Deine Mudda hat ein Konto bei der Deutschen Bank

Ich glaube gestern sah ich einen Fernsehspot in dem die Deutsche Bank für Sparkonten mit sagenhaften 2% Zinsen – fest für 12 Monate – warb. Dieses Angebot findet sich auch auf den Webseiten der Deutschen Bank.

Da fragt man sich unwillkürlich, ob die Marketingmenschen und Produktmanager das Gras geraucht haben, dass den Unterbau der grafischen Darstellung bildet. Sind das rote da nicht sogar Mohnblumen?

2 Prozent Sparzinsen in Zeiten in denen die Deutschen Bank selbst mittels Pressemitteilung vom 11.03.2011 verkündet:

Die Deutsche Bank rechnet absehbar mit einer Inflation in Deutschland von weit über zwei Prozent. “Für dieses Jahr erwarten wir im Durchschnitt eine Inflationsrate von knapp über zwei Prozent.

Wer ein Sparkonto eröffnet, dessen Ertrag unter der Inflationsrate liegt, darf damit rechnen, bei Verlassen der Bank durch ein Spalier von lachenden Bank-Aktionären zu gehen.

Und Ackermann erwartet eine Kapitalverzinsung seines Unternehmens von 25 Prozent. Ist machbar, wenn er seine Sparkunden so verarscht, der alte Schweizer.

Marketinglügen wie ich sie besser nicht ausdenken kann? iPhone 4

Das iPhone 4 hat Empfangsprobleme was das GSM-Signal angeht, inbesondere in der Hand von Linkshändern. Dieses ist eine peinliche Geschichte  und an Dämlichkeit kaum zu überbieten. Apple hat sich damit weltweit zum Affen gemacht und die Fanboys sind schon recht bedröppelt.

Was Apple da jetzt hinterher wirft ist allerdings DER Brüller:

Die angeblichen Empfangsprobleme des iPhone 4 sollen keine sein, vielmehr gebe die Empfangsanzeige des Smartphones die Signalstärke wegen eines Berechnungsfehlers in der Software nicht korrekt wieder. Das teilte der Apple-Konzern am Freitagnachmittag in einer als Brief an die Nutzer deklarierten Stellungnahme zu den Medienberichten der vergangenen Tage mit.

schreibt Heise nun und weiter

Die Ursache dieses „dramatischen Abfalls“ bei der mit kleinen Balken angezeigten Empfangsstärke sei ebenso „simpel wie überraschend“, räumt Apple nun ein. „Wir haben herausgefunden, dass die Formel, die wir zur Berechnung der Anzahl der angezeigten Balken verwenden, völlig falsch ist.“ In vielen Fällen würden dadurch zwei Balken mehr angezeigt, als die eigentliche Signalstärke rechtfertigen würde.

Mal ganz ehrlich: Apple ist für Kreativität bekannt, aber diese Nummer beweist dass Apple Kreativität wahrlich keine grenzen gesetzt sind. Auf DIESE Ausrede muss man erstmal kommen. Da erklärt man die Programmierer, Produktmanager und Betatester zu Vollhonks nur um den Ruf Apples zu schützen.

Denn WENN tatsächlich die Berechnung der Balkenanzeige falsch der einzige Grund für das – sagen wir mal – Phänomen wäre, würde das iPhone wohl überall wo eine kleine Signalschwäche wäre die Anzeige „Kein Netz“ präsentieren.

Sorry liebe Marketingleute von Apple, aber ich glaube da tischt ihr euren Fanboys und dem Markt eine feiste und vor allem durchsichtige Lüge auf.

Das blöde ist, dass man – selbst wenn das Signal schwach ist WEIL eine Hand die GSM-Antenne abdeckt, mittels Software eine grosse Balkenanzeige darstellen kann. Dann wäre das Problem noch da, aber die Anzeige zeigt volle Leistung. Mal im Auge behalten, ich lasse mich gern überraschen.

Was haben unsere jungen Minister zur Zeit des Internethypes getan?

Ich lese gerade das Buch Liquide von Rainer Meyer – aka Don Alphonso – in dem es um die Zeit des „Burn Venture Capital – Burn“ geht. Die Zeit um das Jahr 2000 als so viele tolle Ideen, wie man im Internet schnell Geld und Erfolg, in die tat ungesetzt werden sollten.

Unfähige, junge Wichtigtuer verkauften eher sich selbst als ihre Ideen und sammelten wahnwitzige Beträge ein für die Autos, Anzüge, Drogen und wohl auch sexuelle Gefälligkeiten gekauft wurden. Fragen nach den Erfolgen der jeweiligen Projekten wurde immer brav abgewimmelt oder es wurden potemkinsche Dörfer vorgeführt. Ich habe damals Leute aus diesem Möchtegern-Umfeld kennen gelernt. Widerliche Mitmenschen die sich einzig über größenwahnsinnige Sprüche und Statussymbole definierten. NIEMALS werde ich den Produktmanager vergessen, der sich KOMPLETT in Boss einkleidete, inkl. Unterhose…. Welch unwichtiger Poser. Ja, so waren sie, diese jungen Emporkömmlinge: Immer forsch-frech nach vorn stürmen. Und wenn man mal etwas dummes tut: Leugnen und nach unten treten – ein bisschen Presse dazu und alles wird gut.

Und während ich so in diesem Buch über die Blender der Münchner Geldemporkömmlinge blättere, flattern die Meldungen über den Untersuchungsausschuss in Sachen Kunduz-Affaire ein.

Schneiderhan ging in seinen Vorwürfen noch weiter: Er habe Guttenberg sehr früh vor einer eindeutigen Festlegung bei der Bewertung des Bombardements gewarnt, sagte er. Der damals frisch vereidigte Minister habe sich aber nicht an den Rat des erfahrenen Militärs gehalten. Obwohl er, Schneiderhan, ihm zu Vorsicht geraten habe, habe Guttenberg den Luftangriff nicht nur als militärisch angemessen, sondern auch als zwangsläufig bezeichnet.

Ein Schelm wer etwaige Ähnlichkeiten findet – sowohl Guttenberg als auch Westerwelle sind aus GANZ anderem Holz geschnitzt, als diese dummen Menschen die um die Jahrtausende-Wende Unmengen von Geld verbrannten, dass ihnen nicht gehörte. Hauptsache sie selbst hatten Spass und ein gutes Leben.

Achso – das Buch von Don Alphonso kann ich euch empfehlen. Wunderbar kurzweilig holt es nochmal die Zeit zurück als aus Scheisse Gold gemacht werden sollte