Die Gesundheitskarte zeigt uns welchen Weg ELENA gehen wird

Gerade habe ich über den Datenkraken ELENA geschrieben, schon stolpere ich darüber welche kruden Wege die Daten der Krankenkassenkarte „Gesundheitskarte“ gehen:

Krankenversicherungen haben für die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte Millionen Versichertendaten an private Firmen weitergegeben. Das bestätigten mehrere Kassen der taz. Dieses Vorgehen ist legitim – doch die beauftragten Firmen haben teilweise einen zweifelhaften Ruf. (Quelle TAZ)

Die TAZ weiss auch, welche Daten weiter gegeben werden:

  • Familienname,
  • Vorname,
  • Geburtsdatum,
  • Geschlecht,
  • Anschrift,
  • Versichertennummer und -status,
  • Zuzahlungsstatus
  • Tag des Beginns des Versicherungsschutzes.

Und das schöne ist: Die Krankenkassen dürfen dies. Steht alles auf stabiler gesetzlicher Grundlage!

Warum die Schweinegrippe gut für die Wirtschaft ist

Die „Schweinegrippe“ ist doch wundervoll! Der wirtschaftliche Nutzen ist unübersehbar. Ich kenne KEINEN, der aktuell die Schweinegrippe hat, habe aber so einige Darmerkrankungen/Erkältungsausfälle in meinem Umfeld beobachten müssen. Ich lese NICHTS von einer Erkältungswelle in den Medien. Schweinegrippe ist griffiger. Wer kauft schon eine Zeitung, weil 10.000 Deutsche derzeit Schnupfen haben? 300 an der Schweinegrippe erkrankte, DAS ist eine Meldung! Die Auflage der Printmedien steigt, die „Redakteure“ haben etwas zu tun. Das ist gut für die Wirtschaft.

Die Pharmaindustrie macht Überstunden: Es muß das Serum gegen die Schweinegrippe produziert werden. Bezahlen tut dies der Bürger – über Steuern und die Krankenversicherung. Das Serum muss ausgeliefert werden – Logistikunternehmen verdienen. Das Serum muss geimpft werden – Ärzte verdienen. Alles gut für die Wirtschaft.

OK, als ich Montag bei meinem Hausarzt – wegen einer GANZ anderen Geschichte – war, bekam ich mit wie normal es anscheinend ist, dass Impfpatienten ein bis vier Tage nach der Impfung arbeitsunfähig sind. Subjektiv habe ich das Gefühl aus den aufgeschnappten Gesprächen, das 50% der Geimpften durch eine Impfreaktion beeinträchtigt sind. DAS kostet Geld – und zwar alle Unternehmer deren Mitarbeiter sich gegen die Schweinegrippe impfen lassen.

Exkurs: Kann ein Bundeswehrsoldat belangt werden, wenn er sich gegen Schweinegrippe impfen lässt und er wegen Impfreaktion Dienstunfähig ist? Schliesslich ist der Soldat zur Gesunderhaltung seines Körpers verpflichtet:

Der Soldat hat alles in seinen Kräften Stehende zu tun, um seine Gesundheit zu erhalten oder wiederherzustellen. Er darf seine Gesundheit nicht vorsätzlich oder grob fahrlässig beeinträchtigen. (Soldatengesetz §17/4)

Back zu swinflu:

Laut Aussage von Detlev H. Krüger (Professor für Virologie und Direktor des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Charité der Humboldt-Universität Berlin) sterben jedes Jahr 20.000 Menschen an der normalen Grippe (Quelle Tagesschau). Wenn meine Recherchen stimmen, haben sind bis zumdiesem Zeitpunkt SECHZEHN Deutsche an der Schweinegrippe verstorben. Diese Anzahl von 16 Menschen sterben also – rein rechnerisch – alle 7 Stunden an der normalen Grippe. Da kräht kein Hahn nach.

Also, holt euch alle den Hitchhiker und lest, was auf dessen Umschlag steht:

DON’T PANIC

Und freut euch, dass einige Teilbereiche unserer Wirtschaft derzeit durch die Schweinegrippe eine Vollbeschäftigung erreichen.

Versicherer, Westerwelle und Wahlspenden

Ich bin ja kein Freund des Abschreibens – auch Linklisten finde ich ziemlich öde und einfallslos. Wie aber kriege ich euch dazu, den Artikel von Michael H. Spreng auf seinem Sprengsatz zu lesen in dem er (be)schreibt:

Dagegen kann die Deutsche Vermögensberatung (DVAG) mit dem bisherigen Ergebnis der Koalitionsverhandlungen zufrieden sein. Nach der Bundestagswahl hatte sie ihrem Beiratsmitglied Guido Westerwelle gratuliert und ihn ermahnt: “Die Bürger müssen durch geeignete Maßnahmen zu privater Vorsorge motiviert werden”. Jetzt kann er Vollzug melden: Schonvermögen für Hartz-IV-Empfänger verdreifacht (jetzt flutscht der stockende Verkauf von Lebensversicherungen und Fonds-Sparplänen wieder), private Zusatzversicherung zur Pflegeversicherung, leichterer Umstieg von der gesetzlichen zur privaten Krankenversicherung.

Ja, da kann die Versicherungswirtschaft die Harfen rausholen und frohlocken. Aber Westerwelle und Co MUSSTEN auch agieren, denn von nix kommt nix, wie Spreng weiter schreibt:

Allein im Juni und im Juli 2009 hatte die DVAG jeweils 150.000 Euro an die FDP gespendet, verwandte Firmen noch einmal mehrere 100.000 Euro. Auch die CDU, die bei der DVAG gleich mit einem halben dutzend Ex-Politikern vertreten ist, wurde von der Versicherungswirtschaft anständig bedacht.

Wer so viel geld in die Parteien pumpt, der hat auch einen Anspruch darauf, etwas zurück zu bekommen. Denn ansonsten muss man sich von seinen Aktionären sehr unangenehme Fragen stellen lassen. Firmen spenden nämlich kein Geld, das tun die NIE. Firmen (gerade Aktiengesellschaften) investieren –  d.h. sie geben Geld, damit sie mehr Geld zurück bekommen.

Aber wenn ich schonmal dabei bin, will ich euch generell das Blog von Michael H. Spreng ans Herz legen. Wer seine Vita liest:

  • Von dort wechselte ich ein Jahr später ins Bonner Büro von „Bild“ und „Bild am Sonntag“ – zuerst als stellvertretender Büroleiter, ab 1.April 1976 als Leiter des Büros.
  • 1981/82 wurde ich stellvertretender Chefredakteur bei „Bild“, verantwortlich für Politik
  • Zum 1.April 1989 kehrte ich zum Springer-Verlag zurück und übernahm die Chefredaktion der „Bild am Sonntag“ bis zum Oktober 2000.
  • 2002 berief mich der CDU/CSU-Kanzlerkandidat Edmund Stoiber zu seinem Wahlkampfmanager und Chef des 10-köpfigen Stoiber-Teams

fragt sich, wie ausgerechnet ICH dazu kommen, diesen Mann – sein Blog – zu empfehlen. Das ist ganz einfach. Spreng ist sowohl intelligent, als auch kritisch und dabei sogar sehr frech. Manche Artikel seines Blogs könnten in all ihrer Deutlichkeit glatt hier im Reizzentrum erscheinen.

Irgendwie erinnert mich Spreng (und hier tue ich irgendwem ganz gewiss sehr unrecht) ein wenig an Heiner Geissler. Beide waren in ihrer „hochaktiven“ Zeit für mich – schon aus Prinzip – politische Gegner. Aber irgendwann kam dann bei beiden der Punkt, an dem ich feststellte: Mit dem würde ich gern mal mütlich ein Bierchen trinken, denn der Mensch (und seine Ansichten) interessiert mich.

Zum Abschluß bleibt festzustellen, dass dann doch noch ein ganz manierlicher Blogartikel entstanden ist – ich bin selbst überrascht 🙂