC auch eine Gesamtsumme zu den Bestechungsgeldern. Der deutsche Konzern versucht einem Gerichtsverfahren zu entgehen. (Welt)

Es geht um Millionen und Milliarde – und es geht auch um Arbeitsplätze. Vor allem auch um die Arbeitsplätze bei den  Mitbewerbern, die sich nicht die Finger dreckig machen. Immer wieder höre ich das Argument:“Ja, andere tun das auch, da muss man mithalten“. Fürn Arsch! Gar nix muss man mitmachen. Meine Mutter sagte damals immer: „Und wenn alle in die Elbe springen, springst Du auch?“ Nee, lieber nicht.

Ich habe früher auch mal  in einer größeren Liga gespielt als jetzt. Und ich habe gelernt ansatzlos – und das auch mit leerem Magen zu kotzen. Das geht, wenn man bei einem potentiellen Kunden anruft, nach dem Status der Ausschreibung fragt und als Antwort zu hören bekommt:“ Ach Herr Reizzentrum, wir hätten das ja gern mir Ihrem Unternehmen gemacht. Ihr Produkt ist besser und Ihre Kompetenz hat uns überzeugt, aber $Mitbewerber hat die Herren Entscheider ein Wochenende auf einem Schloß in Irland mit Whisky abgefüllt – nun kriegen die den Deal“. Diese Sätze habe ich tatsächlich so hören müssen.

Ja werdet ihr nun sagen, der Typ ist ja auch echt ein Depp, wenn das so offensichtlich ist, warum stellt er eine Strafanzeige? Kann ich euch sagen: Mein damaliger Chef (huhu Benito) und ich haben lange überlegt und sind zu dem Schluss gekommen, dass wir unserem Business massiv schaden, wenn es herauskommt dass wir Bestechung angezeigt haben. Denn dann hätte unsere Firma an keiner Ausschreibung mehr ernsthaft teilnehmen können. Saubere Weste und gutes Gewissen machen auch Magenschmerzen.

DAS ist es, was mich an Bestechlichkeit so massiv nervt: Dass etwaige bessere Anbieter auch und gerade wenn sie bessere Leistung anbieten können, rausgekegelt werden. Und es soll mir keiner dieser Schlips-Ärsche erzählen, man könnte in einer gewissen Liga nicht ohne Vorteilsgebung arbeiten. Kann man! Wir haben es bewiesen. Aber es hat genervt, SO aus Deals rausgekegelt zu werden – und obiges Beispiel war kein Einzelfall. Ich könnte Geschichten erzählen – so bei einem Bier oder so ….

Modische Werbeformate

EIGENTLICH sind die Themen Mode, Livestil und TV ja von der wunderbaren Atomality besetzt, aber hier muss ich das Thema mal an mich reissen. Wie dem einen oder anderen Verfolger unserer beiden Blogs bekannt ist, verfolgt Atomality (ich weiss nicht warum!) DSDS und ähnliche Formate. Aber keine Bange, ihre Motivation liegt eher im Bereich „Satire“, denn im „Auch ich hätte eine Chance im Leben“.

Das Fernsehblog in der FAZ hat einen netten Artikel über die Verknüpfung von Onlinewerbung und die „Modell-WG“, in dem es über die unverhohlene Schleichwerbung innerhalb des Formates geht.

Genauso sieht die Sendung jetzt auch aus. Otto sponsert die „Model-WG“, schaltet darin Split-Screen-Werbung, zeigt im Anschluss eine Dauerwerbesendung, in der die WG-Protagonistinnen sich lauter tolle Klamotten wie die „Boyfriend-Jeans“ empfehlen lassen („Und wo gibt’s das alles?“ – „Das gibt’s natürlich alles bei Otto“) und hat eine eigene Seite in seinen Webauftritt integriert, auf der die Models Tagebuch schreiben, den Kunden ihre Kleiderschränke öffnen und der „Look der Woche“ sofort bestellt werden kann.

Ja, und was sagt OTTO dazu? Die bringen glatt eine Pressemitteilung heraus:

Fashion, Lifestyle, Jetset: Vor allem junge Frauen begeistern sich für die Modewelt und das Leben von Models. Die neue ProSieben-Doku „Die Model WG“ greift dieses Leben auf und begleitet Models in ihrem Alltag. Mit dabei ist auch das Unternehmen OTTO. Der Hamburger Modekonzern nutzt das Umfeld von „Die Model- WG“, um seine Fashionkompetenz zu unterstreichen und vor allem junge Frauen für seine Marken zu begeistern.

Dreister kann man mit Werbung kein Geld verdienen, als PRO7 es tut. Es muss dem Sender echt dreckig gehen. Dem OTTO-Konzern mache ich hier gar keinen Vorwurf, aber wie (mal wieder) ein Medienkonzern hier seine Konsumenten verarscht ist schon beachtlich.