Einmal mit Profis arbeiten. Heute: #DHL

Plötzlich und unerwartet steht mal wieder das Weihnachtsfest vor der Tür. Millionen Männer und Gatten werden diese Tatsache erst am Mittag des 24.ten realisieren und dann zum Einkaufen stürmen. Aber sie sind allein mit dieser speziellen Ignoranz, die bei Temperaturen um den Gefrierpunkt grosse Teile der deutschen Bevölkerung zu lähmen scheint.

Auch DHL – die Tochter der Deutschen Post Ag – scheint völlig ahnungslos in die vorweihnachtliche Zeit gerutscht zu sein. Das die Vorweihnachtszeit die Zeit des Jahres ist, in der ausserordentlich viele Pakete und Päckchen verschickt werden, liegt auf der Hand. Mangels Glauben an den Weihnachtsmann geht der Deutsche immer mehr dazu über selbst Geschenke zu erwerben und an die Lieben (und auch nicht so Liebe) zu versenden.

Aber nicht nur die Zusteller sind überfordert und schicken selbst zustellbare Päckchen mit Weihnachtsgeschenken an Geschäftskunden als „Empfänger nicht zu ermitteln“ zurück – auch wenn die monatlichen Rechnungen stets an die exakt gleiche Anschrift zugestellt werden können. Ein Berg von teuren Werbe-Kalendern liegt in meinem Büro – alles zurückgeschickt – „Nicht ermittelbar“. Naja, das Arbeitsamt schickt einem nur noch Idioten.

Aber auch die EDV des (lt. Wikipedia)

Weltmarktführer bei Luft- und Seefracht und weltweit das umsatzstärkste Logistikunternehmen.

scheint nicht auf weihnachtliche Spitzenlast ausgerichtet zu sein. Eine Paketverfolgung ist derzeit absolut nicht möglich. Schon der Zugriff auf die DHL-Webseite www.dhl.de bringt ein:

Umgeleitet nach http://www.dhl.de/en.html
Aha, der deutsche Bereich ist überlastet – da wird man dann in den englischsprachigen Teil weitergeleitet, ich bin ja der englischen Sprache mächtig. Viele (noch) Äleter dürften sich aber schwer tun, wenn sie kontrollieren wollen ob das Paket auch rechtzeitig bei den Enkeln ankommt. Aber dann:

Verbindung zum remote Host konnte nicht hergestellt werden.

Aua! Voll in die Hose gegangen liebe EDV. Konnt ja keiner erwarten, dass man – wenn viele Pakete verschickt werden – auch viele Nachfragen hat.

Aber die Aktionäre freuen sich – alles was nix kostet (so das aufstocken der EDV-Kapazitäten um bei Spitzenlasten zuverlässig zu arbeiten) wirkt sich positiv auf die Dividende und den Aktienkurs aus.

Mitpack, Geldgeiles.

Warum die Schweinegrippe gut für die Wirtschaft ist

Die „Schweinegrippe“ ist doch wundervoll! Der wirtschaftliche Nutzen ist unübersehbar. Ich kenne KEINEN, der aktuell die Schweinegrippe hat, habe aber so einige Darmerkrankungen/Erkältungsausfälle in meinem Umfeld beobachten müssen. Ich lese NICHTS von einer Erkältungswelle in den Medien. Schweinegrippe ist griffiger. Wer kauft schon eine Zeitung, weil 10.000 Deutsche derzeit Schnupfen haben? 300 an der Schweinegrippe erkrankte, DAS ist eine Meldung! Die Auflage der Printmedien steigt, die „Redakteure“ haben etwas zu tun. Das ist gut für die Wirtschaft.

Die Pharmaindustrie macht Überstunden: Es muß das Serum gegen die Schweinegrippe produziert werden. Bezahlen tut dies der Bürger – über Steuern und die Krankenversicherung. Das Serum muss ausgeliefert werden – Logistikunternehmen verdienen. Das Serum muss geimpft werden – Ärzte verdienen. Alles gut für die Wirtschaft.

OK, als ich Montag bei meinem Hausarzt – wegen einer GANZ anderen Geschichte – war, bekam ich mit wie normal es anscheinend ist, dass Impfpatienten ein bis vier Tage nach der Impfung arbeitsunfähig sind. Subjektiv habe ich das Gefühl aus den aufgeschnappten Gesprächen, das 50% der Geimpften durch eine Impfreaktion beeinträchtigt sind. DAS kostet Geld – und zwar alle Unternehmer deren Mitarbeiter sich gegen die Schweinegrippe impfen lassen.

Exkurs: Kann ein Bundeswehrsoldat belangt werden, wenn er sich gegen Schweinegrippe impfen lässt und er wegen Impfreaktion Dienstunfähig ist? Schliesslich ist der Soldat zur Gesunderhaltung seines Körpers verpflichtet:

Der Soldat hat alles in seinen Kräften Stehende zu tun, um seine Gesundheit zu erhalten oder wiederherzustellen. Er darf seine Gesundheit nicht vorsätzlich oder grob fahrlässig beeinträchtigen. (Soldatengesetz §17/4)

Back zu swinflu:

Laut Aussage von Detlev H. Krüger (Professor für Virologie und Direktor des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Charité der Humboldt-Universität Berlin) sterben jedes Jahr 20.000 Menschen an der normalen Grippe (Quelle Tagesschau). Wenn meine Recherchen stimmen, haben sind bis zumdiesem Zeitpunkt SECHZEHN Deutsche an der Schweinegrippe verstorben. Diese Anzahl von 16 Menschen sterben also – rein rechnerisch – alle 7 Stunden an der normalen Grippe. Da kräht kein Hahn nach.

Also, holt euch alle den Hitchhiker und lest, was auf dessen Umschlag steht:

DON’T PANIC

Und freut euch, dass einige Teilbereiche unserer Wirtschaft derzeit durch die Schweinegrippe eine Vollbeschäftigung erreichen.