Wem die deutsche Kanzlerin so ihr Vertrauen schenkt

httpv://www.youtube.com/watch?v=XaWE8K2nRVs

Herr Schäuble geniesst ihr Vertrauen!

Die Plagiatsvorwürfe weiten sich aus, doch die Kanzlerin stellt sich hinter ihren Verteidigungsminister: Sie habe „volles Vertrauen“ in Guttenberg (Quelle)

Auch Guttenberg geniesst ihr Vertrauen.

Ich finde diese Entwicklung recht bemerkenswert. Früher konnte man sehr wohl ein Schlitzohr sein, aber bitte mit Moral. Heute gilt geniesst man scheinbar das Vertrauen, wenn man sich als besonders schamlos herausstellt. Katastrophal wäre es für die politische Landschaft, wenn Merkel sich gezwungen sieht, nach Adenauers Satz die Ministerposten zu besetzen:

Sie können schmutziges Wasser nicht wegschütten, wenn sie noch kein frisches haben

Haben wir keine ehrenwerten Politiker mehr Frau Merkel?

Guttenberg ist der BWLer unter den Juristen

Wie twitterte Dyfa so wunderschön?

„Ich habe BWL studiert!“ „Ich weiss!“ „Was? Woher?“ „Das sieht man an der Art, wie du dich anziehst!“ (Er trug keinen Anzug!)

Und da ist verdammt viel dran. Seit vielen Jahren treibe ich mich – als 24/7  Leisure-Day Vertreter – in der Melange der Schlips und Anzugträger herum. Und man erkennt sie, diese karrieregeilen Shareholder. An der Kleidung, dem Fahrzeug und nicht zuletzt an Frisur und Accessoires. BWL war schon frühzeitig für mich (als EDV-Mensch) der natürliche Feind. Der BWLer arbeitet nicht „nach unten“ in Richtung Lösung oder Kunde, sondern entweder shareholdervalue- oder gehaltsorientiert.

Juristen waren irgendwie anders. Die waren zwar in obskuren Zirkeln organisiert, aber man konnte mit Ihnen reden (das muss ich jetzt auch so schreiben, sonst kriege ich nachher Zuhause voll aufs Fressbrett 🙂 ).

Neu an zu Guttenberg ist, dass er sowohl als Jurist, als auch als Politiker ein typischer BWLer-Verhalten an den Tag legt: Lug & Trug zum eigenen Vorteil. Wem das Debakel um die Dissertation (270 plagiierte Seiten zu diesem Zeitpunkt) noch nicht reicht, der wird bei der Basler Zeitung fündig:

Bei den Berufserfahrungen in den USA und Frankfurt handelt es sich um mehrwöchige Studentenpraktika, die Guttenberg in jungen Jahren bei Anwaltskanzleien absolvierte. Auch bei der «Welt» kann nicht von einer regulären Mitarbeit die Rede sein. Guttenberg war im Sommer 2001 als Praktikant auf der Redaktion; insgesamt schrieb er in dieser Zeit acht kleinere Beiträge – nur vier davon alleine.

Guttenberg scheint ein Blender und Verführer zu sein. Auch ist er gar kein Volljurist:

Guttenberg, der aus einem reichen bayrischen Adelsgeschlecht stammt, hat als Jurist das sogenannte Erste Staatsexamen abgeschlossen. In Deutschland gilt er damit nur als «halber Jurist», hat etwa keine Berechtigung, als Richter zu arbeiten. Ein Makel, der sich mit dem aufwendigen Zweiten Staatsexamen beheben liesse – oder für das Renommee mit einem Doktortitel.

Guttenberg entspricht voll dem Menschen der auf Krampf „nach oben“ will. Der nach Macht und Anerkennung(manisch?) strebt und dafür jede Hemmung verliert. Die Geschichte zeigt uns, zu was solche Menschen fähig sind.

Zapp hat uns alle gewarnt:

httpv://www.youtube.com/watch?v=Sb4Qkg0ihlM

Hamburg übersteht die Pest und öffnet sich der Cholera

Zuerst möchte ich feststellen, dass ich sehr froh bin, dass sich Hamburg von der CDU befreien konnte. Im Nachhinein muss man sagen, dass von Schwarz/Grün niemand profitierte. Leider wurde nur die CDU abgestraft, anscheinend sind die Wähler der Grünen so treu-doof, dass sie nichts anderes als Grün wählen. Völlig egal wie sehr sie belogen unjd betrogen werden.

So wie es jetzt aussieht, hat Olaf Scholz mit der SPD die absolute Mehrheit zurück gewonnen. Man könnte sich darüber freuen, wenn man einfach gestrickt wäre. Aber ich habe nicht vergessen, wer uns Hartz-IV beschert hat. Ich habe nicht vergessen, wer als Innensenator den Brechmitteleinsatz in Hamburg befürwortete und sich damit in eine Ecke mit Menschen wie Schill stellte. Der Wähler ist dumm – und wenn er nicht dumm ist, dann zumindest schwerstens dement. Wie kann man all den Mist vergessen, der uns von den SPD-Mannen spendiert wurde?

Ich bin traurig, dass die SPD vom Wähler mit so massiver Macht ausgestattet wird. Ich halte das für äusserst gefährlich. Aber man wird sehen, was passiert. Vielleicht täusche ich mich ja, und die Hamburger SPD unter Scholz schafft es den Anfang der grossen Wende einzuläuten. Aber ich glaube nicht daran. Zu oft hoffte der Wähler, dass „die Sozis“ vernünftig mit der Macht umgehen – zu oft wurde er enttäuscht.

Die an dieser Stelle typische – und zumindest von Dyfa erwartete – detaillierte Auswertung des Ergebnisses kann wahrscheinlich (aufgrund der Dauer der Auszählung) erst am Mittwoch erscheinen.