Guttenberg auf den Spuren von Georg W. Bush

Sorry Leute, aber wenn ich Sätze wie folgende lesen muss, wird mir Angst und Bange:

Auf einer Sicherheitskonferenz in Berlin sprach sich Guttenberg dafür aus, in der Sicherheitspolitik „offen und ohne Verklemmung“ wirtschaftliche Interessen zu berücksichtigen.

„Der Bedarf der aufstrebenden Mächte an Rohstoffen steigt ständig und tritt damit mit unseren Bedürfnissen in Konkurrenz“, sagte Guttenberg. Diese könne zu neuen Krisen führen. Die Verknappung der Rohstoffe beeinflusse das wirtschaftliche Wohlergehen Deutschlands. „Da stellen sich Fragen auch für unsere Sicherheit, die für uns von strategischer Bedeutung sind.“

Quelle FAZ. Guttenberg spricht zwar auch von Piraterie, aber nicht ausschliesslich. Die Kolonial- und Kontrollpolitik eines George W. Bush (die auch von Barack Obama noch nicht abgestellt wurde) beruht auf exakt diesem Modell:“ Unser Land braucht Resourcen und wir müssen notfalls militärisch den Zugriff auf eben diese sicherstellen“.

Mit eben diesem Satz wurden die meisten Angriffskriege der letzten Jahrhunderte begründet. Bereitet Guttenberg da etwas vor? Sicherlich hat die deutsche Wirtschaft auch schon ein paar Ideen, wo man mittels „militärischer Unterstützung“ die deutsche Wirtschaftsleistung verbessern könnte.

Dummes Piratenmarketing #Piraten

Wenn Privatpersonen ein System einer Stabilitäts- und Lastanalyse unterziehen (vulgo „hacken“), so ist das absolut OK. Wenn dieser „Erfolg“ dann von einer Organisation wie dem CCC veröffentlicht wird, ist das prima, da der CCC bessere Kontakte zu den Medien hat, wodurch eine Verbreitung der Warnung/Information sichergestellt ist.

Wenn allerdings eine Gruppe von Menschen, die sich als politische Partei etablieren wollen via Twitter mitteilen:

#AusweisApp wenige Stunden nach Erscheinen von #Piraten gehackt: http://bit.ly/bkW1wx #ePerso #nPA

so ist dieses in meinen Augen ein so dummer Marketingversuch, dass ich schreien möchte. Wohin möchte die Piratenpartei in Zukunft? Möchte sie als CCC-Nr.2 angesehen werden? Viel Spass dabei, das wird nix – der Weg ist zu weit.

Wenn man allerdings in Richtung Politik gehen möchte, so tut man gut daran zu verkünden „Die Piratenpartei hat Informationen, nach denen der ePerso geknackt ist“, aber verkauft sich nicht selbst als Hacker. In meinen Augen: Fail.

Alice Schwarzer siegt durch argumentatives Ko über Familienministerin

Ich gebe zu: Ich bin kein ausgesprochener Freund von Alice Schwarzer. Vielleicht liegt das auch daran, dass für mich viele Dinge normal sind, die Alice Schwarzer sich mit Blut Schweiss und Tränen erkämpfen musste.

Aber ihr „Offener Brief an Kristina Schröder“ bekommt von mir absoluten Applaus.

Als erstes nehmen Sie sich den „frühen Feminismus“ vor. Da haben Sie als Jahrgang 1977 zwar die Gnade der späten Geburt, aber nicht das Recht, Stammtisch-Parolen zu reproduzieren. Stammtisch-Parolen aus den 1970er Jahren wohlgemerkt. Denn die Stammtische 2010 sind längst weiter, viel weiter als Sie.

Zum Beispiel das Klischee, die Überzahl weiblicher Erzieher und Lehrer sei schuld an der Misere der „armen Jungen“. Denen wollen Sie sich jetzt mit Ihrem Ministerium vorrangig widmen. Sie gehen dabei so weit, feministischen Pädagoginnen zu unterstellen, sie würden „Jungs bewusst vernachlässigen“, was „unmoralisch“ sei. Es ist diese Unterstellung, Frau Schröder, bei diesen Frauen, die einen sehr harten, sehr engagierten Job machen, die unmoralisch ist!

Ja, es stimmt, dass wir es mit einer rasanten „Feminisierung“ der pädagogischen Berufe zu tun haben. Aber warum? Weil die Männer einfach nicht mehr Kindergärtner oder Lehrer sein wollen! Zu schlecht bezahlt und gesellschaftlich nicht anerkannt. Das ist das Problem.

Es ließe sich noch vieles sagen, Frau Schröder. Aber, darf ich offen sein? Ich halte Sie für einen hoffnungslosen Fall. Schlicht ungeeignet. Zumindest für diesen Posten. Vielleicht sollten Sie Presse-Sprecherin der neuen, alten so medienwirksam agierenden, rechtskonservativen Männerbünde und ihrer Sympathisanten werden.

BOoooooooooooooooom. Aufschlag Schröder auf den Ringboden. Argumentatives Ko

Danke Alice. Sehr stimmige Argumentation, die Du da ablieferst. Und schön zu erfahren, dass es Frauen (auch Ministerinnen) gibt, die eine weit grössere Gefahr für die Gleichberechtigung sind als so manche Männer.