Eon Chef nennt das Problem des Atom-Ausstiegs beim Namen

Manchmal liebe ich dumme Menschen. Insbesondere, wenn Sie mir Vorlagen für Feststellungen wie die geben – Zitat WDR:

Eon-Chef Johannes Teyssen warnte vor einem übereilten Atomausstieg. Der Umbau der Energiewelt lasse sich nicht beliebig beschleunigen. Die von der Bundesregierung beschlossene Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke von 12 Jahren verteidigte der Manager.

Nun fragt man sich, ob Eon-Chef Johannes Teyssen auch „Butter bei die Fische“ gibt und erklärt, wo die Gefahren eines „übereilten“ Ausstieges liegen. Und ja, dies tut er:

Ein schneller Ausstieg aus der Atomenergie würde den Gewinn von Eon schmälern, ist sich der Eon-Chef sicher.

Ach… Aber mal ehrlich, was interessiert sich das deutsche Volk, welches durch die Bundesregierung vertreten wird, der Gewinn der Firma Eon? Sorry, aber der interessiert mich eher gar nicht.

Doch der Eon-Chef kündigte in Essen an, im Falle einer langfristigen Neuausrichtung der Energiepolitik die Ansprüche der Aktionäre auf Schutz ihres Vermögens geltend zu machen.

NUN wird er aber deutlich, der gute Johannes Teyssen. Denn es geht ihm – er spricht es deutlich und offen aus – bei dem „übereilten Ausstieg“ nicht um etwaige Unterversorgungen. Nein, es geht nur um den Profit.

Ob Teyssen vor der Rede mit Brüderle ein paar Schoppen „gezwitschert“ hat? Oder sind die Manager mittlerweile so selbstsicher, dass sie diese Gier offen formulieren und es fällt nicht ins Gewicht?

Sind Kernkraftwerke „fairer“ als Kohlekraftwerke?

Ich schätze mal, dass die Mehrzahl der Leser denkt bei der Headline „Nun hat er definitiv den Verstand verloren“. Würde ich auch denken, aber wartet mal einen Moment ab.

Seit Donnerstag bin ich platt wie eine Flunder – bereits Dienstag erklärte mir meine Stirnhöhle den Krieg und seit Donnerstag lag ich flach. Was macht man, wenn man das Gefühl hat, dass der Nasenausfluss gut ist, weil damit vielleicht ein bisschen Druck aus dem Kopf abhaut? Man schaut ARTE.

Am Freitag lief dort eine Doku namens „Es war einmal eine Insel“, welche auf der ARTE-Webseite wie folgt beschrieben wird:

Wie alle traditionellen polynesischen Gemeinschaften legen auch die Bewohner des kleinen Pazifik-Atolls Takuu großen Wert auf die Erhaltung ihrer ursprünglichen Sitten und Gebräuche. Nun sind die 400 Insulaner mit den verheerenden Folgen des Klimawandels konfrontiert: Ihre bereits von zahlreichen Hochwassern gezeichnete Heimat wird abermals von einer gewaltigen Flutwelle heimgesucht und droht, in absehbarer Zeit unbewohnbar zu werden.
Im Mittelpunkt der Dokumentation stehen die Inselbewohner Teloo, Endar und Satty. Sie begleiten den Ozeanographen John Hunter und den Geomorphologen Scott Smithers über das Atoll. Die beiden Forscher untersuchen die unmittelbaren Folgen des Anstiegs des Meeresspiegels, die für die Inselbewohner dramatisch sind.
Die beinahe mittellose und auf sich allein gestellte Gemeinschaft steht nun vor der Entscheidung, entweder auf die Insel Bougainville – und damit in eine ungewisse Zukunft – umzusiedeln oder den riskanten Kampf ums Überleben in ihrer Heimat, dem Takuu-Atoll, aufzunehmen.

Es war erschütternd zu sehen, wie diesen eigentlich sehr glücklichen Menschen auf einer kleinen Insel, die von Fischfang und ein wenig Ackerbau ein sehr glückliches Leben führen, eröffnet wird, dass Sie wohl umgesiedelt werden müssen. Die angereisten Wissenschaftler erklärten den Eingeborenen auch warum der Meeresspiegel stetig steigt und ihre Insel überflutet: Weil andere Menschen dank CO²-Ausstoss die Klimaveränderung verantworten. Wenn diese Menschen umgesiedelt werden, müssen sie sich mit den bisherigen Landbesitzern arrangieren und dürften sich als niederste Angestellte irgendwo verdingen, wenn sie nicht gleich im Slums umgesiedelt werden müssten.

Und genau an diesem Punkt kam mir der Gedanke, wie unfair doch die Kohlekraftwerke sind. Während bei einem GAU eines Kernkraftwerke typischerweise zumindest auch Menschen von der Strahlung niedergesiebt werden, die diese Form der Energiegewinnung auch nutzen, haut die Klimaerwärmung als erstes Menschen weg, die kaum eigenen Strom haben – wenn dann höchstens für das Funkgerät der Insel.

Mal eine Idee: Alle CO²-Schleudern zuerst abschalten UND um die AKWs werden die Menschen angesiedelt, die von den AKWs – vor allem monetär – profitieren. Im inneren Ring wohnen Banker, Manager und ganz viele Aktionäre, die rein monetär profitieren. Im nächsten Kreis wohnen die Siemens-Mitarbeiter, Politiker die Verträge unterschrieben haben oder sonstwie AKWs oder Endlager zu verantworten haben. Im weiteren, dritten Kreis wohnen Mitarbeiter der AKWs, und vor allem die Mitarbeiter der grössten Abnehmer von Atomstrom. Als da wären Metallhüten, Stahlhersteller etc..

Verbunden mit diesem dreckigen Deal wäre, dass nicht nur der/die Verantwortliche, sondern auch seine Kinder und Kindeskinder für mindestens 10 Generationen dieser Aufenthaltspflicht unterliegen. Im Falle eines Unfalls oder Unglücks würden die Bewohner in ihren Häusern und Wohnungen kaserniert werden.

Da der Ex-Ministerpräsident von Niedersachsen – Ernst Abrecht – massgeblich für das „End“lager Gorleben verantwortlich zeichnet, erwarte ich den baldigen Umzug der Frau von der Leyen in das Wendland.

Ich würde es deutlich fairer finden, wenn die für die Technik verantwortlichen Personen auch als erstes in den „Genuß“ der negativen Folgen ihrer Energiepolitik und Geldgier kommen, als dass man auf der anderen Seite des Planeten einfach Inseln untergehen lässt, was bei uns aber nur sehr peripher wahr genommen wird.

Die Grünen lösen das Problem der Energie-Zwischenspeicherung

httpv://www.youtube.com/watch?v=DRagYMyajQk

Ich weiss, es ist gemein. Wenn sowas vom Bosbach oder Kauder gekommen wäre, geschenkt. Aber ein Grünen-Politiker, der schliesslich Energiepolitik ganz tief im Herzen trägt, dem dürfte dieser Versprecher nicht passieren. Und Cem Özdemir tritt so richtig tief in die Scheisse.

Ich habe bei uns im Keller noch Speicherkapazität von vielen Tera-Byte, damit sollte Deutschland doch erstmal über die Runden kommen. Schliesslich braucht Deutschland nur – in der Spitzenlast – 80 GB und produziert 14oGB.

Ausserdem können wir nun ganz gepflegt endlich die Solarkraftwerke in Nordafrika bauen. Was glaubt ihr, wieviel Exabyte Energie (in Terabyte Festplatten untergebracht) in einen 40″-Container passen? Der Transport mittels LKW oder auch Flugzeug wäre dann das kleinste Problem.