Regierung bewirft Wohlhabende mit Geld

Der FAZ kann man entnehmen, dass die deutsche Regierung sich auf ein Konjunkturpaket geeinigt hat. Damit soll – deshalb heisst es so – der Konjunktur ein kleiner Schubs gegeben werden. Das besondere an ALLEN Massnahmen, die irgendwie mit Geld ausgeben der Regierung zu tun haben ist, dass alle Bundesbürger dafür zu zahlen haben. Jeder Bundesbürger gibt schlicht 375€, damit ingesamt 30 Milliarden Euro verteilt werden können

Na, wenn es um unser aller Geld geht, schaun wir uns das doch mal an:

Man kann Handwerkerrechnungen nicht nur bis zu einem Betrag von 600€ sondern bis zu 1200€ jährlich von der Steuer absetzen.

Na, da höre ich doch schon die Sektkorken bei nahezu allen haushalten knallen. Baumärkte werden massenhaft Konkurs anmelden, da man zwar vorher kein Geld für Handwerker hatte und selbst bastelte, nun, wo man noch 375€ weniger pro Haushaltsmitglied zur Verfügung hat, passts aber. NUN ruft man den Maler an, der soll mal eben die Zweizimmerwohnung übertünchen.

Oder sind hier nicht eher diejenigen die Nutzniesser, die ein Häusschen oder eine Eigentumswohnung haben und insofern eher als „Besserverdiener“ bezeichnet werden könnten? Egal, dann kriegen die noch ein wenig Geld in den Arsch geschoben, passt schon.

Die Kraftfahrzeugsteuer für alle Neuwagen soll für ein Jahr entfallen.

Ich sehe schon die Schlangen der Hartz-IV Empfänger, Arbeitsloser, Leiharbeiter und anderer „wie komme ich nur bis zum Ende des Monats mit dem Geld aus“-Menschen vor den Autohäusern stehen. Auch ist der Anreiz klasse, denn wenn ich einen fetten V.8-Zylinder (was rede ich ZWÖLFZYLINDER!) kaufe, spare ich viel mehr, als bei einer kleinen Gurke, wie sie die Umweltschutzverbände sich wünschen. Aber egal.

Dumm nur, dass ausgerechnet wieder diejenigen, die schon über ausreichend Kapital verfügen um den Benzinverbrauch des fetten Autos zu zahlen, am meisten Geld sparen. Aber Mercedes, AUDI und BMW müssen ihre Lobbyisten ja auch irgendwie bezahlt bekommen.

Allein für günstige Kredite an kleine und mittlere Unternehmen ist ein zweistelliger Milliardenbetrag im Gespräch. Ein Schwerpunkt sei die ökologische und energetische Gebäudesanierung

Hmm, kleine und mittlere Unternehmen, KÖNNTE heissen, dass hier tatsächlich ein paar Arbeitsplätze erschaffen, oder zumindest sichern. ökologisch/energetische Sanierung hört sich auch gut an. Letztendlich eine „hintenrum Subvention“ zum Energiesparen der Imobilienbesitzer.

Da hätte man jedem Bürgern doch lieber einen Barscheck über eben diese 375€ zukommen lassen, DA hätten alle Zweige der Wirtschaft profitieren können. Aber dann wäre es ja zu einer Ungleichverteilung gekommen, denn die Minderverdienenden (die den Konsum wirklich antreiben können) hätten genausoviel davon gehabt, wie die Herren Vorstände und anderen Großverdiener.

Also alles in allem: Ich sehe die zeiten kommen, an denen nur noch Bundesbürger mit einem nachweislichen Jahreseinkommen von mindestens 250.000€ überhaupt wählen dürfen.

Wie wundervoll ist doch die Welt der Wirtschaft

Nach der Inflationsangst sprechen nun die ersten Stimmen von der Deflation, begründet mit den sinkenden Rohstoffpreisen. Die FTD beschreibt nun das Schreckgespenst:

Fallende Preise drücken die Gewinnmargen. Die Folge sind Entlassungen, die wiederum den Konsum belasten und so die Gewinne der Unternehmen schmälern.

HALT! Kann ich das bitte nochmal in Slow-Motion haben? In dem Moment, wo Gewinnmargen angeknabbert werden, sind Entlassungen und dadurch bedingte Konsumeinschränkungen böse und lassen die Gewinne der Unternehmen bröckeln. Solange Unternehmen aber aus Gründen der Gewinnmaximierung (Shareholdervalue for the win) Mitarbeiter freisetzen (Entlassen), hat dieses keine Konsumbelastung und Gewinnschmälerung zur Folge?

Da verstehe ich die Differenzierung jetzt nicht so ganz. Oder ist der ausschlaggebende Moment, dass die Unternehmen in dem Fall der Deflation eben KEINE Möglichkeit haben, ihre Gewinne zu maximieren – auch nicht auf Kosten der Arbeiter?

Dreckspack – allesamt!

Aktienspekulanten: Die Lachnummer

ALLES was derzeit an den Aktienmärkten abgeht sorgt bei mir nur für Lachanfälle. Die Bewertung eines Unternehmens anhand von Phantasien (Wachstum etc..) an sich ist schon lächerlich, was aber derzeit mit der VW-Aktie passiert ist der Brüller schlechthin.

Da wird die Firma VW (anhand der derzeitigen Marktkapitalisierung von 260 Milliarden Euro) so wertvoll, wie alle anderen amerikanischen und europäischen Autohersteller zusammen und ist damit die wertvollste Firma dieses Planeten.

Mehr dazu bei der FAZ, die beschreibt, wie es zu dieser wunderbaren Wertvermehrung kommen konnte, wie wunderschön sich ein paar Fachleute verspekuliert haben und warum diese Aktion Porsche SEHR teuer zu stehen kommen kann.