NUN hat es auch der Letzte gemerkt

Bundespräsident Horst Köhler ist von der bisherigen Regierungsarbeit der schwarz-gelben Koalition enttäuscht. „Bei der Ernennung der Bundesregierung im Oktober habe ich ein paar Sätze gesagt, mit Bedacht: Ihr habt eine ordentliche Mehrheit. Das Volk erwartet jetzt tatkräftiges Regieren“, sagte Köhler in einem vorab veröffentlichten Interview des Magazins „Focus“. „Daran gemessen waren die ersten Monate enttäuschend.“ Das Gute sei, dass sich die Beteiligten darüber selbst klar seien. Inzwischen trete in der Koalition Realismus ein.

wird unser Bundespräsident Köhler von der Tagesschau zitiert. Na, das ging ja schnell, bis Köhler das merkt und auch mal – kraft seines Amtes! – einen Kommentar abgibt.

Insgesamt ist der Text auf den Webseiten der Tagesschau recht lesbar, da Köhler auch spezifische Themen anspricht:

„Wir müssen weg von schuldengetriebenem Konsum. Davon wieder runter zu kommen, ist schwer wie ein Drogenentzug, aber unumgänglich für nachhaltiges Wachstum, das allen Menschen dient“

Was haben unsere jungen Minister zur Zeit des Internethypes getan?

Ich lese gerade das Buch Liquide von Rainer Meyer – aka Don Alphonso – in dem es um die Zeit des „Burn Venture Capital – Burn“ geht. Die Zeit um das Jahr 2000 als so viele tolle Ideen, wie man im Internet schnell Geld und Erfolg, in die tat ungesetzt werden sollten.

Unfähige, junge Wichtigtuer verkauften eher sich selbst als ihre Ideen und sammelten wahnwitzige Beträge ein für die Autos, Anzüge, Drogen und wohl auch sexuelle Gefälligkeiten gekauft wurden. Fragen nach den Erfolgen der jeweiligen Projekten wurde immer brav abgewimmelt oder es wurden potemkinsche Dörfer vorgeführt. Ich habe damals Leute aus diesem Möchtegern-Umfeld kennen gelernt. Widerliche Mitmenschen die sich einzig über größenwahnsinnige Sprüche und Statussymbole definierten. NIEMALS werde ich den Produktmanager vergessen, der sich KOMPLETT in Boss einkleidete, inkl. Unterhose…. Welch unwichtiger Poser. Ja, so waren sie, diese jungen Emporkömmlinge: Immer forsch-frech nach vorn stürmen. Und wenn man mal etwas dummes tut: Leugnen und nach unten treten – ein bisschen Presse dazu und alles wird gut.

Und während ich so in diesem Buch über die Blender der Münchner Geldemporkömmlinge blättere, flattern die Meldungen über den Untersuchungsausschuss in Sachen Kunduz-Affaire ein.

Schneiderhan ging in seinen Vorwürfen noch weiter: Er habe Guttenberg sehr früh vor einer eindeutigen Festlegung bei der Bewertung des Bombardements gewarnt, sagte er. Der damals frisch vereidigte Minister habe sich aber nicht an den Rat des erfahrenen Militärs gehalten. Obwohl er, Schneiderhan, ihm zu Vorsicht geraten habe, habe Guttenberg den Luftangriff nicht nur als militärisch angemessen, sondern auch als zwangsläufig bezeichnet.

Ein Schelm wer etwaige Ähnlichkeiten findet – sowohl Guttenberg als auch Westerwelle sind aus GANZ anderem Holz geschnitzt, als diese dummen Menschen die um die Jahrtausende-Wende Unmengen von Geld verbrannten, dass ihnen nicht gehörte. Hauptsache sie selbst hatten Spass und ein gutes Leben.

Achso – das Buch von Don Alphonso kann ich euch empfehlen. Wunderbar kurzweilig holt es nochmal die Zeit zurück als aus Scheisse Gold gemacht werden sollte

Das Bauland ist aus und Kinder haben wir Deutschen eh genug

Die ehemalige Familienministerin und jetzige Arbeitsministerin von der Leyen setzt sich für MEHR Zeitarbeitsverträge ein.

Trotz der stark zunehmenden Zahl von Kurzzeit-Jobs will die Bundesregierung die Liberalisierung des Arbeitsmarktes weiter vorantreiben. Laut einem Bericht der Zeitungen der „WAZ“-Gruppe feilt Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) an einem Gesetz, mit dem die Befristung von Arbeitsverträgen erleichtert werden soll. Mehr Beschäftigte müssten dann damit rechnen, keinen unbefristeten Vertrag mehr zu erhalten, sondern Jobs mit zeitlicher Begrenzung auf beispielsweise zwei Jahre. (FTD)

Ich schaue gern HINTER die mir vorgelegten Informationen und interpretiere. Als ich obiges lesen musste waren meine ersten Gedanken: OK, Bauland ist knapp – niemand mehr soll Bausparverträge abschliessen und/oder sich langfristig zu Zahlungen verpflichten. Wer nimmt denn noch einen Kredit mit einer Laufzeit von 3 Jahren ab (z.B. um sich einen PKW zu kaufen..) , wenn er nur noch für 18 Monate ein gesichertes Einkommen hat?  Naja, der Binnenmarkt wird eh überbewertet.

Andererseits frage ich mich, wer denn noch ein Kind in die Welt setzen soll, wenn er nicht sicherstellen kann, dass er diesem Kind zum zweiten Geburtstag überhaupt noch Geschenke zukommen lassen kann, weil er damit rechnen muss zu diesem Zeitpunkt arbeitslos zu sein?

DANN aber fiel mir ein, dass Kredite für den KFZ-Kauf oder gar den Hauserwerb  ja ohnehin nur sinnvoll von „Besserverdienenden“ aufgenommen werden und in diesem Erwerbsbereich (zu dem ich hier boshaft auch mal die Politiker zähle, die nach ihrer „aktiven Zeit ja auch meist noch Jobs bei „ihren“ Lobbyisten bekommen) Zeitarbeitsverträge nicht so verbreitet sind, wie in den unteren Gehaltbereichen. Also nicht so schlimm, trifft ja nur die „untere Kaste“.

Und das mit den Kinder – hey, die doofen sollen halt aussterben. Davon haben wir eh genug. Jeder Grund den wir denen geben sich nicht weiter zu vermehren kommt uns da doch gerade recht.

Alles in allem: Gut gemacht Frau von der Leyen – sie liegen voll im Trend!

(Ist mir nun schlecht weil ich gestern zu viel irisches Bier hatte, oder weil ich mich wieder mit der Zensursula beschäftigte?)