Siemens, Griechenland, Schmiergeld und Pleite – alles passt

Es gibt Meldungen, die könnten synchroner gar nicht in meinem Feedreader erscheinen:

Die erste Meldung beschäftigt sich mit den desaströsen Finanzen Griechenlands und ist der FAZ zu entnehmen:

Griechenlands Neuverschuldung hat im vergangenen Jahr bei 15,4 Prozent der Wirtschaftsleistung gelegen, fast 2 Punkte höher als die bisher bekannten 13,6 Prozent.

es sieht finster aus in Griechenland. Und wir Deutsche können nur unendlich froh sein, dass Deutsche Bank und Siemens ihre Hauptniederlassungen in Deutschland stehen haben. Ansonsten würde auch bei uns nämlich der wilde Westen praktiziert werden.

Womit wir bei Meldung zwei – aus der FTD – wären:

Ex-Siemens-Zentralvorstand Volker Jung ist offenbar nach aus Griechenland geflohen. Dies berichtet das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Jung durfte seit Juni 2009 Griechenland nicht verlassen. Dies hatte die Athener Staatsanwaltschaft angeordnet. Jung wird Bestechung griechischer Funktionäre vorgeworfen, um den Auftrag zur Digitalisierung des griechischen Fernmeldenetzes zu bekommen.

Nach Schätzungen griechischer Medien könnte an Politiker und Funktionäre in Griechenland Schmiergeld von insgesamt 100 Mio. Euro geflossen sein.

Ja, wenn da 100 Millionen Euro an Schmiergeld geflossen sind, dann stellt sich doch die Frage um wieviel hunderte von Millionen der Staat Griechenland vom Siemenskonzern betrogen wurde und vielleicht aufgrund der Verträge immer noch wird?

Wer nun aber glaubt, dass die Konzerne nur die Nachbarstaaten ausplündern, den möchte ich kurz und knapp an die Verlängerung der Atomlaufzeiten erinnern.

Guttenberg auf den Spuren von Georg W. Bush

Sorry Leute, aber wenn ich Sätze wie folgende lesen muss, wird mir Angst und Bange:

Auf einer Sicherheitskonferenz in Berlin sprach sich Guttenberg dafür aus, in der Sicherheitspolitik „offen und ohne Verklemmung“ wirtschaftliche Interessen zu berücksichtigen.

„Der Bedarf der aufstrebenden Mächte an Rohstoffen steigt ständig und tritt damit mit unseren Bedürfnissen in Konkurrenz“, sagte Guttenberg. Diese könne zu neuen Krisen führen. Die Verknappung der Rohstoffe beeinflusse das wirtschaftliche Wohlergehen Deutschlands. „Da stellen sich Fragen auch für unsere Sicherheit, die für uns von strategischer Bedeutung sind.“

Quelle FAZ. Guttenberg spricht zwar auch von Piraterie, aber nicht ausschliesslich. Die Kolonial- und Kontrollpolitik eines George W. Bush (die auch von Barack Obama noch nicht abgestellt wurde) beruht auf exakt diesem Modell:“ Unser Land braucht Resourcen und wir müssen notfalls militärisch den Zugriff auf eben diese sicherstellen“.

Mit eben diesem Satz wurden die meisten Angriffskriege der letzten Jahrhunderte begründet. Bereitet Guttenberg da etwas vor? Sicherlich hat die deutsche Wirtschaft auch schon ein paar Ideen, wo man mittels „militärischer Unterstützung“ die deutsche Wirtschaftsleistung verbessern könnte.