Maulschelle wegen Maultaschen

Anscheinend gibt es tatsächlich noch so etwas wie soziale Intelligenz bei Inhabern eines Richteramtes:

Sechs geklaute Maultaschen rechtfertigen keine fristlose Kündigung. Die entlassene Altenpflegerin bekam in zweiter Instanz recht – und 42.500 Euro Abfindung. (Süddeutsche)

Ich ziehe meinen Hut vor dem zuständigen Richter und seiner Urteilsbegründung:

Dem Heim sei also kein materieller Schaden entstanden, sagte der Richter. „Es wurde höchstens die Abfallmenge reduziert.“

Danke-Danke-Danke sehr geehrter Herr Arbeitsrichter Christoph Tillmanns vom Landesarbeitsgericht Freiburg! DAS ist es, was ich von Richtern erwarte: Bodenhaftung, RECHTssicherheit und vor allem Fingerspitzengefühl und WEISHEIT. Gesetzestexte sind da um diese auszulegen und nicht stumpf mit einem Hammer durchzusetzen.

Diebstahl ist Diebstahl – aber Müll zu klauen ist KEIN Grund für eine fristlose Kündigung!

Von der FDP gelernt: Die CDU verkauft sich ebenfalls

Es dreht sich tatsächlich alles nur noch um Geld – und die Politiker setzen alles daran sich die Taschen ebenfalls voll zu stopfen.

Vor einigen Jahren gab es Bundespolitiker wie Norbert Gansel, welcher mir im Gedächnis blieb, da er – neben seiner Bundestagstätigkeit –  Praktika in „normalen“ Berufen macht, um den Kontakt zum Wähler nicht zu verlieren. Bodenhaftung halt.

Die CDU hingegen scheint ganzheitlich jegliche Bodenhaftung verloren zu haben. Denn wenn sich CDU-Politiker mit dem einfach Volk abgeben sollen, dann muss der „Pöbel“ dafür tief in die Tasche greifen:

Die NRW-CDU verkauft zahlungskräftigen Sponsoren exklusive Gesprächstermine mit Ministerpräsident Jürgen Rüttgers – für mehrere Tausend Euro. Die Treffen sollen auf dem Landesparteitag der Partei im März stattfinden. (Quelle WDR)

Ja, so ein Politiker muss halt auch zusehen wo er bleibt.

Eine Frage bleibt dabei offen: Warum werden eigentlich alle vier Jahre noch diese überaus kostspieligen Wahlen abgehalten? Aber vielleicht gibt es ja mal IRGENDWANN für diese käuflichen Parteien so einen richtigen Schlag in die Fresse: Eine Wahlbeteiligung von 10% mit 48% Piratenpartei und den Rest aufgeteilt auf Panter und andere Kleinparteien. Verdient hätten sie es!

Aber bevor die Piraten auch nur irgendwo Verantwortung übernehmen, müssen Menschen vor Stefan „Aaron“ König (ich halte nichts von Leuten, die sich selbst als „erleuchtet“ bezeichnen) und dieser „ich treffe lieber keine Entscheidung“-Seipenbusch aus den Ämtern gekegelt werden. Sonst gibt es nur ein noch viel grösseres Debakel.

Aaron König erklärt den Ausstieg aus Web 2.0

Nachdem ich von Konna zum Nachdenken angeregt wurde, was einen Blogger eigentlich ausmacht (Der Unterschied zwischen Bloggern und Meinungshabern), muss ich heute von Aaron König in seinem Blog folgende Stellungnahme lesen:

ich bitte um Verständnis, dass ich leider nicht die Zeit habe, auf jeden einzelnen Kommentar hier zu antworten und auch nicht an Diskussionen teilzunehmen. Dies ist ein Blog, in dem ich Artikel schreibe, aber kein von mir betriebenes Diskussionsforum, dessen Betreuung kann und möchte ich nicht leisten. Meiner Erfahrung nach sind Diskussionen in elektronischen Schriftmedien allerdings ohnehin nicht besonders ergiebig.

Dies ist ein Ausstieg aus Web 2.0, denn Aaron (bürgerlich Stefan) König entzieht sich letztendlich der Diskussion mit den Diskutanten und wirft ihnen schlicht seine Meinung um die Ohren OHNE auf etwaige Kritiken und Meinungsanstösse einzugehen. Warum auch – besteht doch die Gefahr sich im Zweifelsfall rechtfertigen zu müssen. Aber ist nicht genau DAS diese kleine Detail von dem Web 2.0 lebt?

Deutlich kniffliger wird diese Angelegenheit, wenn man sich vor Augen führt, dass Stefan „Aaron“ König Vorstandsmitglied der Piratenpartei Deutschland ist. Und gerade an dieser Position sollte man doch dankbar sein, wenn man mit seinen Lesern seine eigenen Ansichten abklopfen und messen kann. Ich stelle teilweise kühne Thesen auf und bin jederzeit (Ausnahmen 00:00 bis 08:00) bereit diese auch kontrovers zu diskutieren. Aber ein Herr König (Nomen est Omen?) hat ein solches nicht nötig. Eine armselige Einstellung für einen Vorstand der Piraten, der Partei die doch gerade dadurch glänzen will die Bodenhaftung nicht zu verlieren. #Aaron #Fail

Das ich an anderen Stellen mit Aarons Meinung teilweise deutlich kollidiere – geschenkt. Das fällt meist unter Meinungsfreiheit. Aber was zu viel ist ist einfach zu viel: Der Mann ist in meinen Augen UNHALTBAR! Der soll sich seine mediale Aufmerksamkeit woanders schnorren gehen.