Was darf Sicherheit kosten?

Das Ziel von Sicherheitsmassnahmen kann nur sein,
zwischen dem Aufwand zur Sicherung und dem Aufwand
zum Durchbrechen dieser Sicherung ein Ungleichgewicht
zu Ungunsten des Angreifers herzustellen.

diesen schlauen Satz hat ein alter Freund von mir vor fast 20 Jahren einmal geprägt (huhu Esco). Jeder sollte sich diesen – allgemein gültigen – Satz nochmal durch sein Hirn rauschen lassen, bevor wir zu der folgenden Meldung von Monitor weiter gehen:

Im Deutschen Bundestag arbeiten private Sicherheitskräfte, die ihren Lebensunterhalt trotz Vollzeitbeschäftigung nicht bestreiten können und die auf zusätzliche Sozialleistungen vom Staat angewiesen sind. Das belegen Recherchen des ARD-Magazins MONITOR.

Die betroffenen Sicherheitskräfte im Bundestag sind nicht Angestellte der Bundestagsverwaltung. Diese hat einen Großteil des Sicherheitsdienstes an private Firmen ausgelagert.

Ist das nicht wunderbar? Aus diesen Sätzen lässt sich ablesen für wie sicherheitskritisch sich der Bundestag selbst hält. Denn wer kein Geld für seine eigene Sicherheit bereit ist auszugeben ist entweder ein Vollidiot (da er grundlegende Prinzipien der Sicherheitsbemühungen ignoriert), oder er ist mit gesunder Selbsteinschätzung unwichtig.

Warum sollte Sicherheitspersonal gut bezahlt sein? Weil nur ein Sicherheitsmitarbeiter, der seinen Lebensunterhalt ausreichend selbst versorgen kann, kein leichtes Opfer für externe Eindringliche oder Informationsbezieher ist. Wer stehts pleite ist, tut sich leicht für ein paar Euro mal die Wachpläne rauszugeben, eine Zugangskarte zu verlieren oder unbefugten Personen Zugriff zu beschaffen.

Herrgott, wie dämlich sind diese Volksverarscher eigentlich?

Nochmal, weil es so schön ist:

Das Ziel von Sicherheitsmassnahmen kann nur sein,
zwischen dem Aufwand zur Sicherung und dem Aufwand
zum Durchbrechen dieser Sicherung ein Ungleichgewicht
zu Ungunsten des Angreifers herzustellen.

Dies gilt für alle Bereiche des Lebens – ob Firewall, Zutritts- oder Zugriffssicherheit als auch Gesundheitsvorsorge – immer.

Weihnachtsgeschenke kaufen

Morgens – wenn ich mit „den Öffentlichen“ auf dem Weg zur Arbeitsstelle bin, leiste ich mir Boulevard: Ich lese die Hamburger Morgenpost. Heute war das Thema des „Mopo-Barometers“:

Haben Sie schon alle Weihnachtsgeschenke?

Wobei das Ergebnis hier mal sekundär sein soll, aber die Fragestellung brachte mich auf etwas ganz anders: Erinnert ihr euch noch, an die Zeit, als man sich einen Tag vor Weihnachten frei nahm um Weihnachtsgeschenke zu besorgen?

Bei einem ehemaligen Arbeitgeber wurde allen Mitarbeitern (natürlich reihum) ein Tag „Sonderurlaub“ gewährt um Weihnachtsgeschenke zu erwerben. Das war so um 1994 herum. Sowas braucht man heute nicht mehr. Heute kauft man von 09:00 bis 22:00 – fast rund um die Uhr – ein. Wer braucht da noch einen freien Tag?

Wie sich die Zeiten ändern.

Was mich aber auch dazu bringt, festzustellen dass dieses vergrösserte Zeitfenster der Einkaufsmöglichkeit ja auch finanziert werden muss. Es müssen mehr Angestellte im Einzelhandel und zu ungünstigeren Zeiten arbeiten. Kein Wunder, dass alles teurer wird.

Der Pöbel zahlt an Adel und Staat – immer

Es ist doch ein Graus mit diesem Kastensystem aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint. Entweder gehörst Du dem Adel an, egal ob Geld- oder Landadel, oder Du bist Staatsdiener. Alle anderen sind Ärsche.

Seit hunderten von Jahren bezahlt der Pöbel für die Schlösser in und um Berlin. Erst durften „die Preussen“ ihren Königen mittels Tribut den Bau der Schlösserlandschaft zahlen und heute werden die Anlagen von der „Stiftung Preußische Schlösser und Gärten“ betreut. Eine Stiftung – hört sich gut an. Da haben sich ein paar Mäzenen gefunden, die diese Anlagen am laufen halten. Mal nachschaun, wer denn die edlen Spender sind:

Am 1. Januar 1995 trat der Staatsvertrag über die Errichtung der „Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg“ in Kraft. In ihr sind die zuvor getrennten Schlösserverwaltungen vereint, Träger der Stiftung sind die Länder Brandenburg und Berlin sowie der Bund. Die Stiftung hat die Aufgabe, die Kulturgüter zu pflegen und zu bewahren, sie wissenschaftlich auszuwerten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Darüber hinaus wurde sie in den Rang einer „Unteren Denkmalschutzbehörde“ erhoben und hat so die Möglichkeit, ihre denkmalpflegerischen Belange in Abstimmung mit dem zuständigen Landesdenkmalamt selbst zu regeln.

(Hervorhebung von mir) Quelle. Achsooo, die Anlagen gehören mir – also uns, den Steuerzahlern.

Natürlich ist es in unserem Interesse, was ich gerade bei Heise las:

Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten darf für ihre Schlösser in Berlin und Brandenburg eine „Knips-Gebühr“ für kommerziell genutzte Fotos verlangen. Aus dem Staatsvertrag ergebe sich der Vorrang der Erhaltung von Kulturgütern wie das Schloss Sanssouci, nicht aber die Kostenfreiheit für gewerbliche Foto- und Filmaufnahmen, entschied der Bundesgerichtshof (BGH) am Freitag in Karlsruhe.

Kommerziell darf also kosten. Wieso aber wird mir, als Eigentümer des Ladens auch das Geld aus der Tasche gezogen, wenn ich mein Eigentum fotografisch festhalten möchte:

Fotoerlaubnis: 3 Euro
Gültig für einen Tag in allen Schlössern
Nur für private Nutzung. Nicht zur Veröffentlichung.
Ohne Blitz, ohne Stativ.

Quelle. Oder der Eintritt von 12 Euro pro Besucher? Wieso reicht es nicht, wenn ich meinen Personalausweis vorzeige? Schliesslich habe ich bereits bezahlt.

Achja, den Bundespersonalausweiss muss ich ja auch bezahlen, obschon mich mein Land verpflichtet einen zu besitzen. So ein Schwachsinn!