Mappus, wenn er fällt dann fällt er tief

Anmerkung: Wie Blindschleiche in seinem Kommentar bemerkt, sieht es so aus als wenn untenstehendes „Dokument“ ein Fake ist. Quelle dafür: TAZ

Ich schrieb letztens noch, dass Mappus wohl bald seinen Job als Ministerpräsident los sein wird, aber einen coolen und gut dotierten Job in der Privatwirtschaft bekommen wird. Diese Einschätzung möchte ich nun revidieren:

Mappus allein

Wenn ein Politiker in der Wirtschaft sein (gut belegtes) „Gnadenbrot“ geniesst, dann tut er dieses, weil er seine guten Beziehungen spielen lässt. Er hat – typischerweise – blendete Kontakte zur Wirtschaft und ein gutes Ansehen in der Politik. Was aber bleibt Mappus?

Gute Kontakte in die Industrie? Wer obige Mitunterzeichner sichtet, der kann sich ausrechnen, dass all diese Unternehmen nicht gerade froh wären mit Mappus an einem Gesprächstisch sitzen zu müssen. Und Politikerkollegen? Auch wenn die CDUler Mappus noch stützten (hey, die können keinen Ministerpräsidenten fallen lassen), werden die ihn sicher nicht nach den Wahlen in BaWü noch zu den Familienfeiern einladen. Selbst der Katzentisch wird ihm verwehrt sein. Ich frage mich gerade, ob ich ein wenig Mitleid haben sollte. Denn wie sagte die Großmutter meiner Ex-Frau so treffend, als es um einen SEHR dummen Menschen ging:“Wir alle müssen lernen mit Behinderten zu leben“. An diesen Satz muss ich stets denken, wenn ich geballter Dummheit/Inkompetenz gegenüber stehe. Die „Ommi“ war toll!

Priority Inbox – Googles echter Blödsinn

Ich gebe zu, auch ich nutze (bewusst!) Googlemail. Für manche Zwecke ist gmail recht praktisch, für andere Dinge würde ich Googlemail niemals nutzen. Da lesen einfach zu viele Menschen mit. Für „speziellere“ Mail sollte man – trotz PGP – andere Mailserver nutzen. Auch die Information wer überhaupt mit wem und wann kommuniziert ist etwas, das nicht jeder wissen muss (deshalb bin ich auch erklärter Facebook-Gegner).

Aber zurück zu den priorisierten Mails. Ein Algorithmus soll erkennen welche Mails wichtig sind und welche nicht. Welch ein Schwachsinn. Als erstes wurden Statusmails meines Webservers als wichtig kategorisiert (logo, der schreibt mir oft). Aber wer mit oft schreibt, ist eher unwichtig, denn wichtig. Wichtig wäre, wenn meine Mutter mir eine Mail senden würde (dabei kennt die weder meine meine Mailadresse, noch Interesse am Internet).

Dieser Schwachfug mit „was interessiert den Empfänger“ ist ein Thema, dass mich schon seit über 20 Jahren begleitet. Dies fing an mit den sogenannten Netnews und Usenet, welche per NNTP und UUCP übertragen wurde. Anfang noch recht kuschelig und übersichtlich, nahm der Input später Ausmasse an, die noch nicht mal mehr zu sichten waren. Danke AOL, Du hast damals gute Zerstörungsarbeit geleistet.

Schon damals wurde überlegt, ob es Algorithmen geben könnte, mit denen es möglich wäre, dem Benutzer nur das anzuzeigen, was ihn interessiert. Ja, kann man. Mit starren Filtern kann man – aufgrund der derzeitigen Nachrichten- und Interessenlage – tatsächlich eine Momentaufnahme erstellen. Diese Momentaufnahme ist aber Blödsinn, denn wir sind davon abhängig neue Informationen und Einflüsse an uns heran zu lassen. Sperren wir uns gegen diese, sind wir – informell – weg vom Fenster. Hätte ich einen starren Nachrichtenfilter auf Basis der Interessenlage von 1980, hätte ich nicht vom Mauerfall oder 9/11 gehört. Denn Informationen/Kontakte, die ich noch nie hatte, kann ich mitels Userverhalten nicht priorisiert haben.

Andererseits möchte ich aber nicht noch heute stets eine Information haben „Babywindel im Sonderangebot“ weil mich dies vor 20 Jahren mal interessierte.

Unser Interessen sind zu flexibel und wandelbar, als dass ein Algorithmus diese nachstellen könnte. Wenn das Programm zur Bewertung greift, hat sich unsere Interessenlage schon wieder gewandelt. Und die Mails meiner Prinzessin und anderer wertvoller Zeitgenossen werden ohnehin in besondere Ordner sortiert.

Ein schönes Feature, dass so sinnlos ist wie ein Kropf oder der Blinddarm.

Bilfinger Berger kauft hessischen Ministerpräsidenten

Naja, ist nur ein Ex-Ministerpräsident der Roland Koch, aber immerhin. Für 1,5 Millionen Euro soll Bilfinger Berger den „Mann mit guten Kontakten zu öffentlichen Auftraggebern“ einkaufen.

Bilfinger Berger ist das Unternehmen, das in Köln versucht hat die Stadt abzureissen, als es eine U-Bahn bauen sollte. Auch in Niedersachsen machte das Unternehmen schon auf sich aufmerksam, weil es heimlich Autobahnen „kauft“ und sowohl unbenutzbar macht als auch in Grund und Boden wirtschaftet.

Ich unterstelle mal, dass – mit Hilfe von Roland Koch – in Zukunft noch das eine oder andere windige Geschäft gedreht werden wird. die 1.5 Millionen Euro pro Jahr die Koch bekommet, müssen ja auch wieder rein kommen. Ist ja keine Diakonie für altersschwache Politiker, so ein Konzern.

Quelle: Tagesschau