Wissen ist Macht

und hilft bei der Wahrung der persönlichen Freiheit. Wer sich mit seinem Rechner (oder Router) auskennt und in der Lage ist seine vom Provider vergebene IP-Adresse zu sichten (und zu merken), kann in Österreich sehr schnell feststellen, ob er derzeit gerade polizeilich überwacht wird, denn:

Merkwürdig: Seit Tagen bekommt Ihr Rechner immer ein und dieselbe IP-Adresse im ADSL-Netz zugewiesen, obwohl in den Geschäftsbedingungen ihres Providers ausdrücklich von dynamisch vergebenen, also stets wechselnden IP-Adressen die Rede ist.

Wenn dann auch noch Ihr Notebook vom UMTS-Anbieter bei jeder Einwahl ebenso mit stets derselben IP-Adresse versehen wird, dann liegt das nicht an plötzlich geänderten Geschäftsbedingungen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden vielmehr Ihre Internet-Zugänge polizeilich überwacht.

(Quelle: Futurezone) Also Leute, da die deutschen Ermittler nicht so viel schlauer sein dürften, als die Nachbarn im Süden, KÖNNTE es sein, dass auch hier der RADIUS (Login-Server beim Provider) einfach diesbezüglich konfiguriert wird und wir braven Bürger wissen, wann wir GANZ DOLL aufpassen müssen 🙂

via: Fefe

Lügt der Gründer von Rottenneighbor.com?

Die Webseite DERWESTEN (gehört zur WAZ Mediengruppe) hat anscheinend Brant Walker erreicht und hat von dem Gründer von Rottenneighbor die Aussage:

Vom deutschen Zugangsproblem scheint er noch nicht gehört zu haben. Er bestätigt allerdings einen sprunghaften Anstieg in deutschen Zugriffen „von mehreren tausend auf mehrere hunderttausend am Tag“ innerhalb des vergangenen Monats, die „zu viele unserer Ressourcen beansprucht“ hätten. Es seien daher für einige Tage Konfigurationsarbeiten am Server durchgeführt worden, um des Ansturms aus Übersee besser Herr zu werden. Eine „Down Time“, einen Ausfall des Servers, habe es aber eigentlich nicht geben sollen.

und weiter:

Die Server waren überlastet. Und Konfigurationsarbeiten erschwerten den Zugang zusätzlich. Die in Deutschland tätigen Carrier betreiben unterschiedlich zuverlässige Netze, die Schnittpunkte (Peering Points) zwischen Carriern und Webhosts unterscheiden sich in ihrer Qualität. Vielleicht ist das alles

Diese Theorie deckt sich in keinster Weise mit den vorliegenden Fakten. Denn wenn es an technischen Problemen gelegen hat (und weiterhin liegt), dann wäre ein stabiler Zugriff (der verifiziert ist) von statischen IP-Adressen nicht möglich. Am deutlichsten wird das aus dem Netz der Telekom deutlich, aus dem Benutzer ausschliesslich Zugriff haben, wenn sie den Telekom-eigenen Proxy (der sich mit seiner statischen IP-Adresse die Inhalte der abgefragten Webserver holt) zugreifen und eben NICHT von den dynamischen IP-Adressen, die der Kunde beim PPPOE-Verbindungsaufbau erhält.

Die Aussage von Brant Walker geht offensichtlich DEUTLICH an der Wahrheit vorbei. Was der Verschwörungstheorie neue Nahrung gibt, dass es eine „geheime Absprache“ zwischen Google und Rottenneighbor gibt. Siehe auch

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen (mit Informationen)

rottenneigbor.com ist weiterhin unerreichbar – zumindest für die Masse der deutschen Internetnutzer, die von nicht-statischen IP-Adressen versuchen auf die betreffende Webseite zuzugreifen.. 

Dank Gulli wurde ich auf einen Focusartikel aufmerksam, der ein Anzeichen ist, dass sich nun auch die „grösseren“ Medien der Sache annehmen. Focus hat Kontakt zu Google gehabt:

Google kündigte allerdings an, Rotten Neighbor „darum zu bitten, Beschwerden aus Deutschland ernst zu nehmen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um rechtswidrige Einträge zu verhindern oder zu entfernen“. Google-Sprecher Stefan Keuchel bestätigte gegenüber FOCUS, dass sein Unternehmen inzwischen mit Rotten Neighbor gesprochen habe.

Das könnte heissen, dass der User Malk – der hier diesen Verdacht schon „laut“ äusserte – recht haben könnte, dass Tatsache Google an der Stelle Druck gemacht haben könnte und nach dem Sankt-Florian-Prinzip vorgegangen ist: „Heiliger Sankt Florian, verschon mein Haus,  zünd andre an!“. Google steckt nämlich in der Klemme, dass rottenneighbor.com die Google-Maps als Grundlage für den „Dienst“ nutzt und so auch in die Kritiklinie der deutschen Medienwächter geriet.

Es bleibt spannend und wir bleiben am Ball.

Siehe auch hier und hier und hier

Schlussfolgerungen findet man hier