Wenn jemand den „Sarrazin“ macht

Viele Jahre hat sich die bundesdeutsche Politik sehr gut nach dem Peter-Prinzip organisiert:

„In einer Hierarchie neigt jeder Beschäftigte dazu, bis zu seiner Stufe der Unfähigkeit aufzusteigen.“ (Wikipedia)

Das hat mit Stoiber, Oettinger und Anderen super geklappt. Nur mit dem Sarrazin, dem alten hugenottischen Einwanderer haut das nicht hin. Der Typ kassiert nicht nur die unverschämte Kohle, der reisst auch noch das Maul auf, erklärt jedem der es nicht wissen will wes Geistes Kind er ist und blamiert die ganze Innung.

Die Bundesbank will sich von ihrem umstrittenen Vorstandsmitglied Thilo Sarrazin trennen. Der Vorstand habe Bundespräsident Christian Wulff um die Abberufung Sarrazins gebeten, teilte die Notenbank mit. Der Beschluss sei einstimmig gefallen. Zugleich entzog der Vorstand Sarrazin seine sämtlichen Geschäftsbereiche.

schreibt die Tagesschau. Diese vollumfangliche Abwatschung war zu erhoffen, zu erwarten war sie nicht. Denn das SPD-Mitglied Sarrazin hätte eigentlich seine Heimatpartei noch weiter mit in den Abgrund reissen können. Aber Sarrazin hat es geschafft, was ich für unmöglich hielt: Sogar die Kanzlerin begrüsst den Rausschmiss

Bundekanzlerin(sic) Angela Merkel begrüßte die Entscheidung. Ein Regierungssprecher erklärte, die Kanzlerin habe „die unabhängige Entscheidung des Bundesbankvorstandes mit großem Respekt zur Kenntnis genommen.“

Und was sagt der Bundeswulff?

Gestern hatte Wulff der Bundesbank signalisiert, dass sie mit einer Entscheidung nicht allzu lange warten sollte. „Ich glaube, dass jetzt der Vorstand der Deutschen Bundesbank schon einiges tun kann, damit die Diskussion Deutschland nicht schadet – vor allem auch international“, sagte er dem Fernsehsender N24.

Uwe „Schwimm nicht soweit raus“ Barschel hat es mit seinem Badewannenabgang geschafft, den Begriff barscheln zu prägen. Thilo Sarrazin macht sich nicht als rassischer Reiniger unsterblich (daran sind Himmler und Hitler schon gescheitert), aber er hat die Option offen, dass „den Sarrazin machen“ sich als geflügeltes Wort dafür etabliert so sich mit populistischen Dummschwatz zum Vollhonk zu machen um von der Armee der BLÖD-Leser angeschmachtet zu werden. Quasi die Perfektion des Bohlen, denn der Bohlen findet ja noch Leute die ihn für seinen Schwachsinn bezahlen.

Den „Großen“ mal etwas zurückzahlen

Der Spiegel schreibt:

Kita-Plätze sind in Deutschland oft schwer zu bekommen – das gilt auch für Bundespräsident Christian Wulff. Eine Ausnahme gibt es für das deutsche Staatsoberhaupt nicht. Wulff musste seinen zweijährigen Sohn auf eine Warteliste setzen lassen.

und ich muss unwillkürlich grinsen. Da muss also auch die zweijährige Kackbratze des Bundespräsidenten darunter leiden, dass es unsere Regierenden nicht gebacken. Hach, was wäre es mir für eine Freude gewesen, diesen ablehnenden Bescheid zu schreiben.

Sehr geehrter Herr Bundespräsident,

aufgrund der strukturellen Bedingungen können wir Ihrem Sohn leider derzeit keinen Betreuungsplatz zuweisen. Wenn Sie Glück haben, bekommen Sie einen Hortplatz bevor das Balg zur Schule geht. Hätten Ihre Kollegen Politiker (Partei übergreifend) irgendwann einmal das getan, wofür sie mit – auch meinen – Steuergelder finanziert werden, würden viel mehr Familien das Recht auf Kinderbetreuung in Anspruch nehmen können.

Bis das geklärt ist: Viel Spass mit der Kinderbetreuung zu  Hause. Ihre Frau braucht ja nicht arbeiten, Sie sollten genug verdienen.

Ursula von der Lachen, Betreuerin

Das wäre doch was. Politiker müssten unter ihren Fehlentscheidungen noch viel mehr leiden.

Krähen und die CDU

Die Vorgänge in der Duisburger CDU um die Abwahl des Oberbürgermeister Adolf Sauerland erinnern mich an das alte Sprichwort: „Eine Krähe hakt der anderen kein Auge aus“.

Die CDU im Duisburger Stadtrat stellt sich gegen eine schnelle Abwahl ihres Oberbürgermeisters Adolf Sauerland. Sollte bereits in den kommenden Wochen über das Abwahlverfahren entschieden werden, würden die Christdemokraten dagegen stimmen, sagte der CDU-Stadtrat Rainer Enzweiler. Auch drei weitere Ratsmitglieder würden gegen den Antrag stimmen. Die für die Abwahl notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit käme damit nicht zustande. „Wir werden nur zustimmen, wenn belastbare Fakten gegen den OB vorliegen“, sagte Enzweiler der Süddeutschen Zeitung.

schreibt die Süddeutsche und macht damit in meinem persönlichen „wie widerlich ehrlos ist die Republik“-Kalender ein weiteres Fensterchen auf.

Was in der Gedankenwelt der CDU-Verbrecher „belastbare Fakten“ bedeutet kann man ableiten, wenn man die Vorgänge um Althaus betrachtet. Selbst eine alte, erfahrene Hure wird von der CDU zur Jungfrau gekürt, wenn es der Partei hilft den Zusammenhalt der Ehrenlosen zu gewährleisten.

Über die Bedeutung des Begriffes Ehre für CDU-Mitglieder hat uns Uwe Barschel ja schon 1987 aufgeklärt:

httpv://www.youtube.com/watch?v=PCn-C6AkLm0

Welch widerlichem Kroppzeug haben wir erlaubt in unserem Namen Politik zu machen, was für Gesindel füttern wir mit unserer Hände Arbeit durch? Diese Kader halten zusammen. Koste es was es wolle.  Das diese Zustände mittlerweile auch parteiübergreifend funktionieren, beschrieb Michael Spreng ja schon

So wurden fast alle “Frogs” (Friends of Gerd), die Buddys von Gerhard Schröder, auch Freunde von Christian Wulff, seinem CDU Nachfolger – von TUI-Frenzel über RWE-Großmann bis zu AWD-Maschmeyer und den Scorpions. Und viele andere mehr. Und jetzt werden sie wahrscheinlich weitervererbt an Wulffs Nachfolger David McAllister.

Wir Bürger sind nur noch die Ärsche. Wahlen sind nur noch Auflockerung und eine kleine Rochade. Ändern werden sie nichts mehr. Die CDU in Duisburg beweist uns gerade, dass mit IHR wirklich alles möglich ist. Nicht die Erziehung sondern ausschliesslich das Strafgesetzbuch regelt das menschliche Zusammenleben.