Es gibt „letzte“ Anzeichen von Intelligenz bei der #Polizei #S21

Sicherlich ist die Überschrift provozierend, aber: Wer kann, der soll (Alte Skatregel). Anscheinend mehren sich die Zeichen, dass verantwortliche Polizisten (und somit dann auch die Polizeigewerkschaft) ernsthafte Zweifel an der Sinnhaftigkeit ihres eigenen Auftretens und somit des Bildes der Polizei in der Öffentlichkeit hat.

Die GdP (Gewerkschaft der Polizei) äusserte sich mal wieder zu Wort und so kann man in Der Westen lesen:

Die Gewerkschaft der Polizei wirft der Bundesregierung vor, gesellschaftliche Konflikte wie den Streit über den Atomausstieg und das Bahnprojekt Stuttgart 21 auf dem Rücken der Sicherheitskräfte auszutragen. „Wir kriegen die Gewalt zu spüren, wir kriegen die Steine ab“, kritisierte GdP-Chef Konrad Freiberg am Montag in Berlin.

Abgesehen davon, dass es für „die Steine“ immer noch keine Beweise gibt und der „Pfeffersprayer“ höchstwahrscheinlich ein ziviler Polizist war, muss ich dem Herrn Freiberg recht geben: Ja, die Politiker machen euch zu den Deppen der Nation. Wobei die Polizei aber auch selbst schuld hat. Denn vielerorts wird die Gewaltspirale auch von Polizeikräften durch Worte und taten hoch geschraubt. Ich nenne da nur „Splittergranate“, Leuchtspurgeschosse und der Vorwurf der Pflastersteinwürfe, der hinter wieder zurück genommen werden muss. Auch kann ich mir nur SEHR schwer vorstellen, dass ein Politiker Erlaubnis oder gar die Anweisung gegeben hat, mit dem Wasserwerfer auf die Köpfe der Demonstranten zu zielen. DAS geht allein auf die Kappe der Verantwortlichen bei der Polizei!

Im Lokus ähh Fokus steht zu lesen:

Er (Freiberg) betonte, die Laufzeitverlängerung für deutsche Atomkraftwerke habe einen gesellschaftlichen Konsens aufgehoben, was ein Fehler gewesen sei. Dieser eskalierende Konflikt werde nun auf dem Rücken der Beamten ausgetragen.

Ja, natürlich auf dem Rücken der Polizisten. Ihr Weissmützen lasst uns Bürger ja nicht in die Nähe der verantwortlichen Politiker. Menno, DAS wäre ein Spass, wenn ihr einfach mal ein paar richtig stinkige Bürger an Merkel, Schäuble, Mappus, de Maizière oder andere ranlassen würdet.

Leben wie ein intelligenter Bürger in Frankreich

Ja, die Franzosen hatten und haben es drauf. Heute müsste man als Deutscher wie folgt formulieren:

WIE KOMMT ES ZUR REVOLUTION

Deutschland war vor der Revolution in 3 Stände eingeteilt. (1.Stand Wirtschaft; 2.Stand Politik; 3.Stand Bürger)

Der 1. und 2.Stand unterdrückten die Bürger durch hohe Abgaben und Steuern. Auf alles mußte Steuergeld bezahlt werden. So gab es Steuern auf: Grund und Boden, Kopfsteuer, Luxussteuer, und die indirekte Steuer auf alles, während Politiker und Wirtschaft sich gegenseitig Steuern und Subventionen zukommen ließen.
So entstanden große Hungersnöte, da das Einkommen immer sank während die Preise stiegen.

Das Reizzentrum, ein kleines Blog, verbreitete eine Posting unter dem Titel:“Leben wie ein intelligenter Bürger in Frankreich“ Darin schrieb er, 200 000 Priviliegierte (Bevorechtigte) leben von der harten Arbeit der 80 Millionen des 3.Standes im Überfluß.

Frei nach einem Text von Unki. Aber genau das wird nicht passieren, wir Deutschen sind – trotz Stuttgart 21, Gesundheitsreform, Ausgrenzung der Arbeitslosen sowie Bildungsnotstand – immer noch viel zu brav.

Ein Blick zu den Franzosen (das sind die mit den stets kleinwüchsigen Anführern, wie Napoleon Bonaparte oder Sarkozy), zeigt uns wie man sich wirklich auflehnt:

Der Widerstand gegen die Rentenreform in Frankreich mit der Anhebung des Rentenalters von 60 auf 62 Jahre gewinnt an Schärfe. Mehrere Arbeitnehmervertretungen in den großen Staatsunternehmen haben für den kommenden Dienstag einen sogenannten „verlängerbaren Streik“ angekündigt, der zu einer mehrtägigen Kraftprobe mit Präsident Nicolas Sarkozy und seiner Regierung führen wird.

Quelle FAZ. Tja, die können nicht nur guten Wein produzieren und diesen bei leckerstem Essen zu sich nehmen, die wissen auch wie man die Großkopferten im Schach hält. Und wir? Und glaubt man nicht, dass die Franzosen keine „innere Sicherheit“ haben. Bei denen rennt das Militär mit Schnellfeuergewehren ausgestattet in Dreierstreifen über die Bahnhöfe(!). Und das nicht zu knapp. Dennoch sind die deutlich aufmüpfiger, als wir obrigkeitshörigen Deutschen.

RTL 2 sendet BKA-TV

Es gibt Dinge, die muss man sich nicht selbst antun. Die einzige Ausnahme ist das erlernen des Begriffes „heiss“ – jedes Kind muss sich einmal die Pfoten verbrannt haben, um zu begreifen, was „die Alten“ meinen, wenn Sie sagen: „Nicht anfassen, heiss“.

Im Normalfall aber, kann man sich auf das Urteil Anderer verlassen, sofern sie denn einigermassen vertrauenswürdig sind und/oder mehrere Urteile zu dem gleich Schluss kommen. Also erlaube ich mir hier etwas zu tun, was ich eigentlich versuche zu vermeiden: Ich beurteile etwas, über das ich mir ein eigenes Bild hätte machen können auf Basis der Informationen, die mir andere Menschen zur Verfügung stellten.

Es geht – ihr habt es schon erraten – um das „Motivier den Pedobären“-Format „Tatort Internet – Schützt endlich unsere Kinder“ von RTL 2. Ich habe mir dem Kram nicht angesehen, da ich erstens schon ahnte, welch Hühnerkot uns dort wieder als Qualitätsjournalismus verkauft werden soll, ich zum zweiten die Zuschauerzahlen nicht zu hoch treiben wollte (bewusstes Konsumverhalten) und dritten weil ich schlicht etwas besseres zu tun hatte.

Sowohl BKA-Chef Zierke als auch der Ex- und der amtierende Innenminister sowie die Zensursula werden sich die Hände gerieben haben: Soviel Marketing für Überwachung und Kontrolle hat es im Fernsehen noch nie gegeben. Wie schreibt die Süddeutsche:

Das Thema sexuelle Gewalt gegen Kinder ist ein ernstes, und eigentlich wäre es der Redaktion von RTL 2 hoch anzurechnen, sich diesem journalistisch genähert zu haben. Doch die Annäherung, das machen schon den ersten Sequenzen der Sendung klar, gleicht eher einer Bulldozerfahrt: Schnelle Schnitte, verwackelte Bilder, dramatische Musik, gesprochene Chat-Fetzen wie „Wollen wir uns treffen?“ oder „Ich bin ein bisschen älter, ist doch nicht schlimm“ und unter donnerndem Trommeln die Ansage aus dem Off: „Das Internet, ein Tummelplatz für pädosexuelle Täter.“

Es ist genau das passiert, was ich gestern bereits prognostizierte. Es geht um Mediengeilheit und Einschaltquoten. Und wenn ich bei Heise die Worte Niggemeiers lese

Man sah Beate Krafft-Schöning an, wie sehr sie diese Gelegenheiten genoss. Die Minuten, in denen sie den Männern gegenüber saß, die ihr in die Falle gegangen waren. Die sie in einem Chat im Internet angesprochen hatten, in dem sie sich als 13-jähriges Mädchen ausgegeben hatte; die diesem Kind, das sie auf der anderen Seite der Datenverbindung vermuteten, pornographische Bilder geschickt hatten, sexuelle Botschaften und Aufforderungen; die sich mit diesem Kind unter dem Siegel der Verschwiegenheit verabredet hatten, um es zu missbrauchen.

werde ich an meine Worte von gestern erinnert:

Sind es wirklich die Abgründe perverser Täter, oder eher die Abgründe perverser Mediengeilheit sowie der Versuch Marktanteile zu ergattern

Manchmal wünschte ich mir – in solchen Fällen – auch mal nicht recht zu haben. Der einzige Trost ist, dass diese armselige Sendung nicht ein einziges Mal von Werbung unterbrochen wurde. Vielleicht finanzieren BKA und Innenministerium das Format ja direkt, so dass man an der Stelle auf Werbung nicht angewiesen ist.

Anzumerken bleibt, dass die RTL 2 Reportage „Grenzenlos geil – Deutschlands Sexsüchtige packen aus“ ausfallen musste.