Das Weihnachtsrezept 2010: Truthahn mit Whisky

Hier ein leckeres Rezept zur Selbstbefreiung…

Man kaufe einen Truthahn von fünf Kilo (für sechs Personen) und eine Flasche Whisky. Dazu Salz, Pfeffer, Olivenöl und Speckstreifen.  Truthahn mit Speckstreifen belegen, schnüren, salzen, pfeffern und etwas Olivenöl dazugeben. Ofen auf 200 Grad einstellen. Dann ein Glas Whisky einschenken und auf gutes Gelingen trinken. Anschließend den Truthahn auf einem Backblech in den Ofen schieben. Nun schenke man sich zwei schnelle Gläser Whisky ein und trinke wieder auf gutes Gelingen. Den Thermostat nach 20 min. auf 250 Grad stellen, damit es ordentlich brummt. Danach schenke man sich drei weitere Whisky ein.
Nach halm Schdunde öffnen, wenden und den Braten überwachn.  Die Fisskieflasche ergreiffn unn sich eins hinner die Binde kippn. Nach ’ner weitern albernen Schunnde langsam bis zzum Ofen hinschlenderen uhd die Trute rumwenden. Drauf achtn, sisch nitt die Hand zu vabrennn an di Schaisss Ohfnduer. Sisch waidere ffuenff odda siehm Wixki innen Glas sisch unn dann unn so. Di Drute weehrent drrai Schunn’nt (iss auch egal) waiderbraan un all ssehn Minud’n pinkeln.  Wenn ueerntwi möchlisch, ssum Trathuhn hinkrieschn unn den Ohwn aus’m Viechziehn. Nommal ein Schlugg geneemign un anschliesnt wida fasuchen, das Biestrauszukriegn. Den fadammt’n Vogel vom Bodn auffläsen unn uff ner Bladde hinrichten. Uffbasse, dass nitt Ausrutschn auff’m schaiss ffettichn Kuechnbodn.  Wenn sisch drossdem nitt fameidn fasuhn widaaufssuschichtnodersohahahaisallesjaeeeehscheissegaaal!!
Ein wenig schlafen.
Am nächsten Tag den Truthahn mit Mayonnaise und Aspirin kalt essen.
Viel Spass beim Nachkochen…..

Quelle: Vor ca. 25 Jahren bei Goblin in der Clinchmailbox(RIP) gefunden, seitdem gut im Datenarchiv abgehangen

Was mich an Bestechung WIRKLICH nervt

Gerade schafft es wieder ein deutsches Unternehmen seine sozialen Fähigkeiten medial zu verwerten:

Die US-Börsenaufsicht SEC hat ausgerechnet, wie viel Geld Daimler im Ausland verdiente – mithilfe von Schmiergeld und teuren Geschenken an Staatsbedienstete. Erstmals nennt die SEC auch eine Gesamtsumme zu den Bestechungsgeldern. Der deutsche Konzern versucht einem Gerichtsverfahren zu entgehen. (Welt)

Es geht um Millionen und Milliarde – und es geht auch um Arbeitsplätze. Vor allem auch um die Arbeitsplätze bei den  Mitbewerbern, die sich nicht die Finger dreckig machen. Immer wieder höre ich das Argument:“Ja, andere tun das auch, da muss man mithalten“. Fürn Arsch! Gar nix muss man mitmachen. Meine Mutter sagte damals immer: „Und wenn alle in die Elbe springen, springst Du auch?“ Nee, lieber nicht.

Ich habe früher auch mal  in einer größeren Liga gespielt als jetzt. Und ich habe gelernt ansatzlos – und das auch mit leerem Magen zu kotzen. Das geht, wenn man bei einem potentiellen Kunden anruft, nach dem Status der Ausschreibung fragt und als Antwort zu hören bekommt:“ Ach Herr Reizzentrum, wir hätten das ja gern mir Ihrem Unternehmen gemacht. Ihr Produkt ist besser und Ihre Kompetenz hat uns überzeugt, aber $Mitbewerber hat die Herren Entscheider ein Wochenende auf einem Schloß in Irland mit Whisky abgefüllt – nun kriegen die den Deal“. Diese Sätze habe ich tatsächlich so hören müssen.

Ja werdet ihr nun sagen, der Typ ist ja auch echt ein Depp, wenn das so offensichtlich ist, warum stellt er eine Strafanzeige? Kann ich euch sagen: Mein damaliger Chef (huhu Benito) und ich haben lange überlegt und sind zu dem Schluss gekommen, dass wir unserem Business massiv schaden, wenn es herauskommt dass wir Bestechung angezeigt haben. Denn dann hätte unsere Firma an keiner Ausschreibung mehr ernsthaft teilnehmen können. Saubere Weste und gutes Gewissen machen auch Magenschmerzen.

DAS ist es, was mich an Bestechlichkeit so massiv nervt: Dass etwaige bessere Anbieter auch und gerade wenn sie bessere Leistung anbieten können, rausgekegelt werden. Und es soll mir keiner dieser Schlips-Ärsche erzählen, man könnte in einer gewissen Liga nicht ohne Vorteilsgebung arbeiten. Kann man! Wir haben es bewiesen. Aber es hat genervt, SO aus Deals rausgekegelt zu werden – und obiges Beispiel war kein Einzelfall. Ich könnte Geschichten erzählen – so bei einem Bier oder so ….